Karriere

Auf Umwegen zur Ausbildungstelle

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Hat man in der ersten Runde keinen Ausbildungsplatz für den Wunschberuf gefunden, muss das noch nicht das Ende des Traums sein. Selbst wenn ein Jugendlicher die formalen Voraussetzungen für eine bestimmte Ausbildung nicht erfüllt, gibt es Möglichkeiten, trotzdem an den gewünschten Ausbildungsplatz zu kommen.

Die Einstiegsqualifizierung

Die Lösung ist ein Einstiegsqualifizierungjahr (EQJ). So nennt man ein berufsvorbereitendes Praktikum, das meistens zwischen sechs und zwölf Monate dauert und für das es klare gesetzliche Regelungen gibt. Dabei werden Jugendliche in einem Betrieb an bestimmte Ausbildungsinhalte und das Berufsleben herangeführt und können ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Ist man noch schulpflichtig, besucht man währenddessen einmal wöchentlich die Berufsschule. Während eines EQJ bekommt derjenige natürlich eine Vergütung. Diese kann vom Arbeitsamt bezuschusst werden.

Danach bekommt man ein Zertifikat und ein Zeugnis, in denen alle übernommenen Aufgaben sowie eine Beurteilung des Betriebs aufgelistet sind. Im besten Fall wird der Jugendliche nach Abschluss der Einstiegsqualifizierung in eine reguläre Berufsausbildung übernommen und erhält einen Ausbildungsplatz. Die Chancen dafür liegen gar nicht so schlecht, nämlich bei ungefähr 70 Prozent. Durch das EQJ verschiebt sich der Berufsstart möglicherweise etwas nach hinten, aber bei einer Übernahme in ein Ausbildungsverhältnis kann der Betrieb die Zeiten der Einstiegsqualifizierung auf die Ausbildungszeit anrechnen. Das muss er aber nicht zwangsläufig tun, denn das ist leider nicht gesetzlich vorgeschrieben.

Das Einstiegqualifizierungsjahr beginnt in der Regel am ersten Oktober, also etwas später als eine reguläre Ausbildung. EQJ-Plätze sind online derzeit nur teilweise ausgeschrieben, darum sollte man sich am besten an das Arbeitsamt wenden. Man kann aber auch direkt bei den zuständigen Stellen, zum Beispiel bei der IHK danach fragen.
    

Infos

Die Bewerbung um ein EQJ sieht nicht sehr viel anders aus, als die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz. Im Anschreiben sollte man erklären, warum man ein EQJ in diesem Bereich und bei diesem Betrieb machen möchte und welchen Beruf man später gerne mal lernen würde. Außerdem muss die Bewerbung einen Lebenslauf und die bisherigen Zeugnisse in Kopie enthalten. Damit die Arbeitsagentur ein EQJ fördert, muss derjenige beim Arbeitsamt gemeldet haben, dass er keinen Ausbildungsplatz findet und Interesse an einem EQJ hat. Außerdem darf man noch keine Berufsausbildung abgeschlossen haben und muss unter 25 Jahre alt sein. Darüber hinaus sollte man die allgemeine Schulpflicht erfüllt haben.