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Das Assessment-Center II

Was ist ein Assessment-Center und wie bereitest du dich am besten vor?

©deagreez - stock.adobe.com  

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Schreibe dir bereits zuhause Fragen auf, die du stellen möchtest. So sehen Personaler dein Interesse. Überlege dir schon vorher, wie du auf knifflige Fragen oder kritische Themen beim Interview reagieren kannst. So wirkst du kompetent und bist weniger gestresst, weil du dich sicherer fühlst. Trainiere Rollenspiele und Interviews mit Freunden oder Verwandten. Halte Präsentationen: Umso öfter du dich in der ungewohnten Situation befindest, desto entspannter bist du, wenn es ernst wird. Befasse dich regelmäßig mit dem Tagesgeschehen in der Zeitung oder den Nachrichten und frische dein Allgemeinwissen auf – dazu werden oft Fragen gestellt. Drucke deine Bewerbungsunterlagen aus und nimm sie mit in das AC. Kenne deinen Lebenslauf, denn oft musst du als Bewerber deinen Lebenslauf in der Vorstellungsrunde präsentieren. Informiere dich vorab, welcher Kleidungsstil im Unternehmen üblich ist und wähle ein Outfit, das zum Unternehmen passt. Bist du dir unsicher, gilt: Lieber zu schick als zu lässig. Achte insgesamt auf ein gepflegtes Erscheinungsbild: also eine ordentliche Frisur und gepflegte Hände. Für Make-Up, Schmuck und Parfüm gilt: Weniger ist mehr. Wichtig ist, dass du dich in deinem Outfit wohl fühlst, sodass du Selbstbewusstsein ausstrahlst und dich nicht verkleidet fühlst. Zudem trägst du das Outfit über einen langen Zeitraum, es sollte also gut sitzen, sodass du nicht mehr mit dem Zurechtzupfen beschäftigt bist, als mit den Aufgaben des ACs.        

Welche sind deine Schwächen? 

Natürlich machst du dir Gedanken, welche Stärken du dem Interviewer präsentieren kannst. Im Assessment-Center oder im Bewerbungsgespräch kann aber auch die Frage nach deinen Schwächen gestellt werden. Auf diese Frage solltest du auf jeden Fall gut vorbereitet sein. Dein Gegenüber wird sich bei diesem Thema nicht nur für deine tatsächlichen Schwächen interessieren sondern auch für Deine Fähigkeit, dich selbst einzuschätzen, zu reflektieren und nicht zuletzt für deine Kritikfähigkeit. Bei deinen Schwächen geht es vor allem darum, welche Konsequenzen du daraus ziehst und wie du damit umgehst.

Wichtig ist vor allem, dass du dich im Vorfeld mit deinen Schwächen auseinandersetzt und zwei oder drei nennen kannst. Diese sollten aber auch etwas mit dem beruflichen Alltag zu tun haben. Lapidare Unzulänglichkeiten wie "ich bin sehr ungeduldig und suche den raschen Erfolg" wird dein Gesprächspartner in der Regel als Aussage "von der Stange" identifizieren und du nimmst dir die Chance, durch eine gute Antwort zu punkten. Gut sind dabei Schwächen, die nicht im Kernbereich des gefragten Berufsbildes liegen.

Als Beispiel kann hier ein schlechtes Namensgedächtnis herangezogen werden. Du kannst deinen Ärger über dich selbst erwähnen, wenn du deinen Gesprächspartner nicht persönlich ansprechen kannst. Und du kannst auch Strategien aufzählen, die du in solchen Fällen anwendest, etwa dass du in den Minuten nach der Vorstellung dein Gegenüber so oft wie möglich mit dem Namen ansprichst.

So zeigst du, dass du reflektiert und ehrlich mit dir selbst umgehst, die Bereitschaft hast, an dir zu arbeiten und dich entwickeln zu wollen. Durch eine gute Antwort kannst du dich auch gegenüber deinen Mitbewerbern hervorheben. Es ist also von Vorteil, sich nicht nur seiner Stärken bewusst zu sein.

Am Tag des Assessment-Centers

Komm ausgeruht zum Assessment-Center. Ausgeschlafen bist du aufmerksamer und kannst besser zuhören und die Aufgaben mit mehr Konzentration lösen.

Am Tag des Assessment-Centers solltest du auf jeden Fall pünktlich sein. Fahr rechtzeitig los und kalkuliere einen kleinen Zeitpuffer mit ein, solltest du beispielsweise im Stau stehen. Auch nach den Pausen solltest du rechtzeitig zurück am Treffpunkt sein – Unpünktlichkeit geht auf gar keinen Fall!

Nicht nur während den Übungen, sondern auch während den Pausen stehst du unter Beobachtung der Assessoren. Verhalte dich also auch in der freien Zeit natürlich, aufgeschlossen und angemessen, sodass du einen guten Eindruck hinterlässt.

Während den Aufgaben solltest du stets Blickkontakt zu deinem Gegenüber halten und ihn stets ausreden lassen. Ein sympathisches, natürliches Lächeln sorgt zudem für eine angenehme Gesprächsatmosphäre. Es ist vor allem wichtig, wie du etwas sagst. Es ist vollkommen ok, im AC nervös zu sein, aber du solltest nicht mit Unsicherheit auffallen. Denn sonst kann der Eindruck entstehen, dass du mit Drucksituationen nicht zurechtkommst. Lass dich nicht aus der Ruhe bringen. Es ist nicht schlimm, mal keine Antwort zu wissen – solange du weiterhin selbstsicher und natürlich auftrittst, wird eine fehlende Antwort nicht negativ auffallen.

Abschlussgespräch

Am Ende des Assessment-Centers findet ein Abschlussgespräch statt. In diesem erfährst du, wie du abgeschnitten hast und welchen Eindruck du auf die Assessoren gemacht hast. Zudem kann es sein, dass du nach deinen eigenen Eindrücken gefragt wirst und wie du deine Leistung einschätzt. Verabschiede dich nicht nur mit einem kurzen „Tschüss“. Bedanke dich für die Teilnahme und erwähne, dass du dich auf eine Rückmeldung freust. Das Händeschütteln ist während der Corona Pandemie natürlich tabu.

Jetzt hast du die erste Hürde geschafft! Warte auf einen Anruf des Unternehmens und erfahre dann, wie es für dich weitergeht: im besten Fall fängst du schon bald bei deinem Wunscharbeitgeber an! (kng)

Fachinformatiker

Anwendungsentwicklung

Wo arbeitet man?
In Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche, vor allem aber in der IT-Branche. Sie entwickeln und programmieren Software nach Kundenwünschen.

Welche Voraussetzungen braucht man?
Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit Hochschulreife ein.

Worauf kommt es an?
Kenntnisse in Mathematik, Informatik und Englisch, Durchhaltevermögen, Sorgfalt, Flexibilität und Serviceorientierung.

Wie lange dauert die Ausbildung?
3 Jahre im Betrieb und in der Berufsschule.

Fachinformatiker

Systemintegration

Wo arbeitet man?
In Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche, vor allem aber in der IT-Branche oder auch in öffentlichen Verwaltungen. Sie planen und konfigurieren IT-Systeme.

Welche Voraussetzungen braucht man?
Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit Hochschulreife ein.

Worauf kommt es an?
Technisches Verständnis und Geschick, Kreativität, Lernbereitschaft, Kundenorientierung und mündliches Ausdrucksvermögen sowie Kenntnisse in Mathematik, Informatik und Englisch.

Wie lange dauert die Ausbildung?
3 Jahre im Betrieb und in der Berufsschule.