Ausbildung und Nebenjob
Worauf du achten musst, wenn du neben zu jobbst
In den meisten Ausbildungsberufen verdienst du nicht gerade viel. Zwar gibt es den Mindestlohn, der aktuell bei 515 Euro im ersten Ausbildungsjahr liegt und sogar noch steigen soll, allerdings reicht das nicht unbedingt aus, um davon leben zu können. Um das Loch in deinem Geldbeutel füllen zu können, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Kindergeld, Berufsausbildungshilfe oder das Wohngeld. Natürlich kannst du dir als Azubi auch neben der Ausbildung einen Nebenjob suchen. Was du dabei beachten musst, liest du hier.
Welcher Job soll es sein?
Bevor du dir einen Job suchst, musst dich an folgende Regel halten: Erst kommt die Ausbildungsstelle und die Berufsschule, dann erst darf ein Gedanke an einen Nebenjob verschwendet werden.
Dein Nebenjob muss sich zeitlich mit allen Anforderungen deines Betriebs vereinbaren lassen. Diese haben immer noch oberste Priorität! Wenn du geregelte Arbeitszeiten ohne Schichtdienst hast, ist es einfacher, einen Nebenjob zu finden.
Erreichbar sein
Dein Nebenjob muss leicht zu erreichen sein. Natürlich gibt es Nebenjobs, die verlockender klingen als andere. Beispielsweise in einer Bar oder im Club arbeiten. Jedoch musst du darauf achten, dass wenn du auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen bist, du auch wieder Heim kommst. Wenn deine Schicht in der Bar um zwei Uhr morgens endet, fahren vielleicht keine Busse oder Züge mehr.
Finanzielle Aufwand
Wenn du mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu deinem Nebenjob fahren musst, solltest du nachrechnen, ob nach den Ausgaben überhaupt noch Einnahmen aus dem Job übrigbleiben.
Was ist rechtlich zu beachten?
Der Arbeitgeber von deinem Nebenjob sollte auf keinen Fall Konkurrent deines Ausbildungsbetriebs sein.
Des Weiteren musst du deinen Ausbildungsbetrieb über den Nebenjob informieren. Grundlos ablehnen darf dein Ausbildungsvertrag den Nebenjob nicht, allerdings darfst du diesen nicht in deinem Erholungsurlaub ausführen. Zudem musst du dich an die gesetzlichen Arbeitszeiten halten und diese nicht überschreiten.
Achte auf das Finanzielle
Natürlich ist der Nebenjob dazu da, Geld in dein Azubi- Portemonnaie zu spülen. Allerdings solltest du an dieser Stelle vor allem steuerliche Themen beachten. Bei einem Minijob mit monatlich 450 Euro gibt es keine steuerlichen Konsequenzen für dich. Wenn du Azubi-BAföG beziehst, könntest du Kürzungen riskieren. Unter 450 Euro musst du allerdings nicht mit Abstrichen zu rechnen. Wenn du Berufsausbildungsbeihilfe bekommst, musst du den Freibetrag in Höhe von 255 Euro im Auge behalten. Das Recht auf Kindergeld bleibt unberührt, wenn du jünger als 25 Jahre bist und/oder bei deinen Eltern wohnst.
Den richtigen Job finden
Bei der Wahl deines Nebenjobs gilt das Gleiche wie bei der Wahl deines Ausbildungsjobs. Der Minijob sollte dir Spaß machen und deinen Vorlieben entsprechen. Mute dir dabei anfangs allerdings nicht zu viel zu. Besonders als Auszubildender musst du bedenken, dass du am Wochenende häufig für die Berufsschule lernen musst und du auch während deiner Ausbildung eine durchgehend gute Leistung im Ausbildungsbetrieb an den Tag legen solltest. Beginne daher anfangs mit nur wenigen Stunden und schalte einen Gang zurück, wenn du merkst, dass die Doppelbelastung zu groß für dich wird.
Beliebte, aber auch körperlich sehr anstrengende Nebenjobs findest du im Handel, in der Gastronomie und in der Hotellerie. Hier werden besonders abends und an Wochenenden immer wieder Aushilfen für einfache Tätigkeiten gesucht. Der Vorteil dieser Jobs liegt darin, dass sie sich sehr gut mit einer normalen Ausbildung kombinieren lassen und keine speziellen Kenntnisse erfordern. (kng)