Mobilität

Die eigenen Stromtankstelle

Fünf Tipps auf dem Weg zur passenden Wallbox

Foto: Herr Loeffler – stock.adobe.com

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Die private Ladeinfrastruktur ist ein zentraler Punkt beim Ausbau der Elektromobilität. Denn: die meisten Ladevorgänge werden zu Hause durchgeführt. Was gilt es auf dem Weg zur eigenen Stromtankstelle zu beachten?1. Die richtige Wallbox auswählenMittlerweile gibt es eine Vielzahl von Modellen am Markt, die zu allen modernen Elektro-Autos mit dem standardisierten Typ-2-Stecker passen. Die Wallboxen unterscheiden sich aber im Funktionsumfang. So gibt es zum Beispiel vernetzte Boxen, bei denen der Ladevorgang bequem über eine Smartphone-App gesteuert und eingesehen werden kann. Wenn Ihre Wallbox öffentlich zugänglich ist, etwa in einer Tiefgarage oder am Carport, ist darauf zu achten, sie vor unbefugter Nutzung zu schützen. Das ist entweder mit einem klassischen Schlüssel, einer App-Freischaltung oder per RFID-Karte möglich. Bei der Außenmontage sollte man auch daran denken, dass die Box wettergeschützt sein muss. Viele Boxen gibt es außerdem in Ausführungen mit oder ohne bereits fest angeschlossenem Ladekabel. Während die Versionen ohne Kabel in der Regel günstiger sind, bieten solche mit Ladekabel mehr Komfort: Das Ladekabel muss nicht jedes Mal erst aus dem Auto geholt werden, sondern wartet schon an der Wallbox auf seinen Einsatz.

2. An den Fehlerstrom-Schutzschalter denken

Wichtig ist auch der so genannte Fehlerstrom-Schutzschalter, kurz auch FI-Schalter, der bei Überlastung den Stromkreis sofort unterbricht: Nur wenige Wallboxen verfügen über einen integrierten FI-Schalter. Achten Sie bei der Wahl der Wallbox darauf, ob Sie für die Installation einen vorgelagerten und günstigeren FI Typ A oder einen FI Typ B benötigen – Infos gibt’s dazu im Datenblatt des jeweiligen Produkts.

3. Autostrom mit passender Ladeleistung

Bei der Ladeleistung gibt es Unterschiede: Standard sind heute 11 kW Ladeleistung, das ist ausreichend, um Ihr E-Auto bequem über Nacht vollzuladen. Das Nachladen für eine Strecke von 300 km dauert bei einer 11 kW-Wallbox etwa sechs Stunden. Neben der 11 kW-Option gibt es aber auch leistungsstärkere Modelle mit 22 kW, die die Akkus entsprechend schneller füllen können. Wichtig: Wallboxen mit bis zu 11 kW Ladeleistung müssen beim jeweiligen Verteilnetzbetreiber angemeldet werden. Für Wallboxen mit einer höheren Ladeleistung benötigt man dagegen eine Genehmigung vom Verteilnetzbetreiber. Beides muss man unbedingt vor der Installation erledigen. Außerdem ist vorab zu klären, ob das E-Auto höhere Ladeleistungen überhaupt nutzen kann. Der Strom muss also zum Auto passen, nur das ergibt den richtigen Autostrom.

4. Platzierung der Wallbox planen und Kosten kalkulieren

Weiterer Tipp: Gut überlegen, wo die Wallbox montiert werden soll und beachten, wo sich der Ladeanschluss des E-Autos befindet. Eine gute Planung vermeidet spätere Stolperfallen durch im Weg liegende Kabel und hilft bei der Kostenkalkulation. Ein Angebot für die Wallbox-Installation bekommt der Verbraucher vom Elektriker direkt oder online.

5. Stromtarif wählen

Besonders klimafreundlich sind E-Autos unterwegs, wenn sie rein mit Ökostrom geladen werden. Und nicht vergessen: Der Bezug von grünem Strom für die Wallbox ist oft Voraussetzung für eine Förderung – und er ist gut fürs Klima. Wichtig: Es gibt auch smarte Tarife, mit denen Elektroautofahrer ihren Stromer abends und nachts günstiger mit Ökostrom aufladen können.

9000 Euro vom Staat

Bis Ende 2022 Innovationsprämie für E-Autos sichern

Klimafreundlich, leise, sauber – E-Autos bieten viele Vorteile und die rasant steigenden Zulassungszahlen zeigen, dass die E-Mobilität im Alltag angekommen ist. Ein Trend, der sich weiter fortsetzen wird, wie eine Statista-Umfrage beweist: Danach würden sich 30 Prozent der Führerscheinbesitzer in Deutschland bereits beim nächsten Fahrzeugkauf oder -leasing für ein reines E-Auto entscheiden.

Elektrischen Fahrkomfort erleben

Kein Wunder, denn wer sich zum ersten Mal hinters Steuer eines Elektroautos setzt, bemerkt sofort die Unterschiede. Keine Vibrationen des Antriebs mehr im Leerlauf, keine lauten Motorengeräusche, dafür eine direkte Beschleunigung aus dem Stand heraus: Elektrofahrzeuge punkten neben den ökologischen Aspekten auch mit praktischen Vorteilen. Viele Umsteiger sind vom hohen Maß an Fahrkomfort positiv überrascht. Bereits heute passen Reichweiten von oft mehreren Hundert Kilometern und die Ladegeschwindigkeiten zu den meisten Fahrprofilen. Dank wachsender Modellvielfalt gibt es E-Autos für alle Bedürfnisse: vom Kleinwagen für die City bis zu größeren Fahrzeugen mit viel Platz für Familie, Gepäck und Sportgeräte.

Innovationsprämie

Wirtschaftsminister Robert Habeck hat die bisher geltende Innovationsprämie für den Kauf von Elektro-Autos und Plug-in-Hybriden um ein Jahr bis Ende 2022 verlängert. Käufer von Elektro-Autos mit einem Nettolistenpreis von bis zu 40.000 Euro erhalten weiterhin einen Zuschuss von 9 000 Euro. Zu dem Bundeszuschuss von 6 000 Euro kommt noch ein Herstellerzuschuss von 3 000 Euro. Für Plug-in-Hybride geben der Bund 4.500 Euro und die Hersteller 2 250 Euro.

Geänderte Förderung ab 2023

Kritiker bemängeln, dass Plug-in-Hybrid-Fahrer kaum mit Strom, sondern überwiegend mit Benzin oder Diesel fahren. Deshalb will die Bundesregierung deren Förderung ab 2023 ändern. Dann soll es nur noch für Elektro-Fahrzeuge eine Förderung geben, die nachweislich positive Klima-Effekte haben. Im Koalitionsvertrag steht eine elektrische Mindestreichweite von 80 Kilometern. Derzeit beträgt diese Reichweite in der Regel nur 40 bis 60 Kilometer. Für alle, die jetzt auf ein E-Fahrzeug umsteigen wollen, es aber einfach noch nicht geliefert bekommen, ist die Verlängerung der Innovationsprämie super. In Kombination mit der steuerlichen Förderung für die aktuell sehr attraktive Versteuerung der Privatfahrten ist das E-Auto rein kostenmäßig betrachtet deutlich günstiger als ein Benziner.

Zehn Jahre Steuerfreiheit

Entlastet werden Verbraucher mit Elektroautos auch bei der Kfz-Steuer – und zwar ganze zehn Jahre lang. Das gilt für alle Fahrzeuge mit einer Erstzulassung vom 18. Mai 2011 bis 31. Dezember 2025. Mit dem entsprechenden Gesetz will die Bundesregierung einen Beitrag dazu leisten, dass bis zum Jahr 2030 in Deutschland sieben bis zehn Millionen Elektrofahrzeuge zugelassen sind – und die CO2-Emissionen dadurch sinken.

Förderung für Kommunen & Unternehmen

Was viele noch nicht wissen: Die staatliche Wallbox-Förderung für den privaten Bereich lief zwar Ende 2021 aus – dafür können jetzt Kommunen und Unternehmen über die KfW bis zu 900 Euro pro Ladepunkt bekommen. Voraussetzungen sind unter anderem, dass die Lademöglichkeit nicht öffentlich ist und der fürs Laden genutzte Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt. Mit der Maßnahme soll die Verbreitung von elektrisch betriebenen Dienstwagen und Mitarbeiterfahrzeugen beschleunigt und Betrieben allgemein die Elektrifizierung ihrer Flotte erleichtert werden.