Lokales

Wenn der Feind zum Freund wird

Der Kinderbuchklassiker von Astrid Lindgren "Ronja Räubertochter" feiert auf der Allgäuer Freilichtbühne Premiere

Gegen den Willen von Vater Mattis freundet sich Ronja (Maja Wöhrle) mit Birk Borkason (Tim Grote) an. Foto: Tamara Meßlang

Gegen den Willen von Vater Mattis freundet sich Ronja (Maja Wöhrle) mit Birk Borkason (Tim Grote) an. Foto: Tamara Meßlang

Altusried.
Lange haben die Altusrieder und Altusriederinnen auf dieses Stück gewartet. 2020 sollte es eigentlich auf die Bühne kommen und jetzt, drei Jahre später, ist es endlich soweit: „Ronja Räubertochter“ feiert auf der Allgäuer Freilichtbühne Premiere.

Dass dieses Stück den Altusriedern wirklich am Herzen liegt, zeigt die beeindruckende Anzahl der Mitwirkenden. Gut 150 Beteiligte wirken auf der Bühne mit und noch einmal rund 50 hinter den Kulissen – beim Bühnenbau, im Nähteam sowie als Assistent*innen.

Familien auf die Bühne

Ganz besonders freuen sich die Verantwortlichen darüber, dass sich so viele junge Familien angemeldet haben. Für viele von ihnen ist es das erste Mal, dass sie als ganze Familie bei den Freilichtspielen mitmachen. So stehen heuer ungefähr 60 Kinder und Jugendliche auf der Bühne und schlüpfen in die Rollen der Rumpelwichte und Graugnome – jene Fabelwesen, die die Wälder in Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“ bevölkern. Die Wilddruden werden, genauso wie die beiden Räuberbanden, von Erwachsenen dargestellt.

Die mystischen Fabelwesen und Wälder, die Wildheit der Natur… das alles passt unheimlich gut auf die Altusrieder Freilichtbühne mit ihrer spektakulären Naturkulisse. Pferde, Tiere, ein gigantischer Wasserfall und fantasievolle Kostüme machen die Szenerie perfekt.

Aber nicht nur das, auch die Hauptfigur Ronja ist eine Heldin wie gemacht für die Allgäuer Freilichtbühne. Ganz im Zeichen der Altusrieder Titelhelden rebelliert sie gegen Ungerechtigkeit, selbst wenn sie sich damit gegen ihren geliebten Vater Mattis wenden muss.

Sie liebt den Feind

Sie ist ein Wirbelwind und das ganze Glück ihres Vaters Mattis. Gemeinsam mit einer großen Räuberbande leben sie auf der Mattisburg ein wildes, raues aber auch lustiges Räuberleben. Auf ihren Streifzügen durch den Wald freundet sich Ronja mit Birk an, dem Sohn von Mattis Erzfeind Borka.

Borka hat sich mit seiner Sippe in einem Trakt der Mattisburg eingenistet, was Mattis gehörig gegen den Strich geht. Er nimmt kurzerhand Borka als Geisel gefangen, um die verfeindete Räuberbande zum Auszug zu bewegen. Doch die Rechnung hat er ohne Ronja gemacht. Die springt über den Burggraben in das Feindeslager und begibt sich freiwillig in Borkas Hände. Daraufhin verstößt Mattis totunglücklich seine eigene Tochter.

Herzblut und Leidenschaft

Ronja und Birk verleben in ihrer Bärenhöhle einen großartigen Sommer der Freiheit. Sie begegnen seltsamen Wesen und erleben viele gefährliche Abenteuer. Manchmal streiten sie auch, aber sie lernen daraus, dass sie aufeinander angewiesen sind und dass sie sich gegenseitig vertrauen können. Daraus wächst eine Freundschaft, die alle Grenzen überwindet. Doch als der Winter kommt, wird es im Wald zu gefährlich und Mattis muss eine schwere Entscheidung treffen.

Die Begeisterung der Altusrieder für ihre Bühne und das Theaterspielen ist ungebrochen. So dass auch bei diesem Sommermärchen wieder ganze Großfamilien und Freundeskreise auf der Bühne stehen. Sie tun das mit Herzblut und großer Leidenschaft, auch bei Wind und Wetter und strömendem Regen. Diese außerordentlichen Spielfreude ist es, die das Publikum immer wieder aufs Neue begeistert. Dem Publikum kann das Wetter übrigens ganz egal sein. Denn die einzigartige Holztribüne bietet 2500 komfortable und überdachte Sitzplätze.

Das Künstlerteam im Hintergrund

Hinter jedem künstlerischen Prozess steht ein Team, das für Regie, Text, Komposition, Bühne und Kostüm verantwortlich ist. Christian Müller, Christian Schönfelder, Gertrud Hiemer-Haslach und Sabine Manteuffel schufen mit viel Talent und Leidenschaft ein Stück mit Herz.

Christian Müller studierte Theaterwissenschaft und Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig. In Altusried führte er nun Regie. Nach einer Zeit als (Sport-)Redakteur und einer Weltreise studierte Christian Schönfelder in Ulm Dramaturgie. Er war hauptverantwortlich für das Drehbuch. Gertrud Hiemer-Haslach übernahm bei Ronja Räubertochter die Komposition sowie die musikalische Gesamtleitung. Sie studierte Lehramt für Musik und Deutsch, sowie Gesang in Augsburg und Weingarten. Für Sabine Manteuffel ist Ronja bereits die zweite Arbeit für die Allgäuer Freilichtbühne. Sie war schon für das Bühnen- und Kostümbild von Jim Knopf verantwortlich.

Wann wird gespielt?

Hinweise für Rollstuhlfahrer und Behinderte:

Die Freilichtbühne besitzt einen eigens ausgewiesenen Behindertenparkplatz (oberhalb der Firma Hartmann). Von dort aus erreicht man über einen Steg und einen eigenen Eingang barrierefrei die Tribünenanlage. Die Behindertentoiletten sind über einen gepflasterten Weg erreichbar. Das Personal vor Ort ist Ihnen natürlich gerne behilflich. Weitere Auskünfte erhalten Sie im Kartenbüro.

Regie - Christian Müller
Bühne und Kostüm - Sabine Manteuffel
Komposition - Gertrud Hiemer-Haslach
Musikalische Einstudierung - Benjamin Haug
Sounddesign - Jonas Bolle

Hauptrollen

Ronja - Leni Schmidt, Maja Wöhrle
Birk -Lukas Düll, Tim Grote
Mattis, Ronjas Vater - Elmar Luger
Lovis, Ronjas Mutter - Siggi Mayr
Glatzen-Per - Christian Kaps
Borka, Birks Vater - Roland Wintergerst
Undis, Birks Mutter - Martina Schmidt-Klüpfel


Karten gibt es über das Kartenbüro Altusried +49 8373 92200 oder unter www.allgaeuer-freilichtbuehne.de

Abend-/ Tageskasse jeweils 1½ Stunden vor Beginn der Vorstellung am Eingang zur Freilichtbühne