Ausbildung zu Pandemiezeiten
Wie finde ich in der aktuellen Zeit einen Ausbildungsplatz? Wie bewerbe ich mich am besten? Und wie läuft eine Ausbildung zu Coronazeiten überhaupt ab? Schulen und Ausbildungsunternehmen kehren zwar nach und nach zu einer neuen „Normalität“ zurück, aber trotzdem gibt es noch jede Menge Fragen und Unsicherheiten. Darum haben wir die wichtigsten Punkte für euch zusammengefasst.
Azubis weiterhin gesucht!
Auch während einer Pandemie werden Auszubildende gebraucht und gesucht. „Das Angebot ist riesig, die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen ist enorm“, so Wolfgang Haschner, Bereichsleiter Bildung bei der IHK Schwaben. Das geht soweit, dass einige Unternehmen ihre Stellenangebote mit noch mehr Aufwand als sonst verbreiten, um darauf aufmerksam zu machen, dass man sich auch während Corona bei ihnen bewerben kann. Wer also auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist, für den stehen die Chancen, je nach Branche, gar nicht so schlecht, wie viele meinen würden.
Digital statt sozial
Bei vielem fehlt der persönliche Kontakt. Praktika und Ausbildungsmessen waren bisher gängige Anlaufstationen von Unternehmen und Interessierten, um zueinander zu finden. Darauf muss aktuell verzichtet werden und so werben viele Firmen inzwischen mit digitalen Messeständen um Nachwuchs. Broschüren bekommt man hier als praktisches PDF. Bewerbungen werden ebenfalls online abgegeben und anstatt klassischer Bewerbungsgespräche Video- oder Telefoninterviews genutzt, um die Bewerber kennenzulernen.
In Unternehmen selbst kann es sein, dass man manche Kollegen monatelang gar nicht zu Gesicht bekommt, da diese im Homeoffice arbeiten. Auch Betriebsausflüge oder Geschäftsessen fallen flach. Wer hier neu hinzukommt, hat es natürlich etwas schwerer, sich im Betrieb oder in der Schule einzuleben und seine Kollegen und Mitschüler kennenzulernen. Die sinkenden Inzidenzzahlen machen jedoch Hoffnung, dass hier bald wieder ein Stück weit mehr Normalität möglich sein wird.
Regeln im Betrieb
Wie für alle Unternehmen gelten auch bei Ausbildungsbetrieben strenge Hygienevorschriften. Darum muss man sich als Auszubildender darauf einstellen, dass im Betrieb einiges anders läuft als vor Corona. Zum Beispiel versuchen manche Unternehmen, den Mindestabstand zu wahren, indem Schreibtische frei gelassen oder Plexiglasscheiben als Spuckschutz aufgestellt werden. Wenn das nicht möglich ist, gibt es in der Regel eine Maskenpflicht.
Kurzarbeit für Auszubildende
Wer jetzt eine neue Ausbildung beginnt, muss normalerweise keine Angst haben, direkt in Kurzarbeit geschickt zu werden. Denn eigentlich dürfen Azubis das gar nicht. Der Ausbildungsbetrieb muss die Ausbildung weiter ermöglichen und den Ausbildungsplan umstellen oder den Auszubildenden in einer anderen Abteilung unterbringen. Erst wenn diese Möglichkeiten voll ausgeschöpft sind, ist Kurzarbeit in der Ausbildung erlaubt – als letzter Ausweg sozusagen.