Bauen

Die ökologischen Aspekte des Holzbaus sind vielfältig

   

Holz ist der ideale Baustoff, egal ob für die Fassade oder den Innenausbau. © dzono - stock.adobe.com

Holz ist der ideale Baustoff, egal ob für die Fassade oder den Innenausbau. © dzono - stock.adobe.com

Ökologie und Nachhaltigkeit sind die Schlagworte, die für den Bau mit dem Naturmaterial sprechen – aber was bedeutet das überhaupt? „Nachhaltigkeit“ ist während des letzten Jahrzehnts zu einem regelrechten Modewort geworden. Dabei gibt es den Begriff schon sehr lange. Das erste Mal stand er in der „Sylvicultura Oeconomica“, die Hans Carl von Carlowitz im Jahr 1713 verfasste. Er war Leiter des Sächsischen Oberbergamtes und in dieser Funktion wurde ihm bewusst, dass die Nutzung des Waldes durch die Menschen nur dann erhalten bleibt, wenn auch seine wesentliche Eigenschaft erhalten bleibt – nämlich die Fähigkeit zur natürlichen Regeneration. Der schon damals übliche Raubbau an der Natur war für Hans Carl von Carlowitz keine Option. Er wollte pfleglich mit der Natur und ihren Rohstoffen umgehen. Dem Wald sollte nicht mehr Holz entnommen werden als nachwächst. Von Sachsen aus hat sich diese Philosophie über die folgenden Jahrzehnte in der ganzen Welt verbreitet. Sie hat in unserer heutigen Holzwirtschaft längst Fuß gefasst.

„Grüne Fabrik“ Wald

Holz wird gemeinhin als nachhaltiger Roh- und Baustoff bezeichnet. Aber was heißt das eigentlich? Welche ökologischen Aspekte sprechen für das Material, das in der „grünen Fabrik“ Wald entsteht? Für die „Herstellung“ des Baustoffs ist neben dem Boden eigentlich nur Wasser, Luft und Licht nötig – also Produktionsmittel, die uns die Umwelt reichlich zur Verfügung stellt. Durch die Photosynthese wandelt die Pflanze Kohlendioxid in kostbaren Sauerstoff um. Wenn das Holz dann in einem Gebäude verbaut wird, so wird das gespeicherte CO2 nicht mehr in die Atmosphäre freigegeben, anders als etwa bei der Verbrennung. Somit ist der Holzbau ein nützlicher Beitrag zur sogenannten Decarbonisierung der Erde, die das Ziel einer dauerhaft kohlenstofffreien Wirtschaft hat. In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig zu erwähnen, dass die Verarbeitung von Bäumen zum Baustoff Holz in der Regel weit weniger fossile Energie verbraucht als die Herstellung von Stahl oder Beton.

Neben der CO2-Speicherung sind die nachhaltige Verfügbarkeit und Energieeffizienz der Ressource Holz sowie deren umwelt- und menschenverträgliche Eigenschaften wichtig für die ökologische Bewertung.

Holz bringt Wohnqualität

Die üblichen Vorurteile wie eine höhere Brandgefahr, Belastungen durch Holzschutzmittel, ein höherer Wertverlust oder eine geringere Schallisolierung sind schon lange keine Gründe mehr, die gegen ein Fertighaus sprechen. Schließlich hat der Holzbau in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte gemacht. Das natürliche Baumaterial bietet vielmehr ein geringes Gewicht bei sehr guter Wärmedämmung. Es lässt sich hervorragend mit anderen Baustoffen wie Stahl oder Glas kombinieren. Eine höhere Pflegeintensität wird ebenfalls unterstellt. Aktuelle Holzfassaden sind aber sehr unkompliziert. Bewittert bilden sie eine edle Patina, die völlig wartungsfrei ist. Zuletzt sieht das Holz einfach gut aus, es fühlt sich natürlich an und sorgt für ein exzellentes und gesundes Raumklima.

Fertigbau auf Expansionskurs

Gehörten Fertighäuser in den 1980er Jahren noch zur Ausnahme, hat sich diese Bauweise längst in unserer Gesellschaft etabliert. 2019 und 2020 war mehr als jedes fünfte neu genehmigte Ein- und Zweifamilienhaus in Deutschland ein Fertighaus. Und der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) hat sich zum Ziel gesetzt, diese Quote in den nächsten drei Jahren von aktuell 22 Prozent auf 25 Prozent zu steigern. Angesichts der vielen – nicht nur ökologischen – Aspekte des Holzbaus ist das eine durchaus realistische Zielmarke.