Fassaden-Lifting
Die Fassade ist das Gesicht eines Gebäudes. Manchmal braucht sie eine Generalüberholung – wann Streichen allein nicht mehr ausreicht Um ein Gebäude in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, reicht eine einfache Fassadenrenovierung in vielen Fällen schon aus. Das hängt jedoch stark vom Zustand der Fassade ab.
Überprüfen der Fassade
Um diesen abzuschätzen, kann man einen Klopf- und Klebebandtest durchführen. Dabei klopft man die Fassade sorgfältig ab, um herauszufinden, ob Hohlräume vorhanden sind. Mithilfe eines Klebebandes, das auf die Fassade gedrückt und wieder abgezogen wird, kann man die Tragfähigkeit des Putzes prüfen. Putzschäden müssen fachgerecht und immer mit artgleichem Material instandgesetzt werden. Kleinere Abplatzungen kann man oft selbst mit Renovierputz versiegeln, für größere Projekte sollte aber ein Fachhandwerker hinzugezogen werden.
Entdeckt man Risse, so kann es sich entweder um putzbedingte oder dynamische Risse handeln. Bei ersteren ist nur die Oberfläche beschädigt, daher können sie von Heimwerkern behoben werden. Bei Rissbreiten unter 0,2 mm können sie anstrichtechnisch verschlossen werden und richten in der Regel keinen Schaden an. Dynamische Risse hingegen sind dafür zu groß und zu breit. Außerdem ist es möglich, dass sie nur Symptom eines größeren Problems, zum Beispiel eines tieferliegenden Schadens im Bauwerk sind. Um herauszufinden, was die dynamischen Risse verursacht hat, benötigt man die Expertise eines Gutachters, Architekten oder Bauingenieurs.
Farben
Vor einem Anstrich muss die Fassade gründlich gereinigt werden. Oft genügt das Abspritzen der Fassade mit einem Gartenschlauch. Bei hartnäckige Verschmutzungen kann ein Hochdruckreiniger Abhilfe schaffen. Der sollte aber mit Fingerspitzengefühl eingesetzt werden, um den Putz nicht zu beschädigen. Zudem sollte man sich über Vorschriften der jeweiligen Gemeinde bezüglich der Farben informieren. Laut Baugesetzbuch (BauGB) müssen Eigentümer darauf achten, das Ortsbild nicht durch die Gestaltung des eigenen Gebäudes zu stören. Wenn ein Ort von beispielsweise weißen Häusern dominiert wird, kann eine andere Farbe als deplatziert gelten und der Anstrich damit untersagt werden.
Bei Fassadenfarben wird zwischen Mineralfarben und organischen Farben unterschieden. Zu Mineralfarben gehören Silikat-, Dispersionssilikat, Kalk- und Zementfarben. Sie enthalten – wie der Name schon sagt – mineralische Inhaltsstoffe und werden besonders gerne für historische Fassaden und Gebäude verwendet.
Im Außenbereich werden von den organischen Farben vorallem Dispersions- und Silikonfarben genutzt. Sie sind leicht zu verarbeiten, verhältnismäßig günstig und bieten eine große Farbauswahl. Dispersionsfarben enthalten organische, filmbildende Bindemittel, für den Außenbereich vorwiegend Acrylate und Styrolacrylate. Besonders wasserabweisend sind Dispersionsfarben mit einem Zusatz von Silikonharzen.
Alles auf einen Streich
Braucht die Fassade einen neuen Anstrich, lohnt es sich oft, dabei auch gleich andere Arbeiten wie eine neue Dämmung angehen. So spart man sich ein zusätzliches Einrüsten.
ENEV
Die Energieeinsparverordnung
Lässt man mehr als zehn Prozent der Fassade erneuern, muss diese den Vorgaben der EnEV entsprechen. Das bedeutet oftmals, dass die gesamte Fassade gedämmt werden muss. Streicht man die Fassade nur neu, greift die EnEV nicht.