Rundum geschützt bei Gewitter
Wohngebäude vor den Folgen von Blitz und Überspannungen bewahren
Schwülwarme Temperaturen am Tag, Hitzegewitter am Abend und in der Nacht – gerade in den Sommermonaten steigt die Anzahl an Blitzeinschlägen stark an. Neben Sturmschäden oder Überschwemmungen durch Stark-Regen bei Gewitter verursacht auch ein Blitzeinschlag an einem ungeschützten Gebäude leicht enorme Schäden. Es besteht nicht nur Brandgefahr, auch die empfindliche Technik im Haus oder in der Wohnung kann zerstört werden. Grund dafür sind die mit dem Blitzeinschlag verbundenen Überspannungen.Solch eine Überspannung breitet sich vom Einschlagsort bis zu einem Umkreis von ganzen zwei Kilometern aus. Dann liegen statt der üblichen 230 Volt Spannung für kurze Zeit mehrere zehntausend Volt auf den Elektroleitungen. Ein Blitzableiter allein stellt hier keinen ausreichenden Schutz dar. Hier ist ein mehrstufiges Schutzkonzept gefragt, bestehend aus äußerem und innerem Blitzschutz. Fachgerechte Beratung zum Thema erhalten Bauherren und Eigentümer bei einem Blitzschutz- oder Elektrofachbetrieb.
Äußerer Blitzschutz
Der äußere Blitzschutz besteht aus insgesamt drei Komponenten – Fangeinrichtung, Ableitung und Erdung – die nach dem Prinzip des faradayschen Käfigs den Blitz fangen und zuverlässig in den Erdboden leiten. Die Fangeinrichtung wird auf dem Hausdach installiert und dient im Ernstfall als Einschlagstelle. Von hier wird die Blitzenergie an die Ableitungen weitergegeben. Über die Erdungsanlage, meist ein Fundamenterder, gelangt der Blitzstrom kontrolliert in die Erde. Der äußere Blitzschutz schützt das Gebäude sicher vor einem Brand aufgrund eines direkten Blitzeinschlags. Ein Schutz der Elektroinstallation und der elektrischen Geräte im Gebäude ist damit jedoch nicht gewährleistet. Hierfür sind zwingend der sogenannte innere Blitzschutz und der Überspannungsschutz erforderlich.
Schutz für sensible Technik
Immer mehr technische Geräte kommen im Alltag zum Einsatz. Neben dem teuren Kaffeevollautomaten gehören oft auch Flachbildfernseher, Soundsystem und im schlimmsten Fall der DSL-Router dazu. Damit bei einem Gewitter die hochwertige Technik keinen Schaden nimmt und wichtige gespeicherte Dateien wie Verträge, persönliche Dokumente oder auch die Urlaubsfotos nicht verloren gehen, ist ein mehrstufiger Überspannungsschutz unabdingbar. Für einen wirkungsvollen Überspannungsschutz werden alle gefährdeten Leitungswege mit geeigneten Schutzgeräten beschaltet. Diese gleichen die Potentialunterschiede, die bei einer Überspannung auftreten, wirksam aus und schützen damit die elektrische Anlage und die angeschlossenen Geräte. Wegen der Unterschiedlichkeit der Systeme ist ein Schutzkonzept erforderlich, das die verschiedensten Gewerke der Gebäudetechnik umfasst.
Innerer Blitzschutz
Der innere Blitzschutz ist eine Komponente des mehrstufigen Überspannungsschutzes. Er besteht im Wesentlichen aus dem Einsatz von Blitzstrom-/Kombi-Ableitern für die Elektroversorgung und dem Telekommunikationsanschluss. Der innere Blitzschutz ist bei Neubauten mit einem äußeren Blitzschutz normativ gefordert. Für alle anderen Gebäude ist an dieser Stelle ebenfalls ein Basis-Überspannungsschutz vorgeschrieben. Weitere Schutzgeräte sind in den Elektroverteilern und an den Endgeräten empfehlenswert, wenn die Leitungslängen dazwischen größer als zehn Meter sind. Auch bei älteren Häusern ist eine Nachrüstung von Schutzeinrichtungen ratsam und meist unkompliziert möglich.
Nur die Kombination aus äußerem und innerem Blitzschutz mit einem mehrstufigen Überspannungsschutz schützt das Gebäude und die elektrischen Geräte wirksam vor Zerstörung und Ausfall. Mit diesem umfassenden Schutzkonzept können sich die Bewohner in ihrem Zuhause selbst bei heftigen Unwettern rundum sicher fühlen.
Quelle: Initiative ELEKTRO+