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Heiß begehrt - Bauplätze im Oberallgäu

Aktuell laufen in Städten und Gemeinden unterschiedliche Projekte zur Baulandentwicklung

Kirsches_Fotobox – stock.adobe.com

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Häuser und Wohnungen bleiben gefragt bei Käuferinnen und Mietern. Doch die Angebote und Wohnbaupläne der Oberallgäuer Gemeinden sind durchwachsen. Manche haben Bauplätze zu vergeben oder es werden Mietwohnungen gebaut. In anderen Orten herrscht eher Ruhe. Ein Überblick, der in Etwa die Situation im Oberallgäu Ende Oktober 2024 widerspiegelt. 

Balderschwang: Dort sind keine Bauplätze zu vergeben. Es laufen laut Jacqueline Hillmann vom Rathaus auch keine Planungen für Baugebiete. 2018 hat die Gemeinde 18 Mietwohnungen am Oberberg fertiggestellt und plant nun weitere Wohnungen. Derzeit laufen Grundstücksverhandlungen. 

Mietwohnungsbau in Bewegung

Blaichach: Dort gibt es keine Bauplätze und keine Planung von Baugebieten. Dafür ist im Mietwohnungsbau Bewegung. Bürgermeister Christof Endreß erinnert ans Hindelangfeld. Dort sollen an zwei Standorten Wohngebäude entstehen; die Grundstücke gehören der Robert Bosch Wohnbaugesellschaft. Geplant seien bis etwa Ende 2027 um die 39 Mietwohnungen. Daneben möchte das SWW Oberallgäu an der Immenstädter Straße 15 Wohnungen bauen.

Missen-Wilhams: Die Gemeinde vergibt im Einheimischen-Modell pro Jahr einen Bauplatz im Gebiet Kellerwiesen (Missen). Es stehen laut Bürgermeisterin Martina Wilhelm noch fünf zur Verfügung. Zudem prüfe man die Möglichkeit eines Baugebietes in Wiederhofen. Der Gemeinderat habe bereits einen Aufstellungsbeschluss für drei bis vier Bauplätze im Einheimischen-Modell gefasst. Größere Projekte im Mietwohnungsbau stehen nicht an. 

Obermaiselstein: Bürgermeister Frank Fischer teilt mit, dass die Gemeinde keine verfügbaren Bauplätze habe, auch nicht in naher Zukunft.

Ofterschwang: Zwei Baugebiete könnten „irgendwann in der Zukunft“ entstehen; nur der Zeitpunkt sei offen, teilt Alexandra Nama vom Rathaus mit. So gehören der Gemeinde 4.000 Quadratmeter in Westerhofen. Dort ist aber erst ein Hochwasserschutz nötig, und dafür laufen Grundstücksverhandlungen. Für ein 3.000-Quadratmeter-Areal in Ofterschwang sind die Kosten der Erschließung noch ungeklärt. Der kommunale Wohnungsbau: Nachdem sechs Wohnungen in Sigishofen entstanden sind, sind nun 16 in Westerhofen im Bau. Sechs weitere sind in Tiefenberg in Planung. Baubeginn ist frühestens 2025.

Oy-Mittelberg: Drei Bauplätze mit 350 bis 600 Quadratmetern gibt es in Mittelberg (Alois-Wagner-Straße/Am Vogatsbichel). Der Verkauf läuft laut Bürgermeister Lucas Reisacher im Einheimischen-Modell. Das gilt auch für elf Bauplätze (300 bis 650 m² in Oberzollhaus zwischen Aggenstein-, Föhren- und Säulingweg. Vier weitere Bauplätze (500 bis 600 m²) sind in Petersthal an der Schachenstraße geplant (Erschließung 2025, Verkaufsstart offen). Zudem gibt es einen Bauplatz (700 m²) in Maria Rain beim Kirchenparkplatz - ebenfalls im Einheimischen-Modell. Im Mietwohnungsbau nennt Reisacher das Hampp-Haus an der Kressener Straße in Oy; die sieben Wohnungen sollen im Frühjahr fertig werden. Zudem baue die Firma Brefa 19 Wohnungen.

Ältere Gebäude Modernisieren

Rettenberg: Aktuell stehen keine Bauplätze zur Vermarktung an. Die Baulandentwicklung wird laut Bürgermeister Nikolaus Weißinger noch einige Zeit dauern. Die Planungen sollen 2025 „konkretisiert werden“. Es geht um zwei Gebiete in Gemeindehand und mindestens zehn Bauplätze. Unter anderem sind noch Erschließungsfragen zu klären.

Sulzberg: Im September erfolgte in Moosbach der Spatenstich für die Erschließung des Neubaugebiets Winkelhalde. 17 Bauplätze sollen im Punktesystem vergeben werden. Der Beginn der Bewerbungsfrist steht noch nicht fest - eventuell Ende 2024. Weiter sollen dort im kommunalen Wohnungsbau vier Gebäude mit Wohnungen entstehen. Im Ortsteil Ried und im Zusammenhang mit dem Baugebiet Winkelhalde fanden Architektenwettbewerbe für kommunalen Wohnungsbau statt. Einen konkreten Zeitplan für die Umsetzung gebe es noch nicht, teilt Martina Pritschet vom Rathaus mit. 

Weitnau: Laut Bürgermeister Florian Schmid ist die Nachfrage nach Baugrundstücken durch junge Familien erheblich zurückgegangen. Daher liege aktuell keine Priorität auf neuen Baugebieten. Bei Nachfrage könne man noch einzelne erschlossene Parzellen im Einheimischenmodell veräußern. Schmid freut, dass viel im Bestand gebaut wird. Dies seien Projekte, die durch das Innenentwicklungskonzept für Weitnau forciert wurden. Und es gebe auch für viele ältere Gebäude (etwa Hofstellen im Außenbereich) Bauanträge zur Sanierung und Erweiterung. Schmid: „Das ist eine sehr gute Sache, da vorhandene Bausubstanz genutzt wird und keine weiteren Flächen versiegelt werden.“

Wertach: Es gebe weder Bauplätze noch Planungen für Baugebiete oder Mietwohnungen, sagt Jörg Meyer vom Rathaus. Ulrich Weigel

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Frank M. Litzius
Frank M. Litzius

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