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NEUBAU Bauhof Marktoberdorf

Neustrukturierung und Optimierung - das sind die Ziele hinter dem neuen Konzept des Landkreises Ostallgäu mit den zwei Bauhöfen. Außerdem entstehen an den Standorten moderne Arbeitsplätze.

v.l.: Bernhard Häfele von Holzbau Häfele, Landrätin Maria Rita Zinnecker Zimmerer-Geselle Korbinian Heiland sowie Häfele-Azubi Florian Schmid. Ganz rechts Architekt und Projektleiter Peer Gollnick. © Foto: Stefan Leonhart

v.l.: Bernhard Häfele von Holzbau Häfele, Landrätin Maria Rita Zinnecker Zimmerer-Geselle Korbinian Heiland sowie Häfele-Azubi Florian Schmid. Ganz rechts Architekt und Projektleiter Peer Gollnick. © Foto: Stefan Leonhart

Bauhöfe sind ein wichtiger Bestandteil der kommunalen Infrastruktur. Zu ihren Kernaufgaben gehören vor allem die Straßenreinigung, die Grünflächenpflege und der Winterdienst sowie Leistungen im Bereich der Gebäude- und Straßenunterhaltung. Innerhalb dieses Aufgabenspektrums erbringen sie vielfältige handwerkliche Dienstleistungen - zum Teil auch solche, die von der Privatwirtschaft wegen zu geringen Erträgen nur ungern oder überhaupt nicht angenommen werden. Sie sind flexibel, unmittelbar einsatzbereit und mit ihrem Einsatzgebiet bestens vertraut. Mit ihren Leistungen können Bauhöfe erheblich zum kommunalen Vermögenserhalt beitragen.

DAS ZWEI-BAUHÖFE-KONZEPT

Neustrukturierung und Optimierung - das sind die Ziele hinter dem neuen Konzept des Landkreises Ostallgäu mit den zwei Bauhöfen. Durch die Neuorganisation entstehen Synergien, Erleichterungen bei der Koordinierung und erhebliche Einsparungen im Bauunterhalt. Außerdem entstehen an den Standorten moderne Arbeitsplätze mit zeitgemäßen Räumen für die Fahrzeuge und andere technische Betriebsmittel.

Notwendig ist der Neubau des Bauhofs geworden, weil der bisher genutzte und aus den 1950er Jahren stammende Bauhof in der Brückenstraße in Marktoberdorf nicht mehr den Anforderungen an ein modernes Arbeitsumfeld entsprach. Da sich auch der ehemalige Bauhof in Roẞhaupten nicht mehr in einem zeitgemäßen Zustand befunden hatte, beschloss der Kreisausschuss 2016, das Kreisstraßennetz von zwei neuen Standorten in Marktoberdorf und Westendorf-Dösingen aus zu betreuen. Der Landkreis investiert dafür rund neun Millionen Euro in das Projekt. Architekt Peer Gollnick betonte, dass die Bauarbeiten nahezu unfallfrei verlaufen seien.

Bereits 2021 wurde der erste Standort in Westendorf-Dösingen in Betrieb genommen. Der neue Bauhof in Marktoberdorf-Geisenried ersetzt den bisherigen Standort in der Brückenstraße in Marktoberdorf sowie den in Roßhaupten. Die Einweihung bildete damit den letzten Baustein der Umsetzung des Zwei-Bauhöfe-Konzepts und den „Abschluss einer großen Maßnahme“, wie Landrätin Maria Rita Zinnecker bei der Eröffnung betonte. Für sie war es der „vollkommen richtige Weg, im infrastrukturreichen und langgezogenen Landkreis auf das Konzept der zwei Höfe zu setzen und dies stringent und konsequent zu verwirklichen.“ Spatenstich mit Baubeginn am neuen Bauhof war im März 2023, das Richtfest wurde im Oktober 2024 gefeiert. Die feierliche Einweihung am sechsten November symbolisiert den Start in eine neue Zeitrechnung. Die optimale Betreuung des Kreisstraßennetzes sei nun – zusammen mit dem ebenfalls neuen Kreisbauhof in Dösingen – für mindestens 50 bis 100 Jahre gesichert.

NEUE TECHNOLOGIEN

Der neue Bauhof bietet neben einer frostsicheren Fahrzeughalle, einer Waschhalle, einer Werkstatt und einer Schlosserei und einer Schreinerei auch Büros für Mitarbeitende des Landratsamts. Die Wärmeversorgung erfolgt über eine Hackschnitzelheizung. Diese kann mit dem Holz betrieben werden, das bei der Arbeit des Bauhofs anfällt. Die 30 KWp-Photovoltaikanlage zur Eigennutzung ist mit einem 20-KWh Batteriespeicher ausgestattet. Darüber hinaus wurden im Rahmen des PV-Konzepts des Landkreises die Vorbereitungen für eine flächendeckende PV-Anlage getroffen. Das Wasser für die Fahrzeugwäsche kommt aus einer Regenwasserzisterne mit zwei Kubikmetern Fassungsvermögen. Damit ist der Bauhof nicht nur modern ausgestattet, sondern „auch aus ökologischer Sicht auf einem gehobenen Stand“, so Zinnecker.

PLATZ FÜR EFFEKTIVE ARBEIT

Den Mitarbeitern des Kreisbauhofs stehen nicht nur die neuen, größeren Räumlichkeiten zur Verfügung, auch bei den Maschinen wurde aufgerüstet.„Wir sind jetzt im neuen Kreisbauhof einfach schlagkräftiger geworden, auch weil unsere Kapazitäten jetzt gebündelt sind“, beschreibt Eric Bader, Leiter des Kreisbauhofs, die verbesserte Situation. „Die beiden Mannschaften aus den bisherigen Standorte wachsen gerade zusammen und freuen sich sehr auf die gemeinsame Arbeit im neuen Kreisbauhof.“ Vom neuen Standort aus sorgen ab sofort 15 Bauhof-Mitarbeitende für den Unterhalt des 325 Kilometer langen Kreisstraßennetzes. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die laufende Kontrolle des Straßenzustandes, die Straßenreinigung, die Durchführung von kleinerer baulicher Maßnahmen zur Instandsetzung, die Grünpflege entlang der Straßen und den Winterdienst. Neben dem Bauhofpersonal werden auch Mitarbeitende des Tiefbauamtes des Landkreises und des Moorprojektes„Moorwert“ des Landkreises Büros in dem Neubau beziehen.

ADRESSE

Bauhof Thalhofen an der Wertach
Brückenstraße 12
87616 Marktoberdorf
Telefon 08342 2530
bauhof.thalhofen@Ira-oal.bayern.de