Bauprojekt: Turnhalle Realschule Obergünzburg
Umfangreiche Sanierung und Erweiterung abgeschlossen - Kosten von rund 20,1 Millionen Euro - Unerwartete Schäden verursachten zusätzliche Bauzeit und Kosten
Die Sanierungsarbeiten an der Turnhalle der Realschule Obergünzburg sind endlich abgeschlossen – ein Meilenstein, der ein langwieriges und ehrgeiziges Bauprojekt abrundet. Mit Gesamtkosten von rund 20,1 Millionen Euro ist diese Renovierung die umfangreichste Schulsanierung, die der Landkreis Ostallgäu je umgesetzt hat. Nach einer Bauzeit von mehr als sieben Jahren und zahlreichen Herausforderungen bietet die Realschule nun modernste Lern- und Sportbedingungen für ihre Schülerinnen und Schüler.
Umfangreiche Sanierung und Erweiterung
Die Realschule Obergünzburg besteht aus vier Baukörpern, darunter der Altbau von 1953, der Zwischenbau von 1977, die Sporthalle von 1989 und ein Erweiterungsbau aus dem Jahr 2004. Ziel der Sanierung war nicht nur die Behebung von baulichen und energetischen Defiziten, sondern auch die Schaffung zusätzlicher Kapazitäten, um die dreizügige Schule zu einer vierzügigen zu machen. Die Generalsanierung erfolgte in drei Blöcken. In Block A (Alt- und Mittelbau) wurde die ursprüngliche Bausubstanz saniert. In Block B (Neubau Klassenzimmer) erfolgten die Erweiterung und der Umbau zur Kapazitätserhöhung und in Block C (Technische Ertüchtigung) wurde schließlich eine moderne Lüftungs- und Medientechnik installiert.
Im Rahmen dieser Baumaßnahmen wurde die Hauptnutzfläche von 3.440 Quadratmetern auf 4.115 Quadratmeter erweitert und auch energetisch erfüllt das Gebäude nun höchste Standards, etwa durch neue Fenster, eine Fassadendämmung und eine Lüftungsanlage.
Herausforderung Turnhalle
Während der Bauarbeiten an der Turnhalle traten unerwartete Schäden auf, die nicht nur zusätzliche Bauzeit sondern auch ungeplante finanzielle Mittel von 275.000 Euro kosteten – darunter Schäden im Sockelbereich, statische Mängel und schadstoffbelastete Materialien. Trotz der Herausforderungen ist die Turnhalle aber seit dem 18. November 2024 wieder voll nutzbar.
„Die Schäden waren ein Ärgernis, aber wir konnten die Probleme erfolgreich lösen“, erklärte Bauamtsleiter Thomas Stöckle gegenüber der Allgäuer Zeitung. Landrätin Maria Rita Zinnecker betonte die Bedeutung der Investition: „Die Geduld hat sich gelohnt. Wir haben jetzt eine Schule, die optimale Bedingungen für Schüler und Lehrer bietet.“
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 20,1 Millionen Euro, wobei ursprünglich eine Förderung von insgesamt 5,05 Millionen Euro eingeplant war. Für die Mehrkosten der Turnhalle wurden zusätzliche Fördermittel von bis zu 1,4 Millionen Euro beantragt. Diese konnten auch den Werkraum, den Geräteschuppen und weitere Preissteigerungen abdecken.
Feierliche Eröffnung
Die offizielle Eröffnungsfeier des Hauptgebäudes fand im Oktober 2022 statt, nachdem die Bauarbeiten dort bereits 2021 abgeschlossen worden waren. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte damals allerdings nicht gefeiert werden, also wurde der Festakt ein Jahr später nachgeholt. An der Feier nahmen unter anderem Landrätin Maria Rita Zinnecker, Bürgermeister Lars Leveringhaus und weitere prominente Gäste teil. Ein besonderer Programmpunkt war die Befüllung eines Zeittresors mit Briefen, Fotos und Erinnerungsstücken, die erst irgendwann in der Zukunft geöffnet werden sollen.
„Die Schreiben, Bilder und weiteren Gegenstände sind für die Nachwelt gedacht. Der Tresor wird im Schulgebäude ausgestellt und soll erst in ferner Zukunft wieder geöffnet werden“, erklärte Schuldirektor Stefan Zillenbiller. Ebenfalls für die Nachwelt im Tresorhinterlegt wurde die damalige Tageszeitung, Fotos des Gebäudes und ein Brief von Landrätin Zinnecker. In dem schreibt sie: „Ich hoffe sehr, dass alle Schüler/ innen und Lehrer/innen mit unseren Umbaumaßnahmen von damals zufrieden sind. Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern sowie dem Lehrerkollegium und der gesamten Schulfamilie weiterhin viel Erfolg an dieser schönen Schule.“
Ziele erreicht
Die Generalsanierung und Modernisierung der Realschule Obergünzburg erfüllt mehrere zentrale Ziele, unter anderem einen effizienten Energieverbrauch durch Dämmung, neue Fenster und Lüftungssysteme. Die Schülerinnen und Schüler dürfen sich über eine zeitgemäße technische Ausstattung freuen, außerdem wurde die Sicherheit aller durch brandschutztechnische und elektro-technische Erneuerungen verbessert. „Die Mühen haben sich gelohnt. Wir haben nun ein Gebäude, das Lernen und Lehren fördert und Freude bereitet“, freute sich Schulleiter Stefan Zillenbiller.
Etwas Besonderes geschaffen
Mit der Fertigstellung der Turnhalle und der Außenanlagen ist das Projekt endgültig abgeschlossen. Auch wenn unerwartete Hürden das Vorhaben teurer und zeitintensiver machten, hat es sich gelohnt. „Gemeinsam haben wir etwas Besonderes geschaffen“, fasste Maria Rita Zinnecker zusammen. Petra Wiesmayer