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Neue Kinderzahnarztpraxis Löwenzähnchen eröffnet in Kaufbeuren

Die Kinder sollen sich in den Praxisräumen im im Buron Center wohlfühlen und nicht das Gefühl haben, beim Arzt zu sein.

Fotos: Petra Wiesmayer

Fotos: Petra Wiesmayer

„Löwenzähnchen“ heißt die neue Kinderzahnarztpraxis von Dr. Tanja Stebani im Buron Center und schon, wenn man die Praxisräume betritt, ist klar, dass das keine „normale“ Zahnarztpraxis ist. Fröhliche Farben, Spielsachen im Wartezimmer, Stofftiere und eine Mundhygieneblume in Form eines Löwenzahns, an der Kinder sich die Zähe putzen können, laden kleine Patienten zwischen Null und 14 Jahren in die erste auf Kinder spezialisierte Zahnarztpraxis in Kaufbeuren ein.

Dr. Tanja Stebani wusste schon früh, dass sie mit Kindern arbeiten wollte. „Als wir in der Grundschule unseren Traumberuf malen sollten, habe ich mich als Kinderärztin gemalt, mit einem Stethoskop in der Hand und einem Kind auf der Liege.“ Doch das Leben führte sie über Umwege zu ihrem heutigen Beruf als Kinderzahnärztin. Nach einem nicht realisierbaren Wunsch, Medizin zu studieren, entschied sie sich für Zahnmedizin. „Ich wollte unbedingt einen medizinischen Beruf ausüben, da ich den menschlichen Körper unglaublich spannend fand.“

Nach Abschluss ihres Zahnmedizinstudiums begann Dr. Stebani zunächst in der Erwachsenen-Zahnheilkunde, doch die Arbeit erfüllte sie nicht. „Ich dachte, ich hätte den falschen Beruf gewählt. Erst eine Zahnarzthelferin brachte mich auf die Idee der Kinderzahnmedizin. Damals war mir gar nicht bewusst, dass es diese Spezialisierung gibt.“ Ein Zufall führte sie dann in eine Kinderzahnarztpraxis in München. „Es war von Anfang an eine ganz andere Atmosphäre, und ich wusste sofort: Das ist mein Weg.“ 

Heute leitet Dr. Stebani ihre eigene Praxis in Kaufbeuren, ihrer Heimatstadt. „Meine Eltern wohnen hier und ich bin hier zur Schule gegangen. Es gab hier noch keine spezialisierte Kinderzahnarztpraxis, wie ich sie aus München kannte. Also dachte ich, warum nicht selbstständig werden?“ Mit sechs Jahren Erfahrung in einer Kinderzahnarztpraxis und viel Engagement wagte sie am 1. Oktober 2024 den Schritt. 

Ein Paradies für kleine Patienten

Dr. Stebanis Praxis unterscheidet sich deutlich von herkömmlichen Zahnarztpraxen. Schon das Wartezimmer ist ein Highlight. Es ist ein Spieleparadies mit jeder Menge Spielsachen, Kinderbüchern, Rutsche und Bällebad, kein steriler Raum mit ein paar Zeitschriften. Kinder sollen sich hier wohlfühlen und nicht das Gefühl haben, beim Arzt zu sein. Auch die Behandlungszimmer sind kinderfreundlich gestaltet. „An der Decke über den Liegen ist ein Fernseher, auf dem die Kinder Filme schauen können. Das lenkt sie ab und hilft, dass sie sich entspannen.“

Das Team setzt auf Geduld und spielerische Annäherung. „Kein Kind wird bei uns zu einer Behandlung gezwungen. Es geht immer darum, Vertrauen zu gewinnen – sei es mit einem Kuscheltier oder einfachen Gesprächen. Wir verwenden auch kindgerechte Begriffe wie „Tasti“ für Instrumente, um keine Angst zu erzeugen. Wir machen das alles mit unseren Begriffen. Das Kind soll am Ende des Tages nicht wissen, dass es eine Spritze bekommen hat. Sondern es sind Schlaftropfen, der Zahn geht schlafen, wir malen ein Bild auf den Zahn, wir putzen den Zahn, wir duschen den Zahn und so weiter. Am Zahnpflege-Tiger können sie selbst die Zähne zählen und mit einer großen Zahnbürste putzen.“ Wörter wie Angst, bohren, spritzen, Schmerz, wehtun oder schlimm gibt es bei uns nicht“, erklärt Tanja Stebani weiter. „Denn bei Kindern bliebt nur weh, schlimm oder dergleichen hängen, das „nicht“ hören sie nicht. Sie hören nur es tut weh.“

Prävention statt Vollnarkose

Einen besonderen Fokus legt Dr. Stebani auf Prävention. „Am besten kommen die Eltern mit ihren Kindern schon ab dem ersten Zahn zu uns, damit wir frühzeitig beraten können. So können wir vermeiden, dass Kinder im Alter von vier oder fünf Jahren mit schweren Kariesfällen und Schmerzen zu uns kommen.“ Leider ist dies immer noch häufig der Fall. „Wenn die Milchzähne bereits stark geschädigt sind, bleibt oft nur eine Behandlung unter Vollnarkose. Das wollen wir unbedingt vermeiden.“

Neben der richtigen Zahnpflege sensibilisiert Dr. Stebani auch für Themen wie Schnullergebrauch und Zahnentwicklung. „Viele Eltern wissen nicht, dass bestimmte Schnullerarten oder die fehlende Nutzung von Zahnseide auch bei Kindern große Auswirkungen auf die Zahngesundheit haben können.“ Zudem sollten Milchzähne nicht, wie früher üblich, einfach gerissen werden, wenn sie kariös sind, denn: „Man hat festgestellt, dass es für die Entwicklung der bleibenden Zähne sehr wichtig ist, dass die Milchzähne gesund erhalten bleiben und erst natürlich ausfallen, wenn die Zeit gekommen ist.“ 

In Zukunft soll die Praxis weiterwachsen. „Wir haben noch freie Räumlichkeiten und ich möchte weitere Zahnärzte einstellen“, erklärt Tanja Stebani. „Ein großes Ziel ist, auch Vollnarkosen direkt vor Ort anbieten zu können, damit Familien nicht in größere Städte fahren müssen.“ Petra Wiesmayer

Dr. med. dent. Tanja Stebani
Zertifizierte Kinderzahnärztin

„Buron Center“
Josef-Landes-Straße 38
87600 Kaufbeuren
Telefon: 08341 9559797
E-Mail: praxis@loewenzaehnchen-kf.de
Web: www.loewenzaehnchen-kaufbeuren.de

Öffnungszeiten
Mo 09:00-13:00 Uhr und 14:00-19:00 Uhr
Di-Do 08:00-13:00 Uhr und 14:00-18:00 Uhr