Lokales

FORENSIK KAUFBEUREN

Seit zehn Jahren wird in der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie des Bezirkskrankenhauses gebaut, erweitert und modernisiert - Ende Juli sind die Bauarbeiten nun abgeschlossen.

Die Forensik ist die größte Einzelklinik auf dem BKH-Gelände und die größte Maßregelvollzugsklinik in Schwaben. Der sanierte Altbau befindet sich links im Anschluss an den roten Eingangsbereich. Fotos: Georg Schalk, Bezirkskliniken Schwaben; Ulrich Wagner

Die Forensik ist die größte Einzelklinik auf dem BKH-Gelände und die größte Maßregelvollzugsklinik in Schwaben. Der sanierte Altbau befindet sich links im Anschluss an den roten Eingangsbereich. Fotos: Georg Schalk, Bezirkskliniken Schwaben; Ulrich Wagner

Seit zehn Jahren modernisiert, baut und erweitert die Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie am Bezirkskrankenhaus in Kaufbeuren jetzt schon. Ende Juli haben der Baulärm und der Baustellenschmutz endgültig ein Ende. Denn: Die Arbeiten im Altbau des C-Gebäudes sind abgeschlossen. 2021 wurde hier mit der Sanierung begonnen. Mit der damit verbundenen Modernisierung geht es für Patienten und Mitarbeitende der Klinik einen großen Schritt nach vorne. 

Die Forensik und ihre Aufgabe

In der Forensischen Klinik werden ausschließlich psychisch kranke Männer behandelt, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. Schizophrenien, Substanzmittelabhängigkeiten, Intelligenzminderung oder andere psychische Krankheiten sind Ursache für ihre rechtswidrigen Taten. Durch den Aufenthalt in der forensischen Psychiatrie werden die untergebrachten Menschen geheilt oder ihr Zustand so weit verbessert, dass sie, unter Auflagen, keine unmittelbare Gefahr mehr darstellen. Die Behandlung der Patienten und der gleichzeitige Schutz der Allgemeinheit stehen also an erster Stelle. Als größte Maßregelvollzugs-Klinik in Bayerisch-Schwaben erfüllt die Forensische Klinik in Kaufbeuren damit eine wichtige Aufgabe. Die Erfüllung dieser Aufgabe ist, von Patient zu Patient unterschiedlich, ein langwieriger Prozess. Abhängig von der rechtlichen Grundlage der Unterbringung werden Patienten mit Substanzmittelabhängigkeiten in der Regel für höchstens zwei Jahre behandelt. Bei Patienten mit einer Schizophrenie oder anderen psychischen Erkrankungen kann die Behandlung auch über mehrere Jahre in Anspruch nehmen, durchschnittlich etwa sieben Jahre. Die Klinik ist also für die meisten Patienten ein langjähriges Lebensumfeld. Auch und gerade deshalb ist eine angemessene Umgebung sehr wichtig. Die Kliniksanierung ist nicht nur wegen der stetig steigenden Patientenzahlen unumgänglich gewesen, um diese weiterhin adäquat behandeln zu können. Der umfangreiche Umbau bringt neben mehr Betten noch weitere Vorteile. Es befinden sich jetzt alle Stationen und Abteilungen unter einem Dach, was den Arbeitsalltag effizienter macht. Für Beschäftigte gibt es einen speziellen Schließfachraum, in dem sowohl Klinik-Schlüssel als auch berufliche Wertsachen verstaut werden können. Außerdem gibt es ein hochmodernes persönliches Sicherheitssystem, mit dem Mitarbeiter im Notfall geortet werden können. Der Klinikcharakter wurde durch den Umbau gewahrt. Statt Gitter an den Fenstern anzubringen, verfügen diese über ein besonderes Sicherheitsglas. 

Gemeinsam geschafft

Da die Sanierungsarbeiten während des laufenden Klinikbetriebes in Etappen stattgefunden haben, waren sie für Mitarbeiter wie Patienten stellenweise eine große Herausforderung. Ein großer Dank gilt deshalb dem Pflegepersonal und Mitarbeitenden, die alle Bauumstände gemeistert und tatkräftig mit angepackt haben. 

Der komplett sanierte und durch einen Neubau ergänzte Gebäudekomplex der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie am Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren wird am Dienstag, 23. Juli, eingeweiht. Zu dieser internen Veranstaltung werden zahlreiche Gäste und Klinikvertreter erwartet.