Karriere

Das Assessment-Center

Was ist ein Assessment-Center und wie bereitest du dich am besten vor?

©Monkey Business – stock.adobe.com

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Du hast dich auf eine Stelle beworben und bist zu einem Assessment-Center (AC) eingeladen worden? Herzlichen Glückwunsch! Damit bist du deiner Wunschstelle einen großen Schritt näher gekommen. Die richtige Vorbereitung ist beim Assessment-Center das A und O. Doch was ist das überhaupt, was erwartet dich und wie kannst du dich darauf vorbereiten?

Das Assessment-Center ist ein Auswahlverfahren, bei dem die Bewerber für die ausgeschriebene Stelle geprüft werden. Der Begriff kommt aus dem Englischen: „Assessment“ bedeutet „Bewertung“. Ein Assessment-Center ist also ein Beurteilungszentrum. Der Ablauf variiert von Beruf zu Beruf sowie von Betrieb zu Betrieb. In der Regel umfasst das Assessment-Center jedoch zwischen drei und fünf größere und kleinere Aufgaben und dauert, einschließlich Pausen, einen Tag. Als Bewerber musst du, im Team oder einzeln, bestimmte Übungen und Tests machen – so erkennt der Arbeitgeber, welche Fähigkeiten du hast. Während den Übungen wirst du von Mitarbeitern oder Psychologen analysiert. Neben dem Assessment-Center im Betrieb gibt es noch ein Online-AC, die Online-Variante des Auswahlverfahrens. Diese Online-Tests fragen beispielsweise das Wissen zur Branche ab.

Ablauf

Zusammen mit bis zu 15 Teilnehmern nimmst du an verschiedensten Übungen teil. Die meisten Assessment-Center haben einen ähnlichen Ablauf. So könnte ein Assessment-Center-Tag für dich ablaufen:

Begrüßung und Informationen
Kurze Vorstellungsrunde
Gruppendiskussion
Kurze Pause
Testaufgaben lösen
Mittagspause
Rollenspiele
Postkorbübung
Interview
Abschlussgespräch
Ende

Umfassendes Bild

Durch das Assessment-Center bekommt das Unternehmen ein umfassendes Bild von dir. Während des Lösens von Aufgaben, wie Rollenspiele oder Gruppendiskussionen, können die Assessoren, die Beobachter, zum Beispiel sehen, wie ausgeprägt dein soziales Verhalten und deine Teamfähigkeit sind. Des Weiteren werden noch folgende Eigenschaften unter die Lupe genommen:

Entscheidungskompetenz
Überzeugungskraft
Belastbarkeit
Sorgfalt
Auftreten
Kommunikationsstärke

Vorbereitung für das Assessment-Center

Bevor es zum Assessment-Center geht, kannst du einiges tun, um dich vorzubereiten. Informiere dich vorab so gut wie möglich. Du könntest beispielsweise die Azubis im Betrieb fragen, wie das AC ablief. Zusätzlich kannst du den Arbeitgeber nach der Art des Tests fragen und wie du dich am besten darauf vorbereiten kannst. Sobald du einige Informationen gesammelt hast, kannst du dir Bücher mit Testaufgaben besorgen – denn Übung macht den Meister. Natürlich werden die Übungen später etwas anders aussehen, als die Testaufgaben, aber mit diesen kannst du einen ersten Eindruck gewinnen, was auf dich zukommt und dir somit mehr Sicherheit verschaffen. Des Weiteren solltest du einige Informationen über die Branche, Produkte und das Unternehmen sammeln. So hast du einen guten Überblick.

Schreibe dir bereits zuhause Fragen auf, die du stellen möchtest. So sehen Personaler dein Interesse. Überlege dir schon vorher, wie du auf knifflige Fragen oder kritische Themen beim Interview reagieren kannst. So wirkst du kompetent und bist weniger gestresst, weil du dich sicherer fühlst. Trainiere Rollenspiele und Interviews mit Freunden oder Verwandten. Halte Präsentationen: Umso öfter du dich in der ungewohnten Situation befindest, desto entspannter bist du, wenn es ernst wird. Befasse dich regelmäßig mit dem Tagesgeschehen in der Zeitung oder den Nachrichten und frische dein Allgemeinwissen auf – dazu werden oft Fragen gestellt.

Drucke deine Bewerbungsunterlagen aus und nimm sie mit in das AC. Kenne deinen Lebenslauf, denn oft musst du als Bewerber deinen Lebenslauf in der Vorstellungsrunde präsentieren.

Informiere dich vorab, welcher Kleidungsstil im Unternehmen üblich ist und wähle ein Outfit, das zum Unternehmen passt. Bist du dir unsicher, gilt: Lieber zu schick als zu lässig. Achte insgesamt auf ein gepflegtes Erscheinungsbild: also eine ordentliche Frisur und gepflegte Hände. Für Make-Up, Schmuck und Parfüm gilt: Weniger ist mehr. Wichtig ist, dass du dich in deinem Outfit wohl fühlst, sodass du Selbstbewusstsein ausstrahlst und dich nicht verkleidet fühlst. Zudem trägst du das Outfit über einen langen Zeitraum, es sollte also gut sitzen, sodass du nicht mehr mit dem Zurechtzupfen beschäftigt bist, als mit den Aufgaben des ACs.

Am Tag des Assessment-Centers

Komm ausgeruht zum Assessment-Center. Ausgeschlafen bist du aufmerksamer und kannst besser zuhören und die Aufgaben mit mehr Konzentration lösen. Am Tag des Assessment-Centers solltest du auf jeden Fall pünktlich sein. Fahr rechtzeitig los und kalkuliere einen kleinen Zeitpuffer mit ein, solltest du beispielsweise im Stau stehen. Auch nach den Pausen solltest du rechtzeitig zurück am Treffpunkt sein – Unpünktlichkeit geht auf gar keinen Fall!

Nicht nur während den Übungen, sondern auch während den Pausen stehst du unter Beobachtung der Assessoren. Verhalte dich also auch in der freien Zeit natürlich, aufgeschlossen und angemessen, sodass du einen guten Eindruck hinterlässt. Während den Aufgaben solltest du stets Blickkontakt zu deinem Gegenüber halten und ihn stets ausreden lassen. Ein sympathisches, natürliches Lächeln sorgt zudem für eine angenehme Gesprächsatmosphäre. Es ist vor allem wichtig, wie du etwas sagst. Es ist vollkommen ok, im AC nervös zu sein, aber du solltest nicht mit Unsicherheit auffallen. Denn sonst kann der Eindruck entstehen, dass du mit Drucksituationen nicht zurechtkommst. Lass dich nicht aus der Ruhe bringen. Es ist nicht schlimm, mal keine Antwort zu wissen – solange du weiterhin selbstsicher und natürlich auftrittst, wird eine fehlende Antwort nicht negativ auffallen.

Abschlussgespräch

Am Ende des Assessment-Centers findet ein Abschlussgespräch statt. In diesem erfährst du, wie du abgeschnitten hast und welchen Eindruck du auf die Assessoren gemacht hast. Zudem kann es sein, dass du nach deinen eigenen Eindrücken gefragt wirst und wie du deine Leistung einschätzt. Verabschiede dich nicht nur mit einem kurzen „Tschüss“. Reiche den Personalern und Assessoren die Hand, bedanke dich für die Teilnahme und erwähne, dass du dich auf eine Rückmeldung freust.

Jetzt hast du die erste Hürde geschafft! Warte auf einen Anruf des Unternehmens und erfahre dann, wie es für dich weitergeht: im besten Fall fängst du schon bald bei deinem Wunscharbeitgeber an! (kng)