Karriere

Welches Selfie würdest du deinem zukünftigen Chef zeigen?

Social Media Tipps für Azubis

JacobLund - stock.adobe.com
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Die Abschlussparty eures Jahrgangs: Die Feier ist im vollen Gange. Korken fliegen durch die Gegend. Die Musik ist laut. Der Boden klebt und im Bierpongtunier findet gerade das finale Spiel statt. Schnell ein Bild geknipst, bearbeitet und ab in die Instagram-Story. Jeder soll sehen, wie cool es ist. Ein zweideutiger Spruch als Slogan rundet den Post ab. Die Likes und Kommentare sprudeln über. 

Täglich nutzen über 500 Millionen Menschen Instagramstories. Jeden Tag werden auf Twitter 500 Millionen Tweets versendet. Facebook zählt rund 2,9 Milliarden Nutzer. Darunter dein Chef? Unternehmen sind nicht von gestern. Meist haben sie selbst eine Präsenz auf den Kanälen, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Idee liegt also nahe, dass sie einen Blick über die mediale Präsenz von Bewerbende werfen. Es lohnt sich also, bevor du Bewerbungen verschickst, deine Kanäle aus einer anderen Perspektive zu betrachten und auszumisten.

Deine Spielregeln für Social Media

Checke, ob dein Profil privat oder öffentlich ist. Korrigiere, falls Einstellungen unerwünscht sind. Wenn du dir jedoch mühsam Follower erkämpft hast - vielleicht sogar Geld damit verdienst - macht das Verbergen deines Profils keinen Sinn. Noch viel mehr solltest du dir Gedanken machen, was du von dir preisgibst. Jeder hat Zugriff darauf. Auch dein Chef.

Lösche unvorteilhaft aufgenommene Bilder. Party, Alkohol oder Bilder mit zu viel Haut schaden deinem Image. Zu viel Freizügigkeit kann hitzige Diskussionen entfachen. Merke: Die User sehen immer nur den Teil, den du auch von dir Preis gibst. Sind es nur Partybilder, kann der Eindruck entstehen, du seist eine Nachteule und morgens unausgeschlafen.

Archiviere alte Bilder, die nicht mehr deinem wahren Ich entsprechen. Sie können deinem Arbeitgeber ein falsches Bild von dir vermitteln. Der ein oder andere Post lässt dich beim Überfliegen vielleicht schmunzeln. Vor deinem Arbeitgeber wären sie dir jedoch peinlich. Weg damit!

Extrem politische, diskriminierende oder beleidigende Aussagen sollten keinen Platz auf Social Media haben.

„Siri, wer bin ich?“

Nicht nur Social Media speichert Beiträge, sondern auch das Web vergisst nie. Frag doch mal Google, wer du bist. Tippe ins Suchfeld deinen Namen und die Stadt ein, in der du momentan wohnst. Falls du Beitrage findest, die du nicht mehr dort sehen möchtest, kannst du sie mit einem Antrag an Google löschen. Achtung: Das Suchergebnis taucht dann zwar nicht mehr auf, aber die Website mit der jeweiligen Information bleibt bestehen!

Eine Festanstellung ist kein Freifahrtschein

Selbst wenn deine Probezeit vorbei ist oder du bereits fest angestellt bist, solltest du dir im Klaren sein, dass du immer Repräsentant deiner Firma bist. Geheimnisse über deine Firma zu veröffentlichen oder die Konkurrenz zu unterstützen sind daher tabu. Selbst wenn du durch ein privates Profil entscheidest, wer Zugriff auf deinen Content hat, können durch Screenshots Informationen zu Menschen sickern, wo du es eigentlich vermeiden wolltest.

(Be) - werbe dich

Social Media kann schaden, kann aber auch als Sprungbrett dienen. Wenn du deine Fähigkeiten positiv auf deinen Kanälen darstellst, wird vielleicht der ein oder andere auf dich aufmerksam, lädt dich zu einem Vorstellungsgespräch ein. Daneben gibt es bereits berufliche Plattformen wie Xing oder LinkedIn auf welchen du mit „Gleichgesinnten“ ins Gespräch kommen kannst, berufliche Kontakte knüpfen kannst oder sogar entdeckt wirst. Pflege diese Kanäle und nutze Social Media für dich. Das mit der Beвerbung funktioniert dann womöglich ganz von allein.