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Warum schnelles Internet seine Zeit braucht

Drei starke Partner – Unser Firmenverbund:

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Vom heimischen Wohnzimmer aus mit rasantem Tempo durchs weltweite Netz surfen – davon sind die meisten Allgäuerinnen und Allgäuer noch weit entfernt. Geschwindigkeiten von bis zu 1.000 MBit/s beim Download ermöglichen nur Glasfaseranschlüsse, auch FTTH (Fiber To The Home; Fiber (engl.) für Faser)) genannt. An (Förder-)Geldern mangelt es nicht, an qualifizierten Leitungsbauunternehmen ebenso wenig. "Aber die Rahmenbedingungen passen nicht", erklärt Matthias Fiedler, Geschäftsführer der Deiser Bau GmbH in Kempten und der Panzer & Braun GmbH in Sonthofen.

Problem: Kommunen unter Druck

Fiedlers Beobachtung nach sehen sich manche Netzbetreiber und Kommunen durch die Vorgabe der Bundesregierung, bis im Jahr 2030 jedem Haushalt in Deutschland schnelles Internet zur Verfügung zu stellen, unter (Zeit-)Druck gesetzt. In vielen Fällen seien bei Auftragsausschreibungen die sogenannten Lose zu groß, so dass sich renommierte Firmen zurückziehen, weil sie den Preiskampf nicht mitmachen wollen bzw. zu dem Preis nicht die Qualität liefern können, die ihrem Anspruch an sich selbst entspricht. Abgesehen davon sei oft der gewünschte Zeitplan völlig illusorisch. "Die Nachhaltigkeit der Leitungslegung und des Oberflächenschlusses muss Priorität haben, nicht die Schnelligkeit", so Fiedler. Dazu gehöre auch, dass vorhandene unterirdische Infrastruktur nicht überbaut werden dürfe. Warum? Weil auch Elektro-, Gas- oder Wasserleitungen irgendwann saniert oder eine Havarie umgehend behoben werden müssen. Dass man dafür erstmal das darüber liegende Glasfaserkabel kappen müsste, sollte keinem Versorger und keiner Kommune gefallen. Zwar werde gerade mit Hochdruck an einer DIN-Norm gearbeitet, die sogenannten untiefen Verlegearten seien jedoch nach wie vor laut Telekommunikationsgesetz erlaubt – und werden somit auch praktiziert.

„Alternative Verlegemethoden ja – aber nicht um jeden Preis."

Fehlendes Know-How, fehlende Fachkräfte

"Dabei sollte so etwas nur im Notfall und nach Absprache mit den Betreibern der bestehenden Leitungen erfolgen", erklärt Fiedler. Seiner Beobachtung nach würden aber Netzbetreiber dazu neigen, den Kommunen genau diese untiefen Verlegemethoden nahezulegen, da nur diese – so deren Behauptung – wirtschaftlich seien. Und aufgrund von Personalengpässen in zuständigen Ämtern könnten die früher oder später daraus entstehenden Schäden nicht eingeschätzt werden.

Daneben sind auch leider immer wieder Firmen tätig, die sich – diplomatisch formuliert – in einer Grauzone bewegen. Beispielsweise weil die Firma keinen (eigentlich erforderlichen) Mitarbeiter mit Meister- oder Ingenieurstitel im Straßen- und Tiefbau hat – und keine Eintragung in der Handwerksrolle. Kein Wunder, wenn das Ergebnis dann nicht den geltenden Vorschriften und bewährter Handwerkskunst, für die Deutschland in anderen Ländern sehr geschätzt wird, entspreche. Vor der Auftragsvergabe bei den zuständigen Handwerkskammern und Innungen nachzufragen, könne ein böses Erwachen verhindern, so sein Rat an alle Kommunen und Straßenbaulastträger. 
     

Hohe Qualität für langfristige Freude

"Ja, wir hinken in Sachen schnelles Internet anderen Ländern weit hinterher", sagt Fiedler. "Aber erstens besteht dort meist ein ganz anderer Anspruch an Qualität und Nachhaltigkeit als bei uns und zweitens können wir nicht im Hauruck-Verfahren aufholen, was wir die vergangenen 20 Jahre verschlafen haben." Nicht vergessen werden sollte, dass das noch weitverbreitete Kupfernetz über 40 Jahre lang zuverlässige Dienste geleistet habe – und zwar vor allem wegen der Qualität, mit der es damals ins Erdreich gelegt wurde. "Und auf genau diese hohe Qualität muss auch beim Verlegen von Glasfaser geachtet werden, wenn wir alle langfristig Freude daran haben wollen", bekräftigt Matthias Fiedler und ergänzt: "Denn wenn in ein paar Jahren wegen Störungen und Setzungen die Straßen wieder aufgerissen werden müssen, ist niemandem damit gedient!"

Um das zu vermeiden, müsse auch besser untereinander kommuniziert werden. "Es kann nicht sein, dass in einer Straße die eine Seite wegen Arbeiten am Verteilnetz aufgebaggert wird und ein halbes Jahr später die andere Straßenseite für eine Glasfaserlegung." Ziel: einmal graben, alles verlegen - von Leitungen für Photovoltaik über Glasfaser und am besten gleich noch eine für eine Ladesäule.

Rund-um-Betreuung bei Hausanschlüssen

Um seinen Anspruch an Qualität zu unterstreichen, hat Fiedler vor kurzem die Kefima GmbH gegründet. Diese konzentriert sich auf die Planung, Betreuung und Projektierung von Glasfaser- und Leitungsnetzen. Fiedler erklärt: "Wir bauen auch für viele Netzbetreiber Hausanschlüsse ,schlüsselfertig' und koordinieren die Arbeiten der verschiedenen Gewerke. Dabei sind wir aber darauf angewiesen, dass die Bauherren bei ihren gewünschten Versorgern rechtzeitig die entsprechenden Anträge stellen."

Weitere Informationen auf www.deinhausanschluss.de 
 

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Deiser Bau GmbH
Wiesstrasse 2
87435 Kempten
Telefon: 0831/540430
www.deiser.de

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