Magazine

Die größten Fehler beim Anpflanzen

– und wie man sie vermeidet

Foto: stock.adobe.com: lovelyday12

Foto: stock.adobe.com: lovelyday12

Spätestens jetzt nach den Eisheiligen kribbelt es vielen Gartenbesitzern in den Fingern. Neue Schätze sollen den Garten schmücken. Doch beim voreiligen Einbuddeln von Pflanzen kann viel falsch laufen. Im schlimmsten Fall überlebt das neue Gewächs den Pflanzfehler nicht. Diese Fehler sollte man beim Einpflanzen vermeiden:

1. Das Gießen nach dem Pflanzen vergessen

Wer den Boden nicht ausreichend feucht hält, muss damit rechnen, dass die Pflanze nicht lange überlebt. Denn es dauert bis zu zwei Jahre, bis sich Pflanzen selbst über ihre Wurzeln ausreichend mit Bodenfeuchte versorgen können. Aber wer es zu gut meint, kann die Pflanze auch leicht ertränken!

Tipp: Nicht zu häufig und dafür durchdringend gießen. Das bedeutet, dass der Wurzelbereich einmal komplett durchfeuchtet wird. Wird die Pflanze nicht ständig gegossen, regt der Gärtner sie an, ihre Wurzeln in tiefere und feuchtere Bodenschichten zu strecken. Das macht sie auf Dauer robuster. Ausnahmen sind die Flachwurzler. Ihnen muss man in trockenen Phasen deutlich öfter helfen.
       

2. Dünger ins Pflanzloch

Die größten Fehler beim Anpflanzen-2
Fotos: stock.adobe.com: Alexander Raths, nareekarn

Das führt in den meisten Fällen zu Verbrennungen der Wurzeln und schadet der Pflanze sehr. Sie kann keine Nährstoffe und Wasser mehr aufnehmen und stirbt im schlimmsten Fall ab.

Tipp: Dünger erhält die Pflanze erst nach circa sechs Wochen. Ein rein organischer Dünger kann bei Bedarf früher eingesetzt werden, da er in der Regel den Wurzeln nicht zusetzt. Ab Ende Juli sollten Gartenpflanzen keinen Dünger mehr erhalten! Wer also im Herbst pflanzt, wartet mit dem Düngen bis zum Frühjahr nach den Frösten.

3. Vor dem Einpflanzen nicht gewässert

Denn die Wurzeln der Pflanze müssen durch kräftiges Wässern dazu „animiert“ werden, neue Feinwurzeln auszubilden.

Tipp: Nur mit ausreichend Feuchtigkeit im Wurzelbereich kann die Pflanze nach dem Einsetzen Nährstoffe aus dem Boden ziehen und ihre Wurzeln weiter ausstrecken. Wie ein durchdringendes Wässern gelingt, entscheidet sich je nachdem, ob es sich um Pflanzen im Container oder Topf handelt oder Wurzelware ohne Erdballen gepflanzt wird. Containerware taucht man solange in einen Wassereimer, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Wurzelnackte Rosen und Heckepflanzen bleiben hingegen 30 Minuten im Wassereimer und sind danach bereit zum Anpflanzen.

4. Das Einschlämmen und Angießen vergessen

Die größten Fehler beim Anpflanzen-3
Die größten Fehler beim Anpflanzen-4

Mit dem Wässern des Wurzelballens ist es noch nicht getan! Ohne ein kräftiges Angießen kann die Pflanze nicht optimal wachsen, weil ihr der „Bodenschluss“ fehlt.

Tipp: Nach dem Einsetzen in den Boden und dem vorsichtigen Andrücken der Erde, muss der Gärtner die Pflanze sorgfältig angießen. Man nennt diesen Vorgang auch Einschlämmen, denn er dient hauptsächlich dazu, alle Hohlräume zwischen den Wurzeln mit Erde zu füllen.

5. Falscher Standort für die Pflanze

Zu viel Sonne oder zu tiefer Schatten, beides kann Pflanzen schaden. Denn die verschiedenen Arten haben durchaus unterschiedliche Ansprüche an die Lichtverhältnisse.

Tipp: Den Garten über einen längeren Zeitraum intensiv beobachten und absonnige Bereiche für Schattenpflanzen reservieren. Sonnenkinder wie die Rosen kommen an Standorte mit viel Licht. Eine Skizze oder Fotos vom Garten halten die schattigen und sonnigen Bereiche für die Planung fest.

6. Pflanzabstände nicht richtig gewählt

Die einzelnen Gewächse brauchen Platz! Schnell behindern sie sich gegenseitig im Wachstum. Auch wer Gehölze zu dicht an Hauswände oder Mauern pflanzt, bekommt ein Problem, denn sowohl Äste als auch Wurzeln brauchen genügend Raum.

Tipp: Vorab über die zu erwartende Wuchshöhe und -breite der Pflanzen informieren. Das gibt den Pflanzabstand vor. Auch lässt sich so vermeiden, dass schnell und hoch wachsende Pflanzen Fenster verdecken oder in Wege wachsen. Schnittverträgliche Pflanzen lassen sich einfach im Zaum halten.
     

7. In den falschen Boden gepflanzt

Wer beispielsweise Rhododendron einsetzen möchte, muss für einen sauren und humushaltigen Boden sorgen. Andere Gewächse sind auf karge und sandige Böden angewiesen. Vorsicht bei allen Rosengewächsen! Sie gedeihen nicht an einem Standort, an dem vorher bereits eine andere Pflanze aus dieser Familie stand.

Tipp: Wichtig ist, den Boden gründlich vorzubereiten. Dazu gehört das gute Auflockern und eine Bodenverbesserung. Das kann bei schweren Lehmböden eine Zugabe von Kies oder Sand sein. Zu sandige Böden erhalten eine gute Portion Pflanzenerde und Kompost. Etwa 30 Prozent mit dem Gartenboden vermischen und wieder in die Pflanzstelle geben. Der sogenannten Bodenmüdigkeit, die Rosengewächse verursachen, kann der Gärtner nur durch einen großzügigen Austausch der Erde begegnen. Dann wächst an der Stelle auch wieder eine andere Pflanze dieser Familie. Quelle: Baumschule Horstmann