Barocke Meisterwerke – Oberschwäbische Barockstraße
Seit 55 Jahren gibt es die Oberschwäbische Barockstraße und Ottobeuren ist ein Highlight der Route
Prunkvolle Schlösser, Klöster, Abteien und Kirchen: Wer sich auf eine Reise entlang der Oberschwäbischen Barockstraße begibt, dem offenbart sich vielerorts Wundersames: Kostbar verzierte Gebeine von Heiligen gehören ebenso dazu wie der Klang imposanter Orgeln oder Köstlichkeiten barocker Tafeln. Ein Routenführer der Oberschwäbischen Barockstraße präsentiert die Region zwischen Donau und Bodensee innerhalb von sechs Themenwelten: BAROCK bestaunen, BAROCK erleben, BAROCK entspannen, BAROCK erlauschen, BAROCK genießen und BAROCK erschaudern.
Seit 55 Jahren stehen die Pforten ins Himmelreich des Barock weit offen. Als eine der ältesten und beliebtesten Kultur- und Ferienstraßen Deutschlands lockt die Oberschwäbische Barockstraße Genießer und Erlebnishungrige aus Nah und Fern. Wer die opulente Kunstepoche kennt, der weiß: Feste feiern liegt dem Barock im Blut.
Eine Epoche fürs Gefühl
Herrliche Klöster, Kirchen und Kapellen wurden zur Zeit des Barock bei den besten Baumeistern in Auftrag gegeben. Diese fand man im 18. Jahrhundert vor allem in Vorarlberg, genauer: im Bregenzerwald. Mit mehreren hundert Mann starken Handwerker-Sippen pilgerten sie im Frühjahr aus den Bergen zu ihren auf ganz Süddeutschland verteilten Baustellen. Die Auer Zunft mit großen Namen wie Michael und Franz Beer oder Peter Thumb war spezialisiert auf den neuen Baustil aus Italien, der den Kirchenraum zum Theater Gottes inszenierte und insbesondere die Gefühlswelt der Gläubigen ansprechen sollte. Beim Gottesdienst spielten plötzlich raffinierte Lichteinfälle eine Rolle, sichtbehindernde Säulen wurden an die Wände verbannt, Decken über und über mit Engeln und Putten sowie farbenprächtigen Malereien verziert. Kurz: Der Kirchenraum wurde zum Großereignis.
860 Kilometer, vier Routen und drei Länder
Die Oberschwäbische Barockstraße besteht aus vier Routen und führt durch Deutschland, Österreich und die Schweiz an großen und kleinen Schätzen der Barockzeit entlang. Von Wiblingen bis zum Bodensee und Sigmaringen bis Kempten können die eindrucksvollsten barocken Bauwerke der Region besichtigt werden. Der reich geschmückte Bibliothekssaal im Kloster Wiblingen, das prächtige Neue Schloss in Kißlegg oder das Neue Schloss Tettnang sind Zeugen der Grenzenlosigkeit barocker Kunst.
In Weingarten thront Deutschlands größte Barockbasilika und beinhaltet eines der zahlreichen Meisterwerke der Orgelbaukunst entlang der Oberschwäbischen Barockstraße; die Orgel von Joseph Gabler gilt bis heute klanglich als eine der schönsten Barockorgeln in Europa. Weiter im Süden erhebt sich das Neue Schloss Tettnang majestätisch zwischen lieblichen Hopfenfeldern und romantischen Streuobstgärten. Diese und viele weitere, kleine und große barocke Sehenswürdigkeiten entlang der Oberschwäbischen Barockstraße entführen in eine andere Welt – eine Welt, in der Adel und Klerus ihren Reichtum mit großer Geste präsentierten. Doch wie lebten eigentlich die Knechte und Bauern der Barockzeit? Wie wirkte sich diese Epoche auf das damalige Leben der einfachen Leute aus? Nicht nur die monumentalen Bauwerke sind Teil des Gesamterlebnisses im Himmelreich des BAROCK – unterwegs begegnet dem Reisenden auch immer wieder lebendiges Brauchtum: Vom Blutritt in Weingarten, der größten Reiterprozession Europas, bis hin zur schwäbisch-alemannischen Fasnet im Januar/Februar, wo Narren mit historischen Masken unterwegs sind und die Kultur von damals zum Leben erweckt wird.
Die Ostroute der Oberschwäbischen Barockstraße führt durch Ottobeuren. Seit der Gründung des Klosters leben und wirken hier bis heute ununterbrochen Benediktinermönche. Es ist der größte und besterhaltene sakrale Komplex des 18. Jahrhunderts in Deutschland.
Spazieren wie ein Mönch, schlemmen wie ein König
Ruhe findet man bei einem Spaziergang durch liebevoll angelegte Gartenanlagen der Klöster und Schlösser. Sanft plätschernde Bäche, wie der Krummbach bei Ochsenhausen, angelegt von Mönchen im 15. Jahrhundert, sind Ziele für Ausflüge in die Natur. Überall in der Region laden Wirtschaften ein, stilechte Barockmenüs und Bier aus der Heimat zu probieren. Die Schwaben haben auch eine Vorliebe für die einfache Küche: Seelen und Schmalzgebäck gibt es in jeder Bäckerei zu kaufen.
Weitere Informationen:
Der offizielle Routenführer zur Oberschwäbischen Barockstraße ist kostenlos erhältlich bei Oberschwaben Tourismus, Tel. 0 75 83 / 92 63 80, info@oberschwaben-tourismus.de, www.himmelreich-des-barock.de
Orte und Sehenswürdigkeiten der Ostroute
Orte alphabetisch
Buxheim, Kartause ................................. 75
Illertissen................................................. 74
Kempten (Allgäu).................................... 77
Kißlegg im Allgäu ....................................30/31
Leutkirch im Allgäu ................................. 80
Memmingen ........................................... 76
Ottobeuren...............................................78/79
Roggenburg, Kloster............................... 73
Witzighausen.......................................... 72
Wiblingen, Kloster................................... 14