Lokales

Ein beliebter Treffpunkt der Generationen

Der Ottobeurer Käutergarten schenkt seinen Besuchern Entspannung, Freude und Genuss – für alle Sinne

Der Ottobeurer Kräutergarten wurde im Jahr 2003 feierlich eingeweiht. Seitdem wird der idyllische Rückzugsort mit Blick auf die Basilika mit seinen blühenden Themenbeeten von Einheimischen und Gästen aus nah und fern geschätzt und gerne besucht. Der Kräutergarten ist heute ein beliebter Treffpunkt der Generationen. Die Nähe zu Basilika und Benediktinerabtei mit ihrer über 1250-jährigen Tradition erinnert an die tragende Rolle der Klöster für die Gartenkultur und den Anbau von Heilpflanzen.

Etwa im siebten Jahrhundert nach Christus brachten Mönche aus dem Mittelmeerraum das Gartenwissen der Antike mitsamt den Samen, Stecklingen und Pflanzen, die bis dahin im rauen Norden völlig unbekannt waren. In sorgfältig gepflegten Gärten waren Jahrhunderte lang heilkräftige Kräuter Bestandteil der Klostermedizin – gemäß der Regula des Heiligen Benedikt. Die Landgüterverordnung Karls des Großen „Capitulare de willis“ aus dem Jahr 795 gibt Einblicke in den Katalog der damals bekannten Heil-, Nahrungs- und Gewürzpflanzen. 24 davon besang der Benediktinerabt Walafried Strabo im neunten Jahrhundert auf der Insel Reichenau in seinem lateinischen Loblied auf die Gartenlust unter dem Titel „Hortulus“ (Gärtchen).

Über Hildegard von Bingen im zwölften Jahrhundert führt die Tradition direkt zum Wasserdoktor Sebastian Kneipp: Die Heilkraft der Kräuter bildet eine tragende Rolle seiner Gesundheitslehre. In unserer Zeit nehmen wissenschaftliche Forschungsprojekte an Universitäten die Inhaltsstoffe der Heilpflanzen genau unter die Lupe, bestätigen weitgehend den alten Erfahrungsschatz und suchen noch unentdeckte Wirkungen der Pflanzenheilkunde.

Ein Stück vom Paradies

Die Ortsgruppe Bund Naturschutz hat den Ottobeurer Kräutergarten entwickelt und mit Unterstützung der Pfarrverwaltung Sankt Alexander und Theodor auf diesem Gelände angelegt. Am Projekt beteiligen sich außerdem der Kneippverein, der Frauenbund und engagierte Mitglieder der Pfarrei. Der beschauliche Ort im Schatten der Basilika soll den Reichtum von Gottes Schöpfung mit allen Sinnen erfahrbar machen, durch Betrachten, Fühlen, Schmecken und Riechen. Gleichzeitig möchte er den Besuchern Momente der Freude, Entspannung und Besinnung ermöglichen und für die Zukunft unserer Kinder und Enkel ein Stück vom Paradies erhalten.