Entschleunigen und zur Ruhe kommen. Spirituell wandern.
Ottobeuren liegt an drei bekannten Pilgerwegen
Die Motive für das Pilgern sind so vielfältig wie die Menschen, die die teils Jahrhunderte alten Wege gehen. Sie reichen von religiösen Beweggründen, etwa die Wallfahrt an Gnadenorte, wo man Gott besonders nahe sein kann über „den Alltag hinter sich lassen und den Kopf frei bekommen“ bis zur Entschleunigung und Einfachheit des Pilgerns. Auch kulturelle Erlebnismotive, sich auf die Spuren historisch bedeutsamer Personen und Orte zu begeben, spielen eine Rolle.
Pilgern auf dem Jakobsweg
Ottobeuren liegt gleich an drei Pilgerwegen. Der bekannteste von ihnen, der Jakobsweg, führt von Ottobeuren weiter nach Bad Grönenbach. In Schwaben orientiert sich der Jakobsweg an historischen Routen und an den neuzeitlichen Erfordernissen der Pilger, die in Hospizen und Klöstern Unterkunft finden und Verpflegung erhalten, so auch im Gästehaus der Benediktinerabtei Ottobeuren. Neben dem Besuch der Klosterkirche empfiehlt sich für Pilger auch der Kneipp-Aktiv-Park. Die dortige Lourdesgrotte wurde am 22. November 1885 geweiht. Sie ist als Dank an König Ludwig I. von Bayern zu verstehen. Er hatte bereits 1835 erlaubt, dass die Mönche nach der Säkularisation im Kloster Ottobeuren wieder ihren Glauben praktizieren dürfen. Lourdesgrotten sind bis heute im christlichen Raum Orte der Fürbitte. Sie nehmen Bezug zu den Heilungen im französischen Lourdes, einem der bekanntesten christlichen Wallfahrtsorte. Zur Zeit der Errichtung der Grotte in Ottobeuren lag die Erscheinung der Heiligen Jungfrau und Gottesmutter Maria an der Grotte von Massabielle bei Lourdes erst 27 Jahre zurück.
Der Crescentia-Pilgerweg
Der Crescentia-Pilgerweg führt über annährend 90 Kilometer als Rundweg vom Crescentiakloster in Kaufbeuren über Mindelheim und Ottobeuren wieder an den Ausgangspunkt zurück. Dabei orientiert sich die Wegführung an einer Strecke, welche die heilige Crescentia in ihrer Zeit als Klosterschwester und Oberin in Kaufbeuren zurückgelegt haben soll. Auch die flankierenden Orte haben in ihrem Leben eine wichtige Rolle gespielt. Eine umfangreiche Korrespondenz in der Klosterbibliothek der Abtei Ottobeuren zeugt von ihrem vertrauensvollen Kontakt mit dem Benediktinerkonvent.
Neu: Der Martinusweg
Erst 2011 wurde ein neuer Pilgerweg eröffnet: der Martinusweg führt vom Geburtsort des Heiligen Martin in Szombathely (Ungarn)bis zu seinem Grab in Tours (Frankreich).
Die Mittelroute des Via Sancti Martini führt von Ottobeuren weiter über Memmingen nach Buxheim. Eine Tourenbeschreibung und Informationen sind online unter www.martinusweg.eu erhältlich.
Informationsbroschüren mit Karte zum bayerisch-schwäbischen Jakobsweg und Crescentia-Pilgerweg sind im Touristikamt Ottobeuren erhältlich.
Tipp: Rundtour mit einem Teilabschnitt des Jabobsweg: „Auf dem Jakobus-Pilgerweg an den Schachenweiher“ – Tourenbeschreibung und GPS-Download auf www.outdooractive.com