Lokales

Gelebte Solidarität in Ottobeuren

Nachbarn helfen Nachbarn

Foto: Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

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Weitere Anregungen und Informationen erhalten Sie bei Isolde Stock, Quartiersmanagement Ottobeuren, erreichbar unter Tel. 08332 9219-40 und isolde.stock@ottobeuren. de und für den bundesweiten Aktionstag unter www.nebenan.de.

Beim Aufruf „Niemand wird allein gelassen – Einkaufen für die Nachbarschaft“ von Bürgermeister German Fries zu Beginn der Pandemie Ende März 2020 meldeten sich in den darauffolgenden Wochen viele Freiwillige bei der neu geschaffenen Koordinierungsstelle im Quartiersmanagement der Marktgemeinde Ottobeuren. Die Vermittlung zwischen den um Unterstützung Anfragenden und den ehrenamtlich Helfenden übernimmt die Quartiersmanagerin Isolde Stock. Der Bedarf an Einkaufshilfen wurde anfangs der Pandemie überschätzt, denn gerade ältere Menschen bestehen auf ihre Selbständigkeit und auf die sozialen Kontakte beim Einkaufen. Aber im Laufe des vergangenen Pandemiejahres war es immer wieder hilfreich, auf die Unterstützung dieser Freiwilligen zurückgreifen zu können. So haben sich neue Kontakte unter der Nachbarschaft gebildet und viele kleine Hilfeleistungen waren unter Einhaltung der Hygienevorschriften möglich. Dies war besonders bei den zunehmenden Quarantänefällen in Ottobeuren wichtig, für die der Lebensmitteleinkauf übernommen werden konnte.

Eine gute Nachbarschaft

Nachbarn leben in einem Haus, in einer Straße oder in einer Wohnsiedlung zusammen. Sie teilen sich das verbindende Wohnumfeld mit all den Vorzügen und Nachteilen. Seine Nachbarn zu kennen und Rücksicht auf die Bedürfnisse des jeweils anderen zu nehmen, wird landläufig als gute Nachbarschaft bezeichnet. Noch besser ist es, wenn sich die Nachbarn über einen kurzen Gruß hinaus auch mal zu einem längeren Gespräch treffen oder gemeinsamen Interessen nachgehen.

„Freunde sucht man sich aus, Nachbarn hat man.“ Das beinhaltet, Nachbarn werden gelegentlich als lästig empfunden, wenn etwa der Kinderwagen den Eingang versperrt, das Fahrrad vor den Briefkästen abgestellt ist oder die Musik aus der Wohnung nebenan zu laut ist. Doch es gibt auch Situationen, in denen Nachbarn gebraucht werden. Etwa, wenn der Paketbote kommt und der eigentliche Empfänger selbst nicht zu Hause ist, wenn die Blumen während des Sommerurlaubs gegossen werden müssen oder das Kind den Wohnungsschlüssel vergessen hat. Dann sind Nachbarn hilfreich, die mit kleinen Unterstützungen den Alltag erleichtern. Nachbarschaftshilfe ist häufig erst dann gefragt, wenn eine Notlage besteht. Aktuell kann die Notlage der Quarantänefall oder die Infektion sein, es kann aber auch ein Beinbruch sein, der das Einkaufen erschwert, der Ausfall des Babysitters in Ferienzeiten oder die kaputte Glühbirne der Deckenlampe bei einem nicht schwindelfreien Menschen.

Seit Ausbruch der Pandemie haben viele Bürgerinnen und Bürger in Ottobeuren die Erfahrung machen dürfen, wie wichtig und erfreulich eine funktionierende Nachbarschaft sein kann. Not und Hilfsbedürftigkeit kann bei jedem anders aussehen. Freiwillig etwas für die Menschen nebenan zu tun, ist Nachbarschaftshilfe.

Nachbarschaftshilfe funktioniert dabei unentgeltlich, vielleicht auf Tauschbasis oder als fest vereinbarte Alltagsbegleitung, die bei einem bestehenden Pflegegrad des Hilfebedürftigen von den Krankenkassen mit bis zu 125 Euro im Monat finanziert werden kann.

Um auf die Unterstützung unter Nachbarn aufmerksam zu machen, feiert Ottobeuren am Freitag, 28. Mai den „Tag der Nachbarn – ein Tag des Miteinanders“.

Vereinbaren Sie für diesen Tag ein Treffen mit Ihrem Nachbarn, mit Ihrer Nachbarin – natürlich unter Berücksichtigung der Corona-Sicherheitsvorschriften. In einem persönlichen Gespräch im Freien oder einem Telefonanruf schenken Sie Aufmerksamkeit, die die gute Nachbarschaft weiter wachsen lässt.

Innovatives Mobilitätsangebot

Ergänzend zum ÖPNV-Angebot können mit dem FLEXIBUS der Firma Brandner im Raum Ottobeuren, Böhen, Markt Rettenbach und Hawangen auch entlegene Fahrziele sicher und flexibel erreicht werden. Mit 260 neu geschaffenen FLEXIBUS-Haltestellen in den Gemeinden ist eine umweltfreundliche und kostengünstige Alternative zur persönlichen Mobilität möglich.