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Immobilien-Besichtigung: Worauf es dabei wirklich ankommt

Schon vorher die Lage genau unter die Lupe nehmen – vier Augen sehen mehr als zwei – so viele Informationen wie möglich einholen

Foto: Maridav – stock.adobe.com

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Eine Immobilien-Besichtigung kann sehr anstrengend sein. Viele Interessenten wissen nicht einmal, worauf bei einer Besichtigung zu achten ist. Um dies zu verhindern, stellen wir Ihnen eine Checkliste vor. In diesem Artikel erklären wir Ihnen alles, was Sie für eine erfolgreiche Besichtigung wissen müssen. Eine der wichtigsten Kriterien ist die Lage der Immobilie. Sie sollten sich schon vor der Besichtigung erkundigen, in welcher Umgebung die Immobilie liegt. Fragen Sie auch • nach dem Anschluss ans Verkehrsnetz• in welcher Ortslage sich das Objekt befindet• wie die Nachbarschaft aussieht?• ob es genügend Einkaufsmöglichkeiten gibt• wie die Verbindungen zu Schulen, Krankenhäusern oder anderen öffentlichen Gebäuden ist• wie laut es dort ist• und ob es irgendwelche anderen Störfaktoren gibt.

Danach sollten Sie sich eine Liste mit allen Daten über die Immobilie besorgen. Das hilft Ihnen, einen klaren Überblick zu erlangen. Wichtige allgemeine Daten:

• Baujahr
• Anschrift
• Anzahl der Zimmer
• Raumaufteilung
• Grundstücksfläche
• Bebaubarkeit
• Besonderheiten wie Terrasse, Balkon oder Garten
• Strom- und Wasserversorgung
• Energieausweis
• Kaufpreis + sämtliche Nebenkosten

Sie sollten sich den Energieausweis zeigen lassen. Anhand dessen können Sie ungefähr den Strompreis berechnen, der später auf Sie zu kommt.

Auch die Ausstattung der Immobilie spielt eine Rolle. Diese kontrollieren Sie am besten, indem Sie jeden Raum einzeln – vor allem Bad und Küche – genau unter die Lupe nehmen. In der Küche sollten Sie Dinge wie Küchenarmatur, Wasseranschluss und Einbaugeräte überprüfen. Im Bad sollten Sie sich alle wichtigen Teile genau anschauen. Dazu zählen die Toilette, Dusche, Badewanne, Waschbecken, Spiegel und die Fliesen. In den Wohnräumen sollten Sie den TV-Anschluss und die Steckdosen inspizieren. Außerdem sollten Sie nachsehen, inwiefern Risse in der Wand oder in der Decke zu sehen sind. Weitere Dinge, die für Sie vielleicht von Bedeutung sein können:

• Sind Haustiere erlaubt?
• Wo befindet sich die nächste Schule?
• Wie schnell ist das Internet?

Besichtigung: Was ist wichtig?

Oft machen Privatpersonen die Haus- oder Wohnungs-Besichtigung allein. Hier können Sie einen ersten guten Eindruck hinterlassen. Wenn Sie sich schon bei der Besichtigung schlecht verhalten, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Verkäufer Sie nicht weiter als potenziellen Mieter/Käufer sieht.

Informieren Sie sich ausgiebig über die zu verkaufende Immobilie. Sie können den Verkäufer beziehungsweise den Makler beeindrucken, indem Sie viele Fragen stellen. Allerdings sollten Sie dabei nicht aufdringlich wirken.

Es gibt einige leichte Tricks, mit denen Sie sich die Besichtigung einfacher machen können. Diese stellen wir Ihnen kurz vor. Nehmen Sie einen Freund oder eine Freundin mit zu der Besichtigung. Das bringt den Vorteil, dass Sie zu Zweit nach Mängeln suchen können. Vier Augen sehen mehr als zwei.

Besorgen Sie sich eine Kamera, die Sie zu dem Besichtigungstermin der Immobilie mitnehmen. Mit dieser können Sie Fotos von der Immobilie machen. Die Bilder können Sie sich dann in Ruhe nochmal ansehen und darüber nachdenken. Außerdem können Sie Mängel fotografieren und damit bei der Preisverhandlung argumentieren. Mit etwas Glück lässt sich der Verkäufer auf eine Preisminderung ein.

Verschaffen Sie sich einen Einzeltermin für die Besichtigung. Dadurch können Sie mit dem Verkäufer oder dem Makler in Ruhe reden und so herausstechen. Allerdings sollte darauf geachtet werden, keine Zusagen zu tätigen oder irgendwelche Dokumente zu unterschreiben.

Die Besichtigung sollte bei Tageslicht stattfinden. Das hat den einfachen Grund, dass Sie im Tageslicht besser Mängel erkennen können. Die Besichtigung könnte nach Feierabend vereinbart werden. Zu dieser Uhrzeit sind die meisten Menschen zuhause und Sie erhalten eine realistische Einschätzung des Lärms.

Sie sollten gelegentlich in der Wohngegend rumfahren und beobachten. Ebenfalls können Sie auch mit ein paar Anwohnern über die Wohngegend sprechen und beispielsweise den Zuzugsgrund erfragen. Das schafft direkt eine kleine Verbindung zur Nachbarschaft und Sie erhalten Informationen.

Tipps für den Verkäufer

Wenn Sie sich dazu entschieden haben, Ihre Immobilie zu verkaufen, sollten Sie sich nun um die Immobilie selbst kümmern. Falls vorhanden, sollten Mängel repariert beziehungsweise saniert werden. Außerdem sollten Sie den Garten sauber machen. Eine gut erhaltene Immobilie kann einen höheren Verkaufspreis erzielen, also prüfen Sie vor der Besichtigung, ob alles in Ordnung ist. Allerdings sollten Sie auch nicht die Zeit für diesen Aufwand unterschätzen. Für manche Mängel sollten sogar Experten mit ins Boot geholt werden, um einen erstklassigen Service zu erhalten. Für die Besichtigung sollten Sie sich alle Informationen über die Immobilie einprägen. Somit können Sie den interessierten Käufern die Fragen beantworten.

Wichtige Informationen für das Verkaufsgespräch:

• Zimmerzahl
• Letzte Renovierung
• Quadratmeterfläche
• Heizkosten & Energiebilanz

Vorbereitung ist das A und O

Bereiten Sie sich auf mögliche Fragen der potenziellen Kunden vor. Ein Verkäufer, der die Fragen teilweise bis gar nicht beantworten kann, wirkt sehr unseriös. In solchen Fällen ist ein niedrigerer Verkaufspreis oft das Endergebnis; Vorbereitung ist das A und O. Halten Sie auch die nötigen Unterlagen wie Grundriss und Energieausweis bereit. Diese werden die Käufer höchstwahrscheinlich sehen wollen.

Zu empfehlen ist es, einen Makler für die Besichtigung zu kontaktieren. Bei diesem haben die Käufer weniger Hemmungen Fragen zu stellen. Außerdem hat ein Makler eine Menge Erfahrung und bleibt objektiv. Dies kann Ihnen auch Vorteile bringen. Allerdings sind mit der Beauftragung des Maklers Kosten verbunden, die Sie sich beim Verkauf ohne Makler sparen.

Sie können auch ein Exposee zum Haus anfertigen, um dieses den wirklich interessierten Kunden zu überreichen. In diesem können die Interessenten in Ruhe von Zuhause aus, die Daten überblicken und analysieren. Bilder gehören in jedes Exposee, vergessen Sie diese nicht. Lassen Sie sich nicht zu einer Kaufentscheidung für eine Immobilie drängen. Wenn Ihnen ein Angebot gemacht wird, fragen Sie, ob eine kleine Bedenkzeit in Ordnung wäre. (Heid Immobilienbewertung)