Neue Ausstattung für Grundschüler
Dank vernünftiger Finanzpolitik ein solides Finanzpolster in Krisenzeiten
Sehr geehrte Leserinnen und Leser, der Jahresbeginn 2020 stand ganz im Zeichen der Kommunalwahlen. In der Sitzung vom 11.5.2020 formierte sich der frisch gewählte Gemeinderat mit neun erfahrenen und sechs neuen Mitgliedern. Das Gremium fand recht schnell zu einer konstruktiven Arbeitsweise.2020 war in Westerheim vor allem durch Tiefbaumaßnahmen geprägt. Im Frühjahr wurde ein Teilbereich des Wiesenweges erschlossen und gleichzeitig wurden noch etliche Hausanschlüsse für Baulücken hergestellt. Nur für diese kleinen Maßnahmen wurden ca. 150 000 Euro ausgegeben. Diese Ausgaben dienen der Innenentwicklung und auch einer verdichteten Bauweise. Jetzt am Jahresende wurden, um eine Verjährung zu vermeiden, noch Erschließungsanlagen fertiggestellt. Die Vergabesumme liegt hier bei 350 000 Euro. Die Abrechnung von Erschließungsanlagen stößt bei den Grundstückseigentümern auf wenig Freude. Allerdings hat die Gemeinde die Verantwortung für eine Ausschöpfung der Finanzmittel und der Gleichbehandlung aller Grundstückseigentümer.
Ende Oktober hat der Freistaat Bayern das neue Teilstück der ST 2020 von Rummeltshausen zur Autobahnanschlussstelle Holzgünz freigegeben. Diese Tiefbaumaßnahme des Freistaates hat der Zweckverband „Industrie und Gewerbepark A 96“ genutzt, um einen Teil des zukünftigen interkommunalen Gewerbegebietes an der Anschlussstelle Holzgünz zu erschließen. Der Zweckverband, dem die Kommunen Holzgünz, Ottobeuren, Sontheim und Westerheim angehören, hat für die Erschließung von 3,6 Hektar Gewerbeflächen in 2020 252 000 Euro investiert. Sobald sämtliche Baumaßnahmen abgerechnet sind, kann der Preis für den Gewerbegrund fixiert werden. Zahlreiche Bewerbungen für Gewerbegrundstücke liegen vor.
Eine äußerst spannende und interessante Baustelle war bei den Abbrucharbeiten des sogenannten „Obrecht-Anwesens“ zu verfolgen. Der Freiraum, der entstanden ist, lädt die Rummeltshauser Bürger und Bürgerinnen ein, Ideen zu entwickeln für einen Mehrgenerationenplatz. Die Abbruchkosten einschließlich aller dazu notwendigen Zuarbeiten summieren sich auf ca. 160 000 Euro. Leider ist die direkte Bürgerbeteiligung hier coronabedingt ins Stocken geraten. Wir hoffen jedoch, dass wir nächstes Jahr mit der Platzgestaltung beginnen können. Generell mussten die Dorferneuerungsprozesse aufgrund der schwierigen Infektions-Situation eine Pause einlegen.
Vorangebracht werden konnte jedoch die Sanierungsmaßnahme des alten Pfarrhofes in Westerheim. Der Bauantrag wurde eingereicht, die Baugenehmigung ging im November ein. Nächstes Jahr soll es hier mit den Bauarbeiten losgehen. Das Gemeindeamt, die Pfarr- und Gemeindebücherei sowie Mehrzweckräume für Vereine werden dort untergebracht.
Beständig kümmert sich die Gemeinde Westerheim um ein angenehmes Ambiente und eine gute Ausstattung der Grundschule Westerheim. In einem Teilbereich wurden neue Böden verlegt, die Klassenzimmer strahlen nun in einem sonnigen gelb (40 000 Euro). Im Rahmen von Förderprogrammen wird die Schule digital aufgerüstet. Mit viel Eigenengagement brachten das Lehrerteam und tatkräftige Eltern den Schulgarten wieder auf Vordermann. Der scheidende Rektor, Franz Grabenbauer, ließ es sich nicht nehmen, den Schulteich neu anzulegen. Sabine Bomheuer hat mit Beginn des neuen Schuljahres die Leitung der Grundschule Westerheim übernommen. Keine leichte Aufgabe in der Corona- Pandemie. Betreuungskräfte, Lehrkräfte und 40 Schüler und Schülerinnen mussten auch schon in Quarantäne. Wegen Corona-Fällen musste auch der Kindergarten Westerheim für knapp 14 Tage geschlossen bleiben; ein weiteres Mal wurde nach einem positiven Befund bei einer Mitarbeiterin eine Kindergarten-Gruppe geschlossen. Die Corona-Pandemie hat unser aller Leben nachhaltig verändert, wir können nicht mehr frank und frei unseren Kontakten und Beschäftigungen nachgehen. Lieb gewonnene, traditionelle Feierlichkeiten fallen aus, so auch die zahlreichen Unterhaltungsangebote der Westerheimer Musikanten. Umso mehr freuten sich die Westerheimer Dorfbewohner und auch Gäste über die von der Musikkapelle gestaltete Messe zum Patrozinium im Freien. Vor dem ersten Lockdown begeisterte – Gott sei Dank - noch der Westerheimer Frauenbund mit seinem allseits bekannten und gut besuchten Kaffeekränzchen. Die Sängerinnen und Schauspielerinnen zeigten echte Frauenpower und strapazierten die Lachmuskeln.
An dieser Stelle bedanke ich mich ganz besonders bei den Vereinen und verschiedenen Gruppierungen, die trotz aller Widrigkeiten der Corona-Pandemie weiterhin ehrenamtlich aktiv sind und mit Umsicht und Augenmaß diese Krise meistern. Herzlichen Dank an alle Gewerbetreibenden und Firmen, die auch in schwierigen Phasen Unternehmungsgeist zeigen, sowie ein besonderer Dank allen Bürgerinnen und Bürger die sich an die Regeln halten und kreative Lösungen suchen. Lassen Sie uns unbeirrt zuversichtlich in die Zukunft blicken.
Westerheim ist für 2021 gut gerüstet. Für eine bauliche Entwicklung konnten Grundstücke im Wert von knapp 500 000 Euro erworben werden. Dank einer soliden Finanzpolitik in wirtschaftlich guten Zeiten hat die Gemeinde ein immer noch gutes finanzielles Polster. Maßnahmen, die schon angestoßen sind, können in jedem Fall weiterverfolgt werden. Endlich kann das Baugebiet „Am Bahnweg“ abschließend geplant und umgesetzt werden. Weiterhin wird die Gemeinde die Fertigstellung von Erschließungsanlagen verfolgen. Konkrete Planungen wird es auch für den Neubau oder eine umfassende Sanierung der Brücken in der Rummeltshauser Straße in Günz geben. Für den lang ersehnten Radweg zwischen Günz und Westerheim hat die Gemeinde alle Hausaufgaben gemacht. Der Ball liegt jetzt beim Landkreis Unterallgäu, der die Ausschreibung und Bauleitung übernimmt. Damit das Trinkwasser in Westerheim einwandfrei bleibt und nicht knapp wird, muss der Trinkwasserhochbehälter saniert und eine Verbundleitung zu einer weiteren Gemeinde gebaut werden. Hierzu erwartet die Gemeinde die Ergebnisse einer Studie in Kürze.
Bevor wir 2021 mit Elan und Optimismus anpacken, wünsche ich, auch im Namen des Gemeinderates Westerheim, ein besinnliches und fröhliches Weihnachtsfest.
Ihre
Christa Bail,
Erste Bürgermeisterin