Leben

Click and Collect – Kundenkontakt mit etwas Abstand

  

Fotos: Stefan Georg

Fotos: Stefan Georg

Unsere Innenstädte zeigten sich in den letzten Monaten in einem ungewöhnlichen Licht: Nur vereinzelt liefen Passanten durch die Straßen und die meisten Ladengeschäfte haben geschlossen. Die mittlerweile dritte Covid-Welle macht es Ladenbesitzern und Verbrauchern auch weiterhin schwer, zueinander zu finden. Kunden in den Geschäftsräumen zu empfangen, die persönliche Beratung und der direkte Kontakt zu den Menschen – das alles ist aktuell gar nicht oder nur mit enormen Einschränkungen möglich. Diese Stärken der Marktoberdorfer Händler vermissen Kunden und Verbraucher.

Zudem ist es vielen Allgäuern ein Bedürfnis, die Geschäfte im Ort zu unterstützen. Sie meiden ganz bewusst den anonymen Einkauf bei großen Online-Händlern, die in der Region oftmals nur Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor schaffen und kein nennenswertes Steueraufkommen generieren. Wenn sich aber ein Einkauf nicht mehr verschieben lässt und das örtliche Geschäft geschlossen hat, möchten viele Verbraucher in der Kreisstadt deshalb nicht auf den ein oder anderen Internetriesen zurückgreifen. Um diesem Dilemma zu begegnen, haben viele Marktoberdorfer Geschäfte einen Abholservice (Click and Collect) eingerichtet.

So dürfen Kunden seit dem 11. Januar auch im Freistaat über das Internet oder telefonisch vorbestellte Waren abholen. Die Geschäfte müssen für „Click and Collect“ einige Voraussetzungen erfüllen: Ein angemessenes Schutz- und Hygienekonzept muss umgesetzt sein. Ein Zeitfenster für die Abholung der Ware ist festzulegen, um lange Schlangen zu vermeiden und Kunden müssen FFP2-Masken tragen. Letzteres gilt für Verkaufsräume und Verkaufsgelände, Eingangs- und Warteflächen und auf den zugehörigen Parkplätzen.

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Für die treuen Kunden bedeutet das, sie können bei vielen Marktoberdorfer Geschäften trotz Lockdowns einkaufen. Zahlreiche Läden bieten eine Beratung per Telefon oder online an und informieren auf diesen Wegen auch über die Möglichkeiten und die Zeitfenster zur Abholung. Die Kunden dürfen nur die FFP2-Maske nicht vergessen.

Für die örtlichen Händler bringt „Click and Collect“ nicht nur dringend benötigten Umsatz, es ermöglicht ihnen auch den wichtigen und so ersehnten Kontakt zu ihren Kunden – wenn auch mit mehr Abstand als gewohnt.

Die Verbraucher sollten ihre örtlichen Geschäfte natürlich unterstützen. Sie sind als Arbeitgeber ein wichtiger Grund dafür, dass die heimische Arbeitslosenquote im Vergleich zu den meisten anderen Regionen in Deutschland so niedrig ist. Und die vielen Ladengeschäfte sind sehr wichtig für ein lebendiges und vielfältiges Stadtbild.

Zuletzt bleibt die Hoffnung, dass die Normalität bald wieder Einzug hält und der geliebte Einkaufsbummel, der kurze Plausch mit Freunden, der leckere Snack im Café und die persönliche Beratung im Lieblingsgeschäft dann wieder zur Realität wird.