Mobilität

WIE TEUER, WIE WEIT, WO LADEN

E-Autos erobern längst die Straßen: Ein Überblick über Kostenvorteile, Reichweite und Ladepunkte

Foto: Wavebreak Media - stock.adobe.com

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Flüsterleise, volles Drehmoment aus dem Stand, ohne "Schaltlöcher" unterwegs: Das Fahrgefühl von Elektroautos überzeugt auch jenseits der Umweltvorteile reiner Stromfahrzeuge. E-Autos sind keine Exoten mehr im Straßenbild. Das Konzept steckt längst nicht mehr in den Kinderschuhen, Autohäuser bieten verschiedene Elektrovarianten an und der Verbraucher greift gern zu. Die Zulassungen steigen, wenn auch nicht so schnell wie von der Regierung gewünscht. Doch das könnte sich ändern, sagen Experten für Elektromobilität.

NICHT SO TEUER WIE GEDACHT

Im Anschaffungspreis sind E-Mobile im Vergleich zu Dieseln oder Benzinern immer noch teurer und seit Ende vergangenen Jahres ist zudem das staatliche Förderprogramm eingestellt. Dafür spart man an anderer Stelle deutlich: Bis zu zehn Jahre profitieren Käufer eines Elektroautos davon, dass die Kfz-Steuer entfällt. Wer in diesem Jahr ein E-Auto kauft, kann noch bis Ende 2030 von dieser Ersparnis profitieren. Plug-in-Hybride sind von dieser Regelung ausgeschlossen. Insgesamt sind die anfallenden Steuern für Plug-ins jedoch in der Regel niedriger als für den gewöhnlichen Verbrenner. Bei einem E-Auto sind zudem die Wartungskosten niedriger, da Bremsbeläge langsamer verschleißen und keine Öl- und Filterwechsel anfallen.

ALLTAGSTAUGLICHE REICHWEITE

Mit Reichweiten von durchschnittlich etwa 300 Kilometern sind Elektroautos zwar noch keine Streckenkönige, für die meisten Fahrten aber alltagstauglich. Durschnittlich sollen Pkw in Deutschland im Schnitt weniger als 40 Kilometer am Tag fahren – kein Problem mit E-Autos. Geladen werden Elektroautos meist über Nacht zu Hause, idealerweise über eine sogenannte Wallbox und nicht an herkömmlichen Steckdosen. Das geht zwar grundsätzlich auch, in der Regel sind aber weder die Leitungen noch die Steckdosen für diese Dauerlast ausgelegt und es besteht die Gefahr von Kurzschlüssen und Kabelbränden.

ÜBER 100.000 LADEPUNKTE

Das Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur enthält 98.216 Normalladepunkte und 25.233 Schnellladepunkte in Deutschland, die sich über zahlreiche Apps mühelos finden lassen. Und die Ladeinfrastruktur wird durch Gemeinden, Unternehmen, die Automobilbranche und Energieversorger fortwährend weiter ausgebaut. An normalen Ladestationen (AC) lässt sich der Akku in ein paar Stunden soweit aufladen, dass man das nächste Ziel bequem erreicht. So kann man zum Beispiel den Einkaufsbummel gut nutzen, um noch schnell etwas Energie zu tanken. An Schnellladern (DC) lässt sich der Akku der meisten E-Autos in etwa 30 bis 60 Minuten auf circa 80 Prozent laden. Ultraschnelle Ladestationen schaffen in der gleichen Zeit bei kompatiblen Fahrzeugen eine Vollladung. Eine neue Generation von Ultraschnellladern, die nur noch wenige Minuten für eine Vollladung benötigen, steht bereits am Start. Dem Umstieg auf E-Autos steht nichts im Weg, erweisen sie sich doch als langfristig günstig und alltagstauglich – sowohl in puncto Reichweite als auch in der Ladefähigkeit. Die elektrische Zukunft kann kommen. Quelle: elektronik-zeit; EnBW


BOXENSTOPP

E-Auto: Effektives Laden mit Wallbox

Immer mehr Menschen in Deutschland setzen auf Elektroautos. Besonders komfortabel und flexibel klappt das Aufladen über Nacht in der heimischen Garage oder dem Carport mit einer Wallbox. Das Laden eines Elektroautos über eine konventionelle Haushaltssteckdose ist bestenfalls eine Notlösung, denn zum einen dauert es sehr lange, zum anderen kann die Elektroinstallation Schaden nehmen - im schlimmsten Fall droht ein Kabelbrand. E-Autofahrer sollten deshalb auf eine passende Wallbox setzen. Sie wird fest in der Garage oder unter dem Carport installiert und ermöglicht ein zeitsparendes, effektives und sicheres Laden.

Wichtig: Für die Installation sollte man einen Elektrofachmann beauftragen. Dieser prüft vorab den Netzanschluss und passt den hauseigenen Verteiler an, um ein sicheres Laden zu gewährleisten. Dazu trägt auch der vorgeschriebene FI-Schalter (Fehlerstromschutzschalter) bei. Die Installation der Wallbox muss, unabhängig von der Ladeleistung, beim örtlichen Netzbetreiber gemeldet werden. 

Wenn es um die Auswahl der Wallbox geht, sollten E-Autofahrer Folgendes beachten: Passt die Ladeleistung zum Fahrzeugmodell? Welche Sicherheitsaspekte bietet sie? Ist ein Kabel mit passendem Stecker integriert? Einige Wallboxen verfügen über ein fest installiertes Ladekabel - so muss das fahrzeugeigene Kabel zum Aufladen nicht extra aus dem Kofferraum genommen werden.

Neben dem Anschluss kommt es auch auf die Energiequelle an: Wenn sich der Hausbesitzer für einen passenden Ökostromtarif entscheidet, ist das Elektroauto stets klimafreundlich unterwegs. Quelle: djd/Sven Strausberg