Leben

Gebadet wird am Mittersee seit fast 100 Jahren

Foto: Anke Sturm

Foto: Anke Sturm

Versteckt im Faulenbacher Tal liegt der idyllische Mittersee. Hohe, alte Bäume spenden Schatten, auf der großen Liegewiese verteilen sich die Sonnenhungrigen und das moorige Wasser lädt zu einem Sprung ins kühle Nass ein. Im Nichtschwimmerbereich planschen schon die Jüngsten mit ihren großen Schwimmflügeln, während die Mütter auf den Bänken einen Plausch halten. Seit 1921 können die Füssener und die Urlaubsgäste hier einen entspannten Tag erleben.   

Nachdem im vergangenen Jahr das Bad geschlossen war, herrscht heuer wieder reger Betrieb. Das Bad wurde zur Naturbadestelle zurückgebaut und kann so wieder von Einheimischen und Gästen genutzt werden. Dazu hat die Stadt unter anderem bestehende Anlagen wie eine Kinderrutsche zurückgebaut, mehrere Öffnungen in das Gelände möglich gemacht und die Nichtschwimmerbereiche zusätzlich mit Schwimmleinen abgegrenzt. Zusätzlich wurden Umkleidekabinen installiert. Gebadet wurde natürlich schon vor 1921 am Mittersee, doch störten sich viele Besucher daran, dass nicht genau zwischen Männern und Frauen getrennt wurde. Gemeinsames Planschen – das ging gar nicht! Der damalige Bürgermeister Dr. Moser nahm sich dieser Sache an und brachte 1920 einige Verbesserungsvorschläge, denen der Stadtrat zustimmte, „zur Mehrung des Ruhmes der Stadt und der Wohlfahrt der Bevölkerung.“ Die damals eher primitive Anlage wurde während der Wintermonate in eine Badeanstalt umgewandelt. Nun konnte auf beiden Seiten des Sees dem kühlen Nass und dem wärmenden Sonnenbaden gefrönt werden.