Viehscheid für Zuhause aus Pfronten
In ausgewählten Pfrontener Geschäften und im Haus des Gastes sind auch in diesem Jahr die beliebten Viehscheidartikel erhältlich. Das Viehscheid T-Shirt und die Viehschied-Krüge in limitierter Auflage mit jährlich wechselndem Motiv haben sich zu begehrten Sammlerstücken entwickelt.Den traditionell salzglasierten Steinzeugkrug aus deutscher Produktion in Handarbeit gibt es als 0,5 l und 1 l Krug. Für die passende Füllung sorgt auch in diesem Jahr die Brauerei Engelbräu mit dem „Allgäuer Viehscheid Bier“. Hochwertige Shirts aus Baumwolle für Damen und Herren zieren in diesem Jahr ein klassisches Motiv mit einem Junghirten, der einen Schumpen ins Tal treibt.
22. Internation ale Älplerletze
Gemeinsam mit Hirten und Senner wird am Sonntag, 25. September, der Bergsommer auf dem Fellhorn verabschiedet. Als „Älplerletze“ bezeichnet man den letzten Tag eines Bergsommers auf der Alp. Das Vieh ist bereits wieder im Tal und die Hirten und Senner machen die Alpe winterfest. Ist die Arbeit getan, gibt es das letzte Essen auf der Alp für den laufenden Sommer, danach verlässt der Hirte seine Alpe bis zum nächsten Jahr. Das eindrucksvolle Fest beginnt mit einer feierlichen Bergmesse, musikalisch umrahmt von den Alphornbläsern der Euregio Via Salina. Anschließend verteilen sich die einzelnen Gruppen auf die schönsten Plätze. Am Nachmittag findet das große Gemeinschaftskonzert mit allen Alphornbläsern sowie die traditionelle Schellenverlosung auf der Terrasse des Bergrestaurants statt.
Beginn: 11 Uhr feierlicher Berggottesdienst, ab 12 Uhr musikalisches Rahmenprogramm mit der Stiftsmälzer Blechmusik aus Kempten; 15 Uhr großes Gemeinschaftskonzert und Schellenverlosung.
Der oder die Viehscheid?
Dass es im Dialekt für viele Dinge je nach Region unterschiedliche Worte gibt, ist für den lernwilligen Auswärtigen schwierig genug. Um nicht als solcher enttarnt zu werden, muss er im Allgäu aber auch bei den Artikeln Obacht geben. Bestellt er im Ober- und Westallgäu etwa ein Weizen, weiß zwar jeder, was gemeint ist. Pluspunkte gibt es auch, weil er wenigstens nicht Weißbier sagt. Gleichzeitig ist aber klar: „Der isch id von do.“ Denn sonst würde er einen Weizen bestellen. Andersherum geht es ihm im Unter- und Ostallgäu. Ähnlich ist das bei der oder die Semmel oder der oder die Butter. Fast unfair wird es aber, wenn nur ein kleiner Ort einen anderen Artikel verwendet als der Rest. Wer soll das bitte ahnen? Deshalb müssen auch eingefleischte Allgäuer am Wochenende aufpassen, wenn sie nach Pfronten fahren – zu der Viehscheid.
Warum es in der Ostallgäuer Gemeinde die und nicht der Viehscheid heißt, ist allerdings nicht überliefert und auch den Einheimischen ein Rätsel. Dialektexperte Dr. Manfred Renn kann sich den sprachlichen Ausreißer bei der Viehscheid in Pfronten auch nicht erklären. „Bei solchen Dingen kommt es darauf an, was sich wo durchsetzt“, sagt der Wahl-Füssener, der ursprünglich aus dem Westallgäu kommt.
Wer sich nicht festlegen will, hat allerdings Glück. Denn im Allgäu ist eine undeutliche Aussprache absolut gesellschaftstauglich. So ist man mit einem genuschelten d‘ Viehscheid auf jeden Fall auf der sicheren Seite.