Sportverein
Im Jahr 2021 wurde das Vereinsheim des Sportvereins durch eine Explosion völlig zerstört. Seitdem müssen sich die Mitglieder mit Provisorien begnügen, ein neues Heim soll erst 2026 zur Verfügung stehen.
Seit dem 27. Februar 2021 ist für den TSV Oberbeuren nichts mehr wie es war. In dieser Nacht wurde nämlich das Vereinsheim des Sportvereins durch eine Explosion völlig zerstört. Seitdem müssen sich die aktuell 1.070 Mitglieder mit Provisorien zufriedengeben, ein neues Heim soll es erst 2026 geben. Deshalb wird auch der 95. Geburtstag des TSV in diesem Jahr nicht groß gefeiert. „Wir haben kein Vereinsheim und keine Infrastruktur“, begründet Florian Kukla, Geschäftsführer des Vereins, die Entscheidung. „Es gibt aber andere Feste im Laufe des Jahres, wie das große Radrennen vom RC mit Action Sport, ein Fußball-Gauditunier, diverse Grill-Events. Daher wurde einstimmig beschlossen: wir warten auf die 100-Jahrfeier.“
In den vergangenen 95 Jahren hat sich im Verein einiges getan. Aus einem reinen Fußballverein wurde ein Sportverein, der heute aus den Abteilungen Fußball, Gymnastik & Kinderturnen, Tennis und Action Sport besteht. Da kann man sich in Sportarten wie Snowboarden, Mountainbiken, Wakeboarden, Schneeschuhwandern und vielem mehr versuchen. Dank dieser Vielfalt hat der TSV Oberbeuren auch keine Nachwuchsprobleme. Die beiden Fußballmannschaften der Männer spielen sogar in der Kreisliga und der A Klasse.
„Es werden schon Einjährige beim Kinderturnen an den Sport herangeführt und haben dann die Auswahl, verschiedene Sportarten, wie auch Tennis, am Ort ausüben zu können. Daher ist der Nachwuchs da und auch Tennis wächst“, freut sich Kukla. Neben den Kleinen sind aber die älteren Generationen ebenfalls gut vertreten. Der Altersdurchschnitt im Verein liegt – durch Kinderturnen, Fußball und Action Sport – bei etwa 20 Jahren. Das jüngste Mitglied ist knapp ein Jahr alt, das älteste und auch langjährigste Mitglied ganze 90 Jahre und bereits seit 1952 dabei.
Und noch ein paar Statistikzahlen: Die größte Abteilung des Vereins ist natürlich Fußball, die zweitgrößte aber schon Gymnastik und Kinderturnen, die kleinste ist mit etwas mehr als 20 Mitgliedern Action Sport. Das Verhältnis der Mitgliedszahlen Männer/Frauen liegt bei 588 zu 371. „Wir haben mehr Männer, da die Sportarten doch männlich dominiert sind“, so Kukla. „Andererseits ist die Gymnastik weiblich dominiert. Das Verhältnis beim Tennis dürfte etwa gleich sein.“ Knapp die Hälfte der Mitglieder (469) sind Kinder unter 14 Jahren.
Das Wichtigste im Verein sind aber die Menschen. „Einen Großteil machen die Leute aus. Wenn sich welche, die sich viel einbringen, verabschieden, geht auch oft etwas verloren“, bedauert Kukla. Seit ein paar Jahren geht die Mitgliederzahl, nicht zuletzt durch die Neubaugebiete, nach oben. Damit das auch so weitergeht, wird investiert. „Im Moment entsteht eine neue Tribüne. Wir wollen die Infrastruktur so haben, dass man sagen kann, es ist ein Superverein, gehört uns, trägt sich selber und wir können stolz darauf sein“, sagt Florian Kukla. Petra Wiesmayer