Auf natürliche Art und Weise
Bewegung und Ernährung – modern interpretiert, individuell umgesetzt
Fast 200 Jahre alt und dabei modern und frisch – ja geradezu jung? Das kann nicht sein? Doch! Das ist Kneipp. Seine Gesundheitslehre ist ganzheitlich und zugleich bodenständig. Sie ist genauso einfach (anzuwenden), wie wirksam – und sie ist nachhaltig. Und zwar nicht nur in ihrer Wirksamkeit, sondern auch in ihrer Anwendung. Wir können Kneipp immer und überall umsetzen. Auch und vor allem Zuhause. Ein echter Mehrwert also.Kneipp ins hier und heute übersetztWie man die Kneippsche Lehre nun modern interpretiert, erfährt man im Bad Clevers Gesundheitsresort & SPA in Bad Grönenbach, einem traditionsreichen und namhaften Haus, das es sehr erfolgreich schafft, mit der Zeit zu gehen und dabei sich selbst – und Kneipp – treu zu bleiben. Neben den klassischen Anwendungen, Güssen und Waschungen dreht sich hier vieles um die Kneippsche Säule Bewegung – vielleicht das zentrale Thema unserer Zeit. Zumindest bezogen auf unsere Gesundheit. Schließlich ist unser „Erfolgsmodell“ Körper doch auf Bewegung ausgelegt. Zwischen 30 und 50 Kilometer Wegstrecke kann er schaffen – oder besser gesagt: könnte. Und das pro Tag. Betrachten wir unseren heutigen Alltag, sind wir von den möglichen 30 Kilometern „meilenweit“ entfernt. Herz, Kreislauf, Stoffwechsel: Alles in unserem Körper funktioniert über die Bewegung. Und das so gut, dass an eben dieser Funktionsweise nichts geändert wurde. Seitdem wir Menschen existieren. Aber unsere Lebensbedingungen haben sich gewaltig geändert. Was also tun?Die gute Nachricht: Wer die Bewegungstherapie im Kneippschen Sinne anwenden möchte, muss kein Athlet sein oder werden. Wirkungsvoll sind auch in den Alltag integrierte Bewegung und gemäßigte Sportarten. Wir müssen also „nur“ den ersten Schritt tun. Im wahrsten Sinne des Wortes.Um dann dran zu bleiben und sich wirklich langfristig zu motivieren, empfiehlt Franz Angerer, Sportphysiotherapeut in Bad Clevers, sich Ziele zu setzen. Was will ich mit der Bewegung erreichen? Fitter werden, die Ausdauer verbessern? Fett verbrennen oder Muskeln aufbauen? „Mit einem Ausdauertraining in der richtigen, also einer leichteren, Intensität kann ich den trägen Fettstoffwechsel anregen.“ Je intensiver das Training ist, desto mehr und schneller benötigt der Körper Energie – dann in Form von Kohlenhydraten. Denn diese sind schneller in der Verstoffwechslung als Fett und stehen dem Körper damit schneller als Energie zur Verfügung. „Allerdings hat der Mensch weniger Kohlenhydratspeicher im Körper, als Fettdepots.“ Und noch etwas ist gut zu wissen: „Der Fettstoffwechsel springt mit der Bewegung sofort an, das heißt, man muss sich nicht mindestens eine halbe Stunde bewegen, damit sich überhaupt etwas tut“, so Angerer. Eine wirklich gute Nachricht.Raus aus der KomfortzoneWenn die „Trainings“-Ziele definiert sind, geht es um die Ausgangssituation, den Status quo. „Nur wenn ich den individuellen Ist-Zustand kenne, kann ich die Belastung und die Trainingseinheiten sinnvoll aneinanderreihen.“ Heißt im Detail? „Eine Leistungsdiagnostik ermittelt den Ist-Zustand jedes Einzelnen – und ist damit eine moderne Interpretation der Kneippschen Säule Bewegung.“ Für ein Training, das man dann mit nach Hause nimmt. Oder besser in die Natur. „Bewegung gehört zu einer gesunden Lebensweise unabdingbar dazu. Eigentlich steht sie im Zentrum, denn der Mensch ist für Bewegung gemacht“, so Angerer. Und vom Optimum sind die meisten wohl sehr weit entfernt.Der mangelnden Bewegung steht dann meist noch die falsche Ernährung gegenüber. Vor allem ein zu hoher Fleischkonsum. Denn Eiweiß braucht der Körper vor allem zum Muskelaufbau – und dazu kommt es sitzend in geschlossenen Räumen wohl kaum. Doch eine gesunde, ausgewogene Ernährung hat nicht automatisch etwas mit Diäten, Verboten und dem erhobenen Zeigefinger zu tun. Zumindest nicht in der modernen Kneipp-Küche. Hier stehen ganzheitlicher Genuss und Spaß im Vordergrund – und im Zentrum die Frage: Was braucht der Körper wann. „Es gibt also nicht den einen richtigen Weg, sondern immer individuelle Lösungen“, erklärt der Sportphysiotherapeut. So braucht der Mensch morgens schnell verfügbare Energie, das Frühstück darf also Kohlenhydratbetont ausfallen. Abends soll der Körper die Reize des Alltags verarbeiten und muss verschiedene „Reparaturen“ durchführen. Das Essen sollte also eiweißreich und kohlenhydratarm sein. Nachts kann der Körper dann in aller Ruhe, also bei niedriger Intensität, die Fettdepots reduzieren. Es kommt somit auf Zeitpunkt und Dosis der Nahrungsmittel an.Ach, und was gibt es mittags? Am besten Mischkost. „Bei uns im Hotel in Form von zwei vegetarischen Gerichten.“ Für dieses kreative, ganzheitliche Küchenkonzept wurde das Haus bereits ausgezeichnet. So dürfen die Gäste den Köchen über die Schulter schauen oder selbst mit Handanlegen und erfahren ganz nebenbei noch allerhand Wissenswertes über Kräuter, das Zubereiten von Salatsoßen und und und.In Summe ist also wirklich „Kneipp ins hier und heute übersetzt“.
Fleischröllchen in Bordelaiser Soße
Zutaten für 4 Personen:
8 dünne Scheiben Putenschnitzel
8 Scheiben roh geräucherter Schinken
½ Bund Petersilie
1 EL mittelscharfer Senf
Salz, Pfeffer
2 Karotten
2 Stangen Staudensellerie
1 Zwiebel, 1 – 2 Knoblauchzehen
1 EL Olivenöl
1 EL Tomatenmark
100 ml Weißwein
½ l Tomatensaft
200 ml Gemüsebrühe
2 Zweige Thymian, Lorbeerblatt
½ TL angerührte Speisestärke
Zubereitung:
• Fleisch dünn klopfen, mit Salz und Pfeffer würzen und den Senf darauf verstreichen, 1 Scheibe rohen Schinken auf jede Roulade legen
• Petersilie von den Stielen abzupfen, waschen, trockentupfen und auf dem Fleisch verteilen
• Rouladen an den Seiten einschlagen, stramm aufrollen und mit einem Holzspießchen zusammenstecken
• Für die Soße geschälte Zwiebeln, Knoblauchzehen und Sellerie feinwürfeln
• In einem Schmortopf das Öl erhitzen und die Rouladen goldbraun anbraten und herausnehmen
• Gemüsewürfel im Bratfett andünsten, das Tomatenmark darin anrösten, mit dem Weißwein ablöschen, mit der Gemüsebrühe auffüllen und Thymian und Lorbeerblätter dazugeben
• circa 20 Minuten schmoren lassen und die Soße bei Bedarf mit der Speisestärke binden
• kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken
Dazu passen Bandnudeln oder Ofenkartoffeln, glasierte bunte Bete und in weißem Balsamico und Olivenöl marinierter Rucola Zubereitungszeit ca. 50 min ca. 270 Kcal pro Portion
Bad Clevers Gesundheitsresort & SPA Bad Grönenbach
Das ganzheitliche Denken Sebastian Kneipps (1821-1897) gilt noch heute als wegweisend. Der Pfarrer und Naturheilkundler schuf ein visionäres Lebenskonzept, das den Menschen, seine Lebensgewohnheiten und seine natürliche Umwelt untrennbar als ausgewogene Einheit betrachtet. Dabei stellte er die Elemente Wasser, Pflanzen, Bewegung, Ernährung und Balance in einen engen Zusammenhang. Der Name Kneipp steht damit nicht nur für wissenschaftlich fundierte naturheilkundliche Produkte und Anwendungen, er steht für einen ganzheitlichen Lebensstil.