Grüne Oase, Lernstätte, Erholungsort
20 Jahre Bad Grönenbacher Kreislehrgarten
Die Kräuter Sebastian Kneipps kennenlernen, die bunte Vielfalt unterschiedlichster Pflanzen bewundern, Kiwis und Beeren probieren, einen Schnittkurs besuchen oder mehr übers Imkern erfahren: Der Unterallgäuer Kreislehrgarten ist eine Lernstätte und Ideen-Fundgrube für alle Gartenliebhaber. Für viele Besucher ist der Garten mit seiner Lage auf dem Schlossberg, der Aussicht auf die Berge, den Mariengrotten und Ruheplätzen aber auch ein Ort der Erholung. Seit 20 Jahren befindet sich das grüne Paradies am Fuße des Hohen Schlosses in Bad Grönenbach.Eröffnet wurde der Kreislehrgarten im Juli 2000. Zuvor hatten sich die Unterallgäuer Kreisräte auf Anregung des stellvertretenden Landrats Georg Fickler intensiv mit der Errichtung eines Lehrgartens beschäftigt. Als Standorte waren neben Bad Grönenbach auch Klosterwald und Bad Wörishofen im Gespräch. Bad Grönenbach kristallisierte sich schließlich jedoch als idealer Standort heraus – nicht nur wegen seiner idyllischen Lage, sondern auch aus ganz praktischen Gründen wie den vorhandenen Schulungsräumen. Außerdem wurden die Grünflächen rund ums Schloss bereits früher von Klosterschwestern als Garten genutzt. Und so beschloss der Kreisausschuss im November 1998, das Projekt in Bad Grönenbach zu verwirklichen. Konkret wurde das Vorhaben durch eine Vereinbarung zwischen Landkreis, Markt Bad Grönenbach und dem Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine. Der Markt Bad Grönenbach stellte Gelände und Gebäude zur Verfügung, der Landkreis übernahm die Organisation und die Gartenbauvereine sagten ihre Hilfe zu. Viele fleißige Helfer aus den Vereinen griffen zu Hacke und Spaten und pflanzten den Kreislehrgarten in tausenden Stunden ehrenamtlicher Arbeit an.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich der Lehrgarten immer weiter: Unter anderem wurden ein Weinberg und ein Serpentinenweg mit allem Wissenswerten rund um Bienen angelegt. Es entstanden große, „lebende“ Lauben aus Spitzahorn und Hainbuche, die zum Verweilen im Schatten einladen, und es wurde eine Narzissenwiese mit 54 verschiedenen Sorten gepflanzt. 2012 wurde der Kreislehrgarten von der Bayerischen Gartenakademie zu einem der 70 schönsten Gärten in Bayern gekürt. Außerdem wurde die Anlage mehrfach als Fernsehkulisse ausgewählt – ob für einen Kluftiger-Krimi oder als Drehort für Gartenmagazine.
Für die Pflege des Gartens verantwortlich ist Markus Orf, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt. Zusammen mit zwei Mitarbeitern und den Mitgliedern von rund 30 Obst- und Gartenbauvereinen aus dem gesamten Landkreis hält er die Anlage in Schuss. Die Vereine stecken jedes Jahr rund 600 Arbeitsstunden in den Park und bereichern diesen mit ihren Ideen. Die Bauerngärten und Hochbeete bewirtschaften Bürger aus Bad Grönenbach mit Gemüse.
Neben der bunten Pracht aus Blumen, Stauden und Obstbäumen erwartet Besucher des Kreislehrgartens mittlerweile auch eine Vielzahl an Bildungsangeboten – von Führungen rund um Gartengestaltung und Obstsorten über Schnittkurse für Rosen, Reben oder Sträucher bis hin zu Lehrgängen zur Bienenhaltung. Darüber hinaus kommt einmal im Jahr der „Pflanzendoktor“ in den Garten und berät Bürger zu Pflanzenkrankheiten.
Bewegungsfans und -muffel aufgepasst!
Hoch oben auf einer steilen Bergnase gelegen, lockt das Hohe Schloss zu Bad Grönenbach zur Entdeckungsreise durch seine spannende, wechselvolle Geschichte – und zum Streifzug durch sein „Drumherum“. Vielleicht möchten Sie uns begleiten ... beispielsweise zu den Lebenden Lauben auf dem Schlossberg. Oder zum Kräutergarten nach Sebastian Kneipp, von dem aus sich der Serpentinenweg vorbei am Platz mit den Trilogienadeln und den Schlossberg hinunterschlängelt. Auf dem Serpentinenweg finden sich neben alten und seltenen Obstbäumen auch einige Stationen des Naturerlebniswegs „Bad Grönenbach blüht auf“. Neben einer 3-Feld-Beach-Volleyball-Anlage gehören auch die Nordic Walking Arena und der Walderlebnispfad sowie das Naturfreibad „Bad Clevers“ und der Minigolfplatz beim Freibad zum weitläufigen Gelände rund um das Hohe Schloss.
Doch nun noch einmal zurück zum Ende des Serpentinenweges. Hier liegt rechterhand der Schloss-Aktiv-Park: Das Freiluft-Fitnessstudio zum „Natürlich Trainieren“. Auf über 5 000 Quadratmetern bieten 17 Stationen Bewegung, Spaß und Koordination – und dann dieser Ausblick ... Gezielte Übungseinheiten an den Stationen fördern Fitness und Vitalität.
Zum Beispiel beim Zielwerfen. Hier werden Gleichgewichtssinn, Orientierungs- und Reaktionsfähigkeit sowie Ziel- und Wurfgenauigkeit trainiert. Und darum geht´s: An einer Stahlkonstruktion herabhängende Bälle sind von unterschiedlichen Standflächen aus durch zwei verschiedene Zielringe zu werfen. Der zurückpendelnde Ball sollte im Idealfall wieder gefangen werden.
Die Erläuterungen an den Stationen ermöglichen ein effektives Training für Jedermann – ohne persönlichen Trainer, ohne Vorkenntnisse und auch eine ausgeprägte Kondition ist nicht notwendig. Zur besseren Orientierung gibt es in der Kur- und Gästeinformation eine kostenlose, bebilderte Faltkarte mit allen Stationen.
Sie sehen, es gibt keine Ausreden mehr, nicht aktiv zu werden.