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Tief durchatmen. Die Natur auf sich wirken lassen.

Im Bannwald warten mit seinem Erlebnispfad viele Geheimnisse – der Buntspecht weist den Weg

Sich entspannen, Körper, Geist und Seele etwas Gutes tun. Das kann man sehr gut – im Wald. Die Natur auf sich wirken lassen, in ihrer Gleichmäßigkeit und Unaufgeregtheit selbst zur Ruhe finden: Was sich hierzulande als „Waldbaden“ gerade einen Namen macht, wird in Japan schon lange als ganzheitliche Gesundheitsvorsorge gesehen. Doch der Wald ist nicht nur Erholungsraum für uns Menschen, er ist vor allem Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Dabei lohnt es sich, genau hinzuschauen, denn im Wald gibt es Unmengen zu entdecken und noch mehr zu lernen. Zum Beispiel auf dem Walderlebnispfad im Ottobeurer Bannwald, einer der schönsten Waldregionen im Allgäu. Ein rund 2,8 Kilometer langer Walderlebnispfad führt durch ihn hindurch – oder besser gesagt der Buntspecht. Denn der gefiederte Freund begleitet Groß und Klein von Station zu Station. Zwölf sind es an der Zahl, von der Übersichtskarte über den Waldkindergarten, Steine, Tiere, Wasser oder Totholz. Rund anderthalb Stunden Gehzeit sollte man einplanen, für geländefähige Kinderwagen gibt es eine Abkürzung.

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Ob er zum Leben erwacht, nach Sommer riecht, sich in den buntesten Farben präsentiert oder still und friedlich in weiß erstrahlt: Zu jeder Jahreszeit zeigt sich der Lebensraum Wald hier von seiner schönsten Seite. Die Stationen wurden vom Forstbetrieb Ottobeuren in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde wieder auf Vordermann gebracht und auch ein neuer Flyer liegt im Touristikamt Kur & Kultur für alle Waldbesucher bereit. Viel Vergnügen bei Ihrem Spaziergang mit allen und für alle Sinne. Den Startpunkt finden Sie am Waldparkplatz an der Ottostraße.

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Waldgeschichte

Im Mittelalter wurden viele Wälder intensiv beweidet. So auch der Bannwald. Die dunklen Fichten-Tannen-Buchenwälder wurden so in lichte Buchen-Eichenwälder umgestaltet, denn hier fand das Weidevieh mehr Nahrung und konnte besser vor den natürlichen Feinden wie Wölfen und Bären geschützt werden. Der Ottobeurer Abt Leonhard erkannte 1524, dass die Waldweide für den Wald selbst sehr schädlich war und bannte seinen Klosterwald. So entstand der Name „Bannwald“. Weidevieh durfte nun nicht mehr in den Wald getrieben werden und auch die Holznutzung wurde geregelt. Durch die Säkularisation fiel der Wald 1802 ins Eigentum des Freistaates Bayern und wird heute durch die Bayerischen Staatsforsten naturnah und nachhaltig bewirtschaftet.