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Prachtvolle Räumlichkeiten, imposante Kunstwerke

Das Klostermuseum der Benediktinerabtei Ottobeuren mit Kaisersaal, Theatersaal und Klosterbibliothek

Theatersaal

Theatersaal

Das Klostermuseum Ottobeuren ist nach dem Stadtmuseum Kaufbeuren das zweitälteste Museum im Allgäu. Es umfasst die ehemaligen Repräsentationsräume der Reichsabtei, die heute für Besucher zugänglich sind. Zum Klostermuseum gehören der Kaisersaal, der Theatersaal und die historische Klosterbibliothek mit über 15 000 literarischen Werken aus der Zeit vor 1800. Ebenso die barocke Gemäldegalerie, die als Filialgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen Werke der Spätgotik und des Barock beherbergt. Von der Blütezeit und Sammlungstätigkeit des Klosters im 18. Jahrhundert kündet eine Vielzahl an Kunstwerken aus Gotik, Renaissance und Barock: Altartafeln, Schnitzwerke, historische Pläne und Entwürfe für die Deckenfresken in der Basilika, Teile der Klosterapotheke und erhaltenes Mobiliar. Ebenfalls ausgestellt sind Figurensammlungen in einem Krippenzimmer im Stil des 18. Jahrhunderts.

Die Meister der Konventgebäude

Vor allem der prächtige Kaisersaal ist ein Zeugnis für die einstige wirtschaftliche Kraft der Abtei. Erbaut wurde der Saal zwischen 1723 und 1728 nach Plänen von Andrea Maini und ist ausgestattet mit Fresken des Konstanzer Barockmalers Jacob Carl Stauder sowie mit Stuckaturen von Caspar Radmiller und Carolo Ferretti. Der Saal sollte auch die Verbundenheit des Reichsstiftes mit dem Hause Habsburg zum Ausdruck bringen, weshalb hier die Statuen von 16 Habsburger Kaisern stehen, die schon während der Bauphase vom Tiroler Bildhauer Anton Sturm geschaffen wurden.

Von ihm stammt weiter eine Minervafigur im Bibliotheksaal, den der Wessobrunner Johann Baptist Zimmermann zwischen 1715 und 1718 erbaute. Erwähnenswert sind hier das 1716 vom Memminger Barockmaler Elias Zobel geschaffene Deckengemälde und die etwa 15 000 Folianten und Bücher, von denen einige aus dem 12. Jahrhundert stammen, als die Buchmalerei der Ottobeurer Mönche in ganz Europa gerühmt wurde. Die Liste der im Konventkomplex tätigen, namhaften Handwerker und Künstler komplettieren die Maler Jakob Stauder aus Konstanz sowie Franz Joseph Spiegler aus Wangen im Allgäu, Dominikus Zimmermann aus Wessobrunn, der Erbauer der Wieskirche, sowie der Figurenplastiker Antonio Giuseppe Bossi aus Porto Ceresio, Italien, späterer Hofstuckateur in der Würzburger Residenz.

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Sonderausstellung

Von Sonntag, 5. April, bis Sonntag, 24. Mai, zeigt das Klostermuseum die Sonderausstellung „Geliebte Gabi. Ein Mädchen aus dem Allgäu – ermordet in Auschwitz“. Die Wanderausstellung stellt ein kleines Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns in den Mittelpunkt: Ein katholisch getauftes und erzogenes Mädchen, das nur fünf Jahre alt werden durfte, weil seine Mutter Jüdin war. Fotos, Spiel- und Anziehsachen geben Einblicke in das kurze Leben, das 1937 in Marktoberdorf begann. Doch es gibt auch den Blick hinter die schönen Bilder. So werden die Bemühungen ihrer Mutter um Rettung ins Ausland ebenso dokumentiert wie die Versuche des Dorflehrers und des Pflegevaters in München, Gabi zurückzuholen. Gabis Abgabe, die kurze Zeit im Judenlager, die Deportation und ihr Tod in Auschwitz werden in einer Hörstation erzählt. Die letzte Station ist dem Gedenken gewidmet. In einer Videostation erzählen Zeitzeugen von Gabi und was die Erinnerung an das Kind für sie bedeutet. Die Ausstellung schließt mit den Worten: „Gabi lebt solange wir uns an sie erinnern.“

Renovierung 2020

In diesem Jahr wird das Klostermuseum renoviert und umgebaut und deshalb ab August geschlossen. Bis dahin kann es täglich von 10 bis 12 sowie 14 bis 17 Uhr besichtigt werden.

Kontakt und Anmeldung für Gruppen unter Telefon 08332/7980. Der Theater- und der Kaisersaal sind noch bis Oktober zu besichtigen.