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365 neue Tage, 365 neue Chancen, 365 Möglichkeiten: Zauber der Silvesternacht

Das alte Jahr hinter sich lassen, von vorne anfangen ... und voller Hoffnung auf eine gute Zukunft

Silvester wird dieses Jahr anders. Anders bedeutet aber nicht schlechter. Es kommt darauf an, was wir alle aus dem Jahresende machen. Foto: Pasko Maksim – stock.adobe.com

Silvester wird dieses Jahr anders. Anders bedeutet aber nicht schlechter. Es kommt darauf an, was wir alle aus dem Jahresende machen. Foto: Pasko Maksim – stock.adobe.com

Unser Bild oben zeigt Funken von Raketen und Wunderkerzen. Dieses Jahr wird der Himmel nicht ganz so hell erleuchten, denn das Zünden von Raketen und Feuerwerk ist heuer verboten. Doch das ist bestimmt kein Grund zur Trauer, denn wenn wir ehrlich sind: Das Feuerwerk am Himmel ist zwar eine beliebte Tradition und tausende Menschen schauen um 0 Uhr gemeinsam in den Himmel, aber umweltfreundlich ist das nicht. Eine kleine Pause von der sogenannten „Böllerei“ tut der Natur sicherlich gut und lässt sie aufatmen. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, um die Stunden rund um die Jahreswende trotzdem wunderschön werden zu lassen, das alte Jahr gebührend zu verabschieden und das neue Jahr zu begrüßen.       

Glücksbringer 

Einen Schornsteinfeger von der Tante, ein Glücksschwein von den Eltern, ein Centstück von der Oma. Viele von uns haben diese kleinen Geschenke schon bekommen. Früher wurden diese Kleinigkeiten verschenkt, um böse Geister zu vertreiben. Daran denkt heute wahrscheinlich keiner mehr. Es ist schlichtweg eine nette Geste, die dem Beschenkten viel Glück im neuen Jahr bringen soll. Das vierblättrige Kleeblatt kommt in der Natur nur sehr selten vor – allein deswegen wird ihm eine glücksbringende Kraft zugeschrieben. So ist das kleine, grüne Blatt dafür bekannt, schlimme Schicksalsschläge im Lebens eines Menschen verhindern zu können und Glück im Spiel zu bringen. Ob das wirklich zutreffend ist, hängt vom Glauben jedes einzelnen ab. Hufeisen werden ebenfalls als Symbol des Glücks gesehen. Ihre Aufgabe ist es, den Hof und dessen Bewohner vor Unheil zu schützen. Interessant: Dass die Öffnung des Hufeisens nach oben zeigt und der Bogen nach unten, wird von einigen Menschen so interpretiert, dass das Glück somit nicht herausfallen kann. Zu guter Letzt dürfen auch die Glücksschweinchen nicht unerwähnt bleiben. Es gibt sie aus den unterschiedlichsten Materialien zu kaufen – Porzellan, Holz und sogar essbar, aus Marzipan oder Schokolade. Schweine galten früher als heilig und wurden oftmals den Göttern geopfert. Bei religiösen Feiern war das Schweinefleisch eine sehr wichtige Speise. Wer ein Schwein im Stall hatte, schien gut versorgt zu sein und ein üppiges Leben zu führen. Dementsprechend ist es auch nicht verwunderlich, dass eine kleine Ausführung des Schweines an Silvester verschenkt wird – als Bote des Glücks und des Wohlstandes.
       

Wachsgiessen 

Früher besser bekannt als Bleigießen ist das Wachsgießen eine neue Variante der altbekannten Tradition. Das Gießen von Blei ist in Deutschland mittlerweile verboten, weshalb auf andere, schmelzbare Materialien zurückgegriffen wird. Zu finden sind die Utensilien in jedem Handel, der Silvesterprodukte anbietet. In vielen Familien ist es ein Brauch, nach dem Abendessen in die Zukunft zu schauen. Ja, richtig gelesen: Das Gießen des Wachses (oder auch ehemaligen Bleis) schenkt einen Blick in die Zukunft. Zumindest für diejenigen, die daran glauben. Auf einen Löffel werden die Wachsfiguren gelegt und über einer Kerze zum Schmelzen gebracht. Die Wachsfiguren stellen zumeist die vorher genannten Glücksbringer dar. So werden Hufeisen, Geldsack und Kleeblätter aus Wachs geschmolzen und daraufhin in kaltes Wasser geworfen. Dieser Vorgang muss möglichst schnell passieren, denn sonst bleibt das Wachs am Löffel kleben. Das Ergebnis ist nun eine neue Figur aus Wachs, die jeder deuten kann, wie er möchte. Für einige Figuren steht die Bedeutung auf der Rückseite der Packung (zum Beispiel: ein entstandener Elefant bedeutet, dass man im kommenden Jahr viel Kraft benötigt).
      

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Raclette-Pfännchen mit Schinken, Käse und Gemüse. Foto: JackStock – stock.adobe.com

Das Essen 

Beim Essen haben sich über die vielen Jahrhunderte ebenfalls einige Traditionen gebildet, die den letzten Abend des Jahres – im wahrsten Sinne des Wortes – köstlich ausklingen lassen. Die beiden bekanntesten Essensbräuche sind wohl das Raclette und das Fondue. Ersteres besteht aus einem kleinen Tischgrill mit dazugehörigen Pfännchen. Diese können nach Belieben mit den unterschiedlichsten Leckereien befüllt werden. Von Gemüse über Käse und Wurst bis hin zu Süßem, wie zum Beispiel Marshmallows: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Anschließend kommt das selbstgebaute Essen im Pfännchen in den Grill, um dort gebraten zu werden. Auf dem Tischgrill werden oft Kartoffeln warm gehalten, die sich ideal als Beilage für die kleinen Pfännchen-Kreationen eignen. Das Fondue ist ebenfalls in vielen Haushalten an Silvester vorzufinden. Auch hier mangelt es nicht an den verschiedensten Variationen. Die bekanntesten sind wohl das Käsefondue und das Schokofondue. Hier werden mundgerechte Stücke (beispielsweise Gemüse, Obst und Fleisch) in den flüssigen Käse beziehungsweise in die flüssige Schokolade getaucht. Auch Beilagen sollten nicht fehlen. Es eignen sich Ciabatta, Salate und klassische Beilagen wie Nudeln oder Kartoffeln. Dips können die Speisen noch verfeinern
    

Gute Vorsätze 

Kurz vor dem neuen Jahr machen sich viele Menschen Gedanken darüber, was sie im nächsten Jahr anfangen, ändern oder beenden wollen. Das sind die sogenannten Vorsätze für das neue Jahr. Am häufigsten fallen hier Worte wie: Abnehmen, Sparen, Spenden, Zeit mit der Familie und mit dem Rauchen aufhören. Diese Pläne eignen sich, um mit einem Ziel vor Augen in das neue Jahr zu starten.

Alles in allem gibt es einige Möglichkeiten, um Silvester – trotz fehlendem Feuerwerk – angemessen zu zelebrieren. Wir wünschen einen guten Rutsch in das neue Jahr!