Frei wie ein Vogel ...
Als würde man auf Wolken laufen ... oder eben einfach skywalken!
Der Wind pfeift uns um die Ohren als wir die ersten Stufen erklimmen. Es geht hoch hinaus: Wir befinden uns nämlich im Naturerlebnispark Skywalk Allgäu und möchten uns das Umland mal aus einer ganz anderen Perspektive anschauen. Von den Spitzen der Baumkronen aus. Dazu lädt der Baumwipfelpfad ein – in durchschnittlich 25 Metern Höhe und 540 Meter lang. Eine Hängebrückenkonstruktion, die von Stahlmasten getragen wird, mitten durch den Wald führt und uns die Welt aus der Vogelperspektive erschließt.Als meine beiden Kinder die riesige Brückenkonstruktion erblicken, die sich mitten durch den Wald schlängelt, staunen sie nicht schlecht und ihnen entfährt ein „Wow!“ und „Ohhh!“ Konnten sich Paula und Felix doch nicht wirklich was unter dem Namen „Skywalk“ vorstellen.
Dafür ist die Überraschung jetzt umso größer. Unsere Erkundung des Naturerlebnisparks beginnt natürlich gleich beim Erklimmen der imposanten, freischwebenden Hängebrückenkonstruktion. Der barrierefreie Baumwipfelpfad zählt zu den modernsten seiner Art in ganz Deutschland. Etwas mulmig ist uns schon zumute, als wir langsam über den in sich beweglichen Steg marschieren. Ein Gefühl, als würde man auf Wolken laufen oder eben einfach „skywalken“.
Auf einigen Schautafeln wird die Entstehung des Baumwipfelpfades erläutert und kleine Hinweistafeln geben Erläuterungen über die verschiedenen Baumarten. Imposant inmitten des Baumwipfelpfades schraubt sich der 40 Meter hohe Aussichtsturm empor. Die Aussichtsplattform ganz oben bietet uns – trotz etwas widriger Wetterverhältnisse – einen atemberaubenden Panoramablick über das Allgäu, den Bodensee und die Alpen. Begeistert werfen Paula und Felix einen ausgiebigen Blick durch das Fernrohr. Denn zum Panoramablick werden hier die Infos gleich mitgeliefert: Jeder Berg wird beim Blick durchs Fernrohr mit Namen versehen. Auch demjenigen, der sich nicht über die sanft ansteigenden Treppen und Podeste nach oben begeben kann, bleibt die tolle Aussicht nicht verwehrt: er kann mit einem gläsernen Aufzug im Turminneren ganz gemütlich bis nach oben auf die Aussichtsplattform fahren.
Allzu lange lässt uns der kalte Wind die Aussicht leider heute nicht genießen. Aber wir haben ja noch einiges mehr zu entdecken auf dem 60 000 Quadratmeter großen Areal. Als wir vor der Kletter- und Wackelbrücke stehen, ist die Enttäuschung meines Siebenjährigen groß: Aufgrund der Wetterlage muss diese am heutigen Tage leider geschlossen bleiben. Zum Trost geht es, als wir wieder festen Boden unter den Füßen haben, direkt auf einen der Walderlebnispfade. Hier gibt es nicht nur spektakuläre Ausblicke, sondern auch spannende Einblicke in die Welt des Waldes. Verschiedene Spiel- und Erklärstationen vermitteln viel Wissenswertes rund um den Wald. Begeistert versuchen Paula und Felix die Rätsel rund um den Fuchs zu lösen, stecken anschließende ihre Nasen in eine Schautafel um den Wald und seine Früchte zu riechen und verausgaben sich zuletzt beim Fichtenzapfen-Zielwerfen und Glöckchenspringen.
Ein Sinnerlebnis für Groß und Klein bietet ein etwas abgelegener, ruhiger Bereich: Hier kann der Besucher ein ausgiebiges „Waldbad“ nehmen. Den Wald auf sich wirken lassen und seine Sinne bewusst aktivieren. Wie Studien belegen, wirkt sich ein „Waldbad“ positiv auf Körper und Psyche aus, wie zum Beispiel Stärkung des Immunsystems, Stressabbau oder auch Steigerung des Selbstwertgefühls.
Jubiläumsjahr
Der skywalk allgäu feiert heuer sein zehnjähriges Jubiläum. Seit 2010 hat sich der Naturerlebnispark enorm weiterentwickelt. Der Anspruch und die Ziele des Betreibers sind dabei über die Jahre unverändert geblieben. Denn schon bei der Planung des skywalk allgäu stand fest, dass er wichtige Voraussetzungen erfüllen muss. „Es ist eine sehr verantwortungsvolle Sache, einen Naturerlebnispark zu errichten und zu betreiben,“ erklärt Anja Beil, Prokuristin des skywalk allgäu. „Auf Dauer kann das nur im Einklang mit der Natur und den beteiligten Menschen vor Ort gelingen. Genau das war und ist unser Bestreben.“
Schon beim Bau des Baumwipfelpfads wurde diese Vorgabe berücksichtigt. So verzichtete man auf schwere Maschinen, um das sensible Ökosystem innerhalb des gebietseigenen Hochwalds zu schützen und zu erhalten. Die Hängebrückenkonstruktion fußt auf 14 Stützmasten, die zwischen den Bäumen errichtet wurden, ohne diese zu beschädigen. So wurde die Anlage harmonisch in die Umgebung integriert, ohne die Tier- und Pflanzenwelt zu stören. Auch bei der schrittweisen Errichtung der Begleitattraktionen genossen die Schonung und der Erhalt des Waldbestands oberste Priorität. Verwendet wurden überwiegend Naturmaterialien. Wo möglich, kamen Rohstoffe zum Einsatz, die der Wald selbst abwirft. Diese vorausschauende Forstbewirtschaftung zahlt sich aus. Der Hochwald im skywalk allgäu ist kerngesund, in ihm wachsen über 30 heimische Baumarten. Daneben bietet er unzähligen Pflanzen sowie zahlreichen einheimischen Kleintieren und Vögeln einen Lebensraum.
Für die Jubiläumssaison hat sich der skywalk allgäu etwas Besonderes einfallen lassen: Das saisonbegleitende Veranstaltungsprogramm wurde um ein paar Jubiläums-Schmankerl ergänzt. In den zehn Öffnungsmonaten wird es Event-Highlights geben, um das Jahr 2020 gebührend zu feiern: skywalk-Lauf (25. April), Jubiläumsfest (10. Mai), Wiesen-Open-Air (26. Juni), Panorama-Theater (10. Juli), Waldrand-Kabarett (11. September), Waldfeenfest (10. Oktober), Lichterfest (7. November) und Waldweihnacht (11. bis 13. Dezember). Weitere Veranstaltungen – etwa ein Ferienprogramm für Kinder sowie Natur- oder Kräuterführungen – ergänzen das Angebot des skywalk allgäu. Daneben gibt es für Unternehmen, Vereine, Schulklassen und andere Gruppen die gewohnte Auswahl an individuellen Erlebnis- und Genussevents.
Neue Attraktion ab diesem Sommer ist eine Rätselrallye, bei der die Besucher den skywalk allgäu auf neue Art und Weise erkunden können. Es handelt sich um eine Art Schnitzeljagd, bei der einzelne Rätsel gelöst werden müssen, um nacheinander versteckte Hinweise zu finden. Gelingt dies bis zum Ende, wartet eine kleine Belohnung. Das Besondere daran: Die Rätsel sind in Reimform und nicht immer einfach zu entschlüsseln. Insgesamt wird es drei einzelne Touren geben. Der Schwierigkeitsgrad variiert von einfach bis fortgeschritten. Die Rätseltouren sind damit sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene geeignet. Text: Stephanie Hengeler-Zapp