Das große Thema Trinkwasser
Maßnahmen sollen das Mengenproblem beim Trinkwasser verhindern
Es war schon irgendwie ein komisches, merkwürdiges Jahr – dieses 2020. Auch in Niederrieden. Der Nachtumzug der Narrenzunft am 14. Februar mit anschließender Party in der einmal mehr sehr schön dekorierten Halle war dann auch schon die einzige große Veranstaltung in Niederrieden. Die Liste der ausgefallenen Termine beginnend mit dem Wandertag, dem Europatag, Maibaum- Aufstellen, einer Partnerbegegnung in Frankreich, Dorffest, 150 Jahre Feuerwehr, Martinsumzug oder jüngst der Volkstrauertag ist wesentlich länger. So war 2020 auch in Niederrieden gesellschaftlich eher ein sehr ruhiges Jahr, das dem Lockdown und der Pandemie Tribut zollen musste. Einen kleinen Lichtblick in diese gesellschaftliche Tristess boten die Veranstaltungen der Bürgerstiftung im Rahmen der Gartenklänge im Sommer, natürlich auch nur mit einem strengen Hygienekonzept.
Politisch erlebte die Gemeinde durch die Kommunalwahl eine große Veränderung. Sieben der zwölf Gemeinderatsplätze wurden neu besetzt. Darunter auch der Posten des stellvertretenden Bürgermeisters. Alle neuen Gemeinderäte haben sich sofort hervorragend in ihr neues Amt eingearbeitet und die großen Projekte der Gemeinde weiter vorangetrieben. Gleich in einer der ersten Sitzungen am 25. Mai wurde die Änderung des Flächennutzungsplanes und der Bebauungsplan „Herzog-Wiese“ beschlossen. Vorgesehen war ein innovatives Heizsystem mit kalter Nahwärme. Leider gelang es nicht, genügend Bauwerber von diesem System zu überzeugen – worauf die Gemeinde jedoch nach wie vor besteht, ist die CO2 Freiheit dieser neuen Siedlung. Derzeit laufen dort die Erschließungsarbeiten. Mit dem Bau sollen die ersten Bauwerber im Juli beginnen können.
Das Thema Trinkwasser beschäftigte die Bürgermeister und die Gemeinde schon das ganze Jahr. Zu Beginn des Jahres wurden Keime festgestellt, die mittels einer UV Anlage neutralisiert werden konnten. Dem folgte Ende April nach fünf heißen Wochen ein Mengenproblem. Auf Rat eines Geologen und quasi auch als einzige schnelle Lösung wurde der Zusammenschluss von Hochbehälter und Bergquellen geplant. Dieser Zusammenschluss kann mit bis zu 250 cbm am Tag die Mangelsituation beheben. Die erforderlichen Bauarbeiten hat die Firma Schütz mittlerweile erledigt. Der Neubau einer Wasserreserve stand schon vor Jahrzehnten auf der Agenda und wurde 2020 nun angegriffen. Bei diesem Bauprojekt wurde mittlerweise der Bauantrag beim Landratsamt eingereicht. Durch veränderte Förderfristen konnte hier der zeitliche Druck etwas herausgenommen werden.
Ein weiteres Millionen-Projekt hat am 23. November baulich begonnen. Der Anbau einer Kinderkrippe an den bestehenden Kindergarten. Die Krippe ist bereits mit Sondergenehmigung des Landratsamtes um einen Platz überbelegt. Mit dem Neubau will die Gemeinde Platz für alle Niederrieder Kinder schaffen.
Ein weiteres, für Bürgermeister und Gemeinderat wichtiges Projekt ist eine Wohnanlage für jung und alt im neuen Baugebiet. Hier hofft die Gemeinde mit dem Landkreiswohnungsbau den idealen Partner für ein solches Projekt gefunden zu haben. Die Rahmenbedingungen seitens der Gemeinde wurden abgesteckt und müssen nun noch mit dem Bauträger besprochen werden.
Bürgermeister und Gemeinderat von Niederrieden wünschen allen Leserinnen und Lesern der Memminger Zeitung ein gesegnetes, wenn auch heuer etwas anderes Weihnachtsfest und eine gesundes neues Jahr. Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie alle gesund.
Ihr
Michael Büchler
Erster Bürgermeister