Für die Zukunft wappnen
Die Sanierung des Südrings kann nach 30 Jahren endlich starten
Der Trunkelsberger Gemeinderat hat die Änderung des Bebauungsplans für das geplante Neubaugebiet zwischen Wald- und Weiherstraße nach dem Rückzug der VR-Bank Memmingen zurückgenommen. Somit bleibt der alte Bebauungsplan bestehen. Ein drohender Bürgerentscheid ist damit vorerst vom Tisch. Foto: Siegfried Rebhan
Trunkelsberg kann 2020 auf ein turbulentes Jahr zurückblicken. Bei den Kommunalwahlen im März 2020 wurde der Gemeinderat deutlich verjüngt. Sieben Gemeinderäteinnen und Gemeinderäte wurden durch neue Mitglieder ersetzt. Der Gemeinderat setzt sich nun aus sieben Frauen und fünf Männern zusammen. Coronabedingt finden die Gemeinderatsitzungen zurzeit in einem ungewohnten Rahmen in der Unterallgäuhalle statt. Für die Sportvereine ist ein regelmäßiges Vereinsleben dort nur sehr eingeschränkt und momentan leider gar nicht möglich.
Seit März haben wir mehrere Baustellen gleichzeitig im Ort. Die Gemeinde begann mit einer umfassenden Sanierung und Erneuerung ihres Wasser- und Abwasserkanalnetzes. Nach über 30 Jahren konnte endlich mit der Sanierung des Südrings begonnen werden. Durch neu aufgelegte Förderprogramme für diese Sanierungsarbeiten haben wir die Gelegenheit genutzt, um mehrere Ortsbereiche zu sanieren. So werden in den Straßen Waldstraße, Weiherstraße, Wiesenweg, Talberg- und Danneckerstraße sowie Südring die Wasserleitungen und, wo notwendig, auch die Hausanschlüsse erneuert. Wir erwarten, dass wir durch diese Maßnahmen unsere Wasserverluste im Netz erheblich verringern werden.
Ein Teil der Sanierung der Abwasserrohre wird in offener Grabenbauweise durchgeführt. Ein weiterer Teil der Rohre kann mit dem sogenannten Inlinerverfahren saniert werden, ohne dass die Straßendecken aufgerissen werden müssen.
Am 10. März wurde ein Bürgerbegehren eingereicht, das eine Veränderungssperre für den Bebauungsplan Fl. Nr. 30 zur Zielsetzung hatte. Ein Investor wollte den seit 2005 rechtsgültigen Bebauungsplan, aufgrund des anhaltenden hohen Drucks auf den Wohnungsmarkt, einem differenzierteren Wohnraumangebot für unterschiedliche Zielgruppen anpassen. Im bisherigen Bebauungsplan waren nur Doppelhäuser und Reihenhäuser vorgesehen. In Zukunft wird jedoch der Bedarf für ältere Menschen und kleine Haushalte zunehmen. Diesem Umstand wurde bei der Änderungsplanung Rechnung getragen. Durch die Annahme des Bürgerbegehrens durch den Gemeinderat gilt nun eine einjährige Veränderungssperre. Der Investor wird nun nach dem alten Bebauungsplan eine Bebauung durchführen.
Nach 37 Jahren konnte unser Dorfladen von der Familie Ego an die Familie Beck aus Rummeltshausen übergeben werden, die das Geschäft weiterführt und mit eigenen Backwaren beliefert.
Ich wünsche allen Bürgerinnen und Bürgern friedvolle und schöne Weihnachtsfeiertage und hoffe, dass wir trotz der Pandemie und den Einschränkungen, welche die meisten von uns betreffen, für 2021 Hoffnung auf Verbesserung der Situation schöpfen können.
Wir können uns trotz allem glücklich schätzen, dass wir ein gut ausgebautes Gesundheitswesen mit qualifiziertem Personal zur Verfügung haben. Diesem, nun schon zum zweiten Mal, stark geforderten Personenkreis gilt mein ausdrücklicher Dank.
Ihr Roman Albrecht,
Erster Bürgermeister