Landkreis setzt sich für seine Bildungslandschaft ein
Neue Fachakademie für Sozialpädagogik wurde beim Kultusministerium beantragt
Bildung im Landkreis Ein herber Verlust ist, dass sich Nachwuchslandwirte in Mindelheim bald nicht mehr zum Landwirtschaftsmeister ausbilden lassen können. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat uns mitgeteilt, dass dieser Ausbildungsweg in Mindelheim eingestellt wird – trotz guter Argumente konnten wir sie leider nicht mehr umstimmen. Wer an eine Fachschule für Betriebsleiter wechseln will, muss also künftig nach Kaufbeuren, Kempten oder Wertingen fahren. Doch Kaniber hat zugesagt, dass Vertreter aus dem Unterallgäu an einer bayernweiten Arbeitsgruppe beteiligt werden, um Schülern aus dem Unterallgäu den Weg zum Landwirtschaftsmeister zu erleichtern.In einem ersten Gespräch mit Vertretern aus der Landwirtschaft, von Schulen, Verbänden und Behörden haben wir dazu Ideen entwickelt. Geplant ist, dass die Schüler zumindest einzelne Tage vor Ort hospitieren und so einen Einblick in die Arbeit von Behörden und Verbänden im Unterallgäu erhalten. Wir sind uns einig: Wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen, damit angehende Landwirtschaftsmeister ihre Ausbildung unkompliziert und effektiv absolvieren können.
Ein Gewinn für die Bildungslandschaft im Unterallgäu wäre eine neue Fachakademie für Sozialpädagogik. Zusammen mit der Stadt Memmingen würden wir gerne eine solche Fachakademie an der Berufsschule in Memmingen einrichten, um hier die Ausbildung zum Erzieher anzubieten. Wir haben eine solche Akademie beim Kultusministerium beantragt. Momentan kann man an der Berufsschule zwar eine Ausbildung zum Kinderpfleger absolvieren, um aber Erzieher zu werden, müsste man eine Schule in Kaufbeuren, Kempten oder Krumbach besuchen. Wir, der Landkreis Unterallgäu als Sachaufwandsträger der Berufsschule, würden die Sanierung der dafür nötigen Räumlichkeiten finanzieren. Ich finde: Gerade angesichts des Fachkräftemangels wäre das eine gute Investition. Jetzt liegt der Ball beim Kultusministerium.
Mit der medizinischen Weiterentwicklung hat der Klinikverbund Allgäu begonnen. Allein in die beiden Klinikstandorte im Unterallgäu werden in den kommenden Jahren rund 80 Millionen Euro investiert. In Ottobeuren sind die Bauarbeiten an den neuen Operations- und Intensivbereichen gut vorangeschritten – der Innenausbau hat begonnen. Anschließend sollen die bisherigen OP- und Intensivräume umgebaut werden sowie die komplette Funktionsdiagnostik neu errichtet werden. Zudem wird die Bettenkapazität erweitert und die Klinik verstärkt ihre Kompetenz im Bereich der Orthopädie. An der Klinik in Mindelheim wurde der Brandschutz verbessert; eine Erweiterung der Intensivstation und Verbesserungen der Endoskopiebereiche stehen an. Passend hierzu tritt zum Jahresbeginn ein neuer Chefarzt für Gastroenterologie an, neben einem neuen Chefarzt für Unfallchirurgie. In den kommenden Jahren wird in Mindelheim ein komplett neues OP- und Funktionsgebäude errichtet.
Aufgrund der Corona-Pandemie machten im Jahr 2020 mehr Unterallgäuer Urlaub daheim – und ich finde: Unser Landkreis hat auch für die Freizeitgestaltung einiges zu bieten. Nächstes Jahr wird das Unterallgäu um eine touristische Attraktion reicher: Im Frühjahr 2021 werden voraussichtlich unsere „Glückswege“ eröffnet – 14 Rad- und Wanderwege mit freizeittouristischen Höhepunkten und ortsspezifischen Besonderheiten greifen auf unterschiedliche Weise das Thema Glück auf.
Ein weiterer Faktor, der das Leben in unserem Landkreis ganz besonders bereichert, darf auf keinen Fall vergessen werden: Und das sind Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger – tatkräftige Menschen. Menschen, die in schweren Zeiten für andere da sind und sich ehrenamtlich einbringen. Gerade für unser reiches Vereinsleben hoffe ich sehr, dass schon bald wieder gesellige Zusammenkünfte und Feste stattfinden können. Denn das gute Miteinander macht unseren Landkreis aus!
Doch in unserem Landkreis leben viele kreative Köpfe: Und so bin ich zuversichtlich, dass wir auch im Jahr 2021 wieder Wege finden werden, unsere Gemeinschaft und Kontakte zu pflegen – ganz unabhängig von der Pandemie. Bleiben Sie gesund!
Ihr
Landrat Alex Eder