Bad Grönenbach stellt in diesem Jahr wichtige Weichen
Von der Kommunalwahl über den Beginn des Neubaus der Kindertagesstätte bis zur Entwicklung des Hohen Schlosses
Begonnen hat das Jahr 2020 mit dem Kommunalwahlkampf. Bei einer Podiumsdiskussion der Memminger Zeitung im fast überfüllten Postsaal standen Amtsinhaber Bernhard Kerler und Herausforderer Holger Eckermann Rede und Antwort. Bei der Wahl am 15. März hatte dann der Amtsinhaber die Nase vorn. Mit Dr. Elisabeth Bischofberger, Monika Deniffel, Katharina Guggenberger, Helga Klemp, Holger Eckermann, Andreas Uhl und Siegfried Villing zogen sieben „Neue“ in den Gemeinderat ein. Sechs statt bisher vier Frauen sitzen nun im Kommunalparlament. Die folgende Zeit des Lockdowns brachte gravierende Einschnitte für Beschäftigte, Eltern, Schüler und Kindergartenkinder, für Unternehmen, Handel und Gastronomie, vor allem aber auch für das Kurwesen. So werden nach 187 000 Übernachtungen in 2019 – absoluter Höchstwert für Bad Grönenbach! – in diesem Jahr nur gut 100 000 Übernachtungen erwartet. Wegen der zahlreichen Reiseverbote waren in den Sommermonaten sehr viele Radler und Wanderer im Kneippheilbad unterwegs.
Da Vorträge und Konzerte lange gar nicht möglich waren, haben wir die Kultur nach draußen verlegt und gemeinsam mit der Galerie Seidenlicht die Kindermalaktion „Regenbogentiere“ gestartet. Über 70 Bilder unserer Kinder zierten bis nach den Sommerferien unsere Ortsmitte. Die in den September verschobene Kunstausstellung im Schloss fand dann trotz Corona-Auflagen mit über 2 000 Besuchern ein überwältigendes Echo. Fortschritte gibt es in der Entwicklung des Hohen Schlosses. Investor und Betreiber stehen in Aussicht, die Verhandlungen befinden sich in einer entscheidenden Phase. Um eine möglichst baldige Sanierung des Schlosses und des Ringeisenhauses ungefährdet möglich zu machen, erneuert derzeit dankenswerterweise der Landkreis die Rothensteiner Straße, während die Gemeinde einen Teil der Pappenheimer Straße saniert. Die schwierige Baumaßnahme mit einem Volumen von über 2 Millionen Euro soll Mitte 2022 abgeschlossen sein.
Die Erschließung der Erlen- und des südlichen Teilstücks der Eisenmannstraße wurden, auch dank des guten Wetters, zügig erledigt. Mit dem Neubau der für zwei Krippen- und zwei Kindergartengruppen geplanten Kindertagesstätte wurde nach den Sommerferien begonnen. Die Fertigstellung ist für Herbst 2021 vorgesehen. In Planung befindet sich das neue Feuerwehrhaus in Zell. Dort soll auch ein Mehrfamilienhaus nach dem Programm „Bezahlbarer Wohnraum“ entstehen. Für eine weitere Wohnanlage in diesem Programm in Bad Grönenbach wurde der Planungsauftrag erteilt. Hier könnte auch eine Tagespflege integriert werden. Der Bauantrag für den Büro- und Fahrzeughallenbereich des neuen Bauhofs an der Straße nach Ziegelberg ist genehmigt.
Auf Vorschlag des Energieteams soll am Bahnhof eine überdachte Fahrradabstellanlage entstehen. Keine Fortschritte gibt es leider, was das leidige Thema eines neuen Anstrichs für das desolate Bahnhofsgebäude betrifft.
Welche Auswirkungen die Corona-Krise auf den gemeindlichen Haushalt haben wird, ist derzeit noch nicht in Gänze absehbar. Der noch vor der Krise geplante vorsichtige Gewerbesteueransatz von 3,8 Millionen Euro wird auch deshalb erreicht werden, weil starke Steuerzahler – Gott sei Dank – nicht in großem Maße von der Krise betroffen waren. Die von Bund und Land zugesagten, großen Ausgleichsleistungen zeigen hoffentlich den gewünschten Erfolg.
Der geplante Partnerschaftsbesuch aus Castilenti konnte leider nicht stattfinden.
Gerne hätte unser Ehrenbürger Abt Notker Wolf an seinem 80. Geburtstag am 21. Juni wieder unsere Kinder gefirmt. Weder die Firmung noch eine Feier in der Gemeinde waren möglich. So wurde mit einer kleinen Delegation der Gemeinde in St. Ottilien gefeiert. Hoffentlich können wenigstens die geplanten Feierlichkeiten und Veranstaltungen zum 200. Geburtstag von Sebastian Kneipp im kommenden Jahr stattfinden.
Weihnachten wird dieses Jahr anders als sonst. Vielleicht wird es aber gerade deshalb, auf das Wesentliche konzentriert, noch intensiver als sonst. So wünsche ich allen Leserinnen und Lesern ein friedvolles Weihnachtsfest und alles Gute, vor allem aber Gesundheit für 2021.
Ihr
Bernhard Kerler
Erster Bürgermeister