Leben

Plötzlich Pflegefall – Der Feind in meinem Kopf

©VadimGuzhva / stock.adobe.com

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Diagnosen wie Demenz bedeuten eine große Herausforderung für die gesamte Familie. Angehörige setzen sich mit der unheilbaren Krankheit einer nahestehenden Person auseinander und versuchen, die Veränderungen des Charakters zu verstehen. Gleichzeitig müssen Entscheidungen getroffen werden – beispielsweise, wer den Erkrankten in Zukunft versorgt.

Dabei kommen verschiedene Wohn- und Betreuungskonzepte infrage, die es abzuwägen gilt. Zuhause oder Betreuungsheime sind Möglichkeiten. Strukturierte Tagesabläufe mit kleinen Aufgaben im gewohnten Umfeld helfen Betroffenen, sich weiterhin zurechtzufinden. Obwohl bei demenzerkrankten Patienten das Gedächtnis nachlässt, wünschen sie sich nicht nur Routine, sondern auch Beschäftigung. Diese trägt dazu bei, kognitive Fähigkeiten zu erhalten. Mithilfe kleiner Spiele, wie Memory, stärken Betroffene das Kurzzeitgedächtnis. Doch es gilt zu beachten, lösbare Aufgaben, wie zum Beispiel gemeinsam Fotoalben zu basteln, zu wählen. Zu schwierige Aufgaben führen bei Erkrankten zu Frustration. Nicht selten werden die Betroffenen dann aggressiv und ziehen sich in eine Depression zurück. Es gilt also das Motto: Fordern, aber nicht überfordern.

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Doch bevor man sich mit der Unterbringung und Pflege eines Demenzerkrankten auseinandersetzt, sollte man sich ein grundsätzliches Wissen über diese Krankheit aneignen. So gibt es verschiedene Formen der Demenz – Alzheimer, vaskuläre Demenz, Lewy-Body-Demenz und frontotemporale Demenz. Eine Mischform der unterschiedlichen Demenzarten ist ebenfalls möglich.

Die Symptome der Krankheit sind je nach Betroffenem anders. Bei der am häufigsten vorkommenden Art, dem Alzheimer, zeigen sich zunächst Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis. Das Verlegen von Gegenständen kommt immer häufiger vor und auch Orientierungslosigkeit in einer fremden Umgebung kann ein Anzeichen der Krankheit sein. Im fortgeschrittenen Stadium leidet auch das Langzeitgedächtnis unter der voranschreitenden Demenz. Es kommt vor, dass der Erkrankte nahestehende Personen, wie Kinder oder Enkel, nicht mehr erkennt.

Wenn Sie einer älteren Personengruppe angehören und im Alltag öfter Dinge vergessen, ist das allerdings noch kein Grund zur Sorge. Hält dieser Zustand jedoch über Monate an und verschlimmert sich sogar, dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen und mit diesem über Ihre Symptome sprechen. Während des Anamnese-Gespräches achtet der Arzt unter anderem darauf, ob Sie sich auf die Fragen konzentrieren können. Auch eine mögliche Medikamenten-Einnahme wird thematisiert.