Mobilität

Automatik vs. Handschaltung

Welches Getriebe passt zum persönlichen Fahrstil?

Foto: benjaminnolte – stock.adobe.com

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Die Entscheidung für ein bestimmtes Getriebe hängt von verschiedenen Faktoren sowie persönlichen Vorlieben ab. Will man etwa einfach nur bequem von A nach B kommen oder sportlich unterwegs sein? Kraftstoff sparen oder einen besonders günstigen Kaufpreis erzielen? Außerdem werden manche Motoren nur in Kombination mit einem bestimmten Getriebe angeboten. Es gibt mittlerweile eine breite Palette an verschiedenen Getriebetypen: manuelle Schaltgetriebe, Doppelkupplungsgetriebe (DSG), automatisierte Schaltgetriebe, Wandlerautomatik oder stufenloses Getriebe (CVT). Jede Getriebeart hat Vor- und Nachteile. Eine klare Abgrenzung wie früher – Automatik für eher gemütliche Fahrer „mit Hut“ und Handschalter für sportlich ambitionierte Lenker – gibt es heute nicht mehr. Vergleichsweise einfach haben es Käufer von E-Autos und Plug-in-Hybriden. Diese verfügen immer über eine Automatik.      

Standard in Deutschland ist noch ein Auto mit Handschaltung. Das ist bei der Anschaffung günstiger, weil technisch simpler und weniger aufwendig. Manuelle Schalter mit fünf oder sechs Vorwärtsgängen sind im Angebot. Mit dem richtigen Fahrstil lässt sich meist ein geringerer Verbrauch erzielen als bei Automatikgetrieben. Außerdem macht das Fahren mit einer knackigen manuellen Schaltung – auf der richtigen Straße – Spaß. Im Stau oder in Stop-and-Go-Phasen kann das manuelle Schalten aber auch nerven. Wer beim Schalten die Kupplung immer wieder nicht korrekt bedient, muss auf Dauer mit Extra-Wartungskosten für ihre Instandsetzung rechnen.

In Kleinst- und Kleinwagen

Nicht Fisch noch Fleisch ist das automatisierte Schaltgetriebe. Es kommt in Kleinst- und Kleinwagen zum Einsatz und soll eine kostengünstige Alternative zum Handschalter sein. Im Prinzip funktioniert diese Schaltung wie ein normales Getriebe, lediglich die Kupplung wird automatisch betätigt. Der etwas optimierte Verbrauch wird mit langen Schaltpausen erkauft, die, je nach Getriebe, noch von ruckartigen Bewegungen begleitet werden.

Das CVT-Getriebe erfreut sich hierzulande bislang ebenfalls keiner allzu großen Beliebtheit. Das stufenlose Getriebe ändert die Gänge beinahe ohne spürbaren Schaltvorgang und ist daher sehr komfortabel. Lediglich die Geräuschkulisse kann störend sein, die Drehzahl ist hier von der Geschwindigkeit quasi entkoppelt. So entsteht der ungeliebte „Gummibandeffekt“. Dank optimierter Drehzahlen ist der Verbrauch dafür häufig geringer. Die klassische Automatik ist der Wandler-Automat. Sie ist komfortabel, sanft und gut geeignet für den Anhängerbetrieb. Mittlerweile gibt es den Wandler in manchen Modellen sogar mit bis zu zehn Gängen. Durch den recht hohen Aufpreis, einen leichten Mehrverbrauch im Vergleich zum Handschalter und den erhöhten Platzbedarf ist die Wandler-Automatik eher in höherklassigen Fahrzeugen zu finden.

Bis zu acht Gänge

Getriebe mit Doppelkupplung tragen bei verschiedenen Herstellern unterschiedliche Namen und heißen etwa DSG, EDC oder PDK. Sie werden mit sechs, sieben oder acht Gängen angeboten und sind platzsparender als ein Wandler. Zwei automatisierte Teilgetriebe mit eigener Kupplung bieten den Vorteil, den nächsten Gang immer schon parat zu haben, was Schaltvorgänge extrem schnell macht. Beim langsamen Rangieren sollte man jedoch ein wenig Vorsicht walten lassen. Hier kommt es oft vor, dass diese Getriebeart erst mit Verzögerung reagiert, um diese dann mit Vehemenz auszugleichen. Auch Doppelkupplungsgetriebe sind meist deutlich teurer als Handschalter.

Für welche Getriebevariante man sich auch entscheidet: Vor dem Kauf sollte man eine ausgiebige Probefahrt unternehmen, um zu prüfen, ob sie zum persönlichen Fahrstil passt. KÜS