Leben

Augenblicke beim Festival vielsaitig

Vom 26. August bis 5. September Konzerte im Kaisersa

Verdi Quartett Foto: Kulturamt Stadt Füssen/Studio Samer

Verdi Quartett Foto: Kulturamt Stadt Füssen/Studio Samer

Nun sind sie da, die „Augenblicke“, denen sich das 18. Festival vielsaitig verschrieben hat. Vom 26. August bis zum 5. September präsentiert Füssen seine immer wieder faszinierende Synthese aktueller künstlerischer Höchstleistungen und historischer Einblicke, die vornehmlich um die Geschichte des weithin berühmten Lauten- und Geigenbaus kreisen.Unter Einhaltung der vorgeschriebenen Maßnahmen finden die Konzerte statt, aber es dürfen nur 41 der sonst üblichen 140 Plätze im historischen Kaisersaal besetzt werden. Die Künstler haben ihre Programme auf ungefähr eine Stunde neu konzipiert und spielen an jedem Konzertabend zwei Mal, um immerhin 82 Besuchern den Konzertgenuss zu ermöglichen.   

Die Eröffnung am 26. August liegt in den Händen, Bögen und Instrumenten des Verdi Quartetts, das als Auftakt das Streichquartett Es-dur D 87 von Franz Schubert ausgewählt hat und den Abend mit dem a-moll-Quartett op. 51 Nr. 2 von Johannes Brahms beschließt. Auch am nächsten Tag gibt es außergewöhnliche Augenblicke: Avi Avital, der erste Mandolinist, der für einen Grammy nominiert wurde, widmet sich mit dem Jazzpianisten Omer Klein der Musik von Johann Sebastian Bach, eigenen Jazzkompositionen, israelischen Liedern und Improvisationen – hier wird grenzenlos musiziert. Am 29. August verzaubert der Schlagzeuger Ti Hsien Lai mit den weichen, rhythmisch vielsaitigen Klängen seiner Marimba. Zwei Tage später ist das Verdi Quartett mit Hatem Nadim zu hören, der den Abend mit einer humorvollen Reverenz an Ludwig van Beethoven, mit dem Rondo „Wut über den verlorenen Groschen“ eröffnet, es folgt das siebte Streichquartett von Dmitri Schostakowitsch. Mit Robert Schumanns Klavierquintett Es-dur op. 44, entfesseln die Musiker zum Konzertabschluss eine enthusiastische Feier des Lebens von gerade symphonischem Zuschnitt.

Ganz andere Augenblicke sind für den 1. September zu erwarten, wenn die Musiker des Jazztrios TRI den Kaisersaal mit ihrem Groove und Swing erfüllen. Tags darauf hat das Leipziger Streichquartett Johann S. Bach, Niels W. Gade und Felix Mendelssohn auf dem Programm. Am 3. September widmen sich der Cellist Julian Steckel und sein Klavierpartner Matthias Kirschnereit drei überragenden Gestalten der Musikgeschichte: Robert Schumann, Dmitri Schostakowitsch und Ludwig van Beethoven.

Aus England kommt das Ensemble Red Priest, das sich nach dem rothaarigen Geistlichen Antonio Vivaldi benannt hat und die Aufführungskunst barocker Musik neu definiert. Unter der Überschrift Die barocken Bohèmiens stellen die vier Musiker am 4. September ausgewählte Werke des 18. Jahrhunderts vor, die ganz unmissverständlich von den leidenschaftlichen Klängen der damaligen Zigeuner beeinflusst wurden. Zu den neun Doppelkonzerten gibt es wie immer Meisterklassen, den Treffpunkt Geigenbau und Vorträge.

Tickets gibt es bei Füssen Tourismus, der Allgäuer Zeitung unter 08 31/2 06-55 55, www.allgaeuticket.de.

www.festival-vielsaitig.fuessen.de