Leben

Ansprechpartner für alle neurologischen Fragen

Neurologische Klinik Kaufbeuren behandelt Schlaganfälle, Parkinson-Erkrankungen, MS und vieles mehr

Dr. Gabriele Escheu leitet die Stroke-Unit-Spezialabteilung der Neurologischen Klinik. Bild: Saskia Pavek

Dr. Gabriele Escheu leitet die Stroke-Unit-Spezialabteilung der Neurologischen Klinik. Bild: Saskia Pavek

Ein Schlaganfall ist ein Notfall und er bleibt auch in der Corona-Pandemie ein Notfall. „Bei plötzliche auftretenden Symptomen oder Verdachtsfällen sollte die Sorge vor einer Covid-19-Erkrankung keinen dazu verleiten zu warten, und keinen davor abhalten zu handeln“, sagt Prof. Dr. Martin Hecht, Ärztlicher Direktor der Klinik für Neurologie des Bezirkskrankenhauses (BKH) Kaufbeuren. Die Schlaganfall-Medizin ist „voll am Laufen“, so Prof. Hecht. Sie sei es auch während der bislang zweijährigen Corona-Pandemie immer gewesen. Denn ein Schlaganfall duldet keinen Aufschub; es zählt jede Minute.Nach wie vor ist die Kaufbeurer Neurologie, die räumlich und organisatorisch in das Klinikum Kaufbeuren integriert ist, jene neurologische Klinik im bayerischen Allgäu mit der größten Bettenzahl. Sie wird seit 1963 als eigenständige Klinik mit einem eigenständigen Chefarzt geführt und ist damit die älteste Akutneurologie im Allgäu. Das Team behandelt das gesamte Spektrum an neurologischen Erkrankungen. Beim Kampf gegen Schlaganfall, Parkinson oder ALS profitieren die Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten nicht nur von ihrem Wissen und ihren Erfahrungen, sondern auch von einem guten Netzwerk und engen Kooperationen. „Wir sind neurologischer Allroundversorger. Ob vergleichsweise einfache Fälle oder schwierige Spezialfälle – wir wissen weiter und können den Menschen helfen. Patientinnen und Patienten müssen nicht weiter weg, sondern werden hier bei uns im Ostallgäu kompetent betreut und behandelt“, sagt Prof. Hecht.In erster Linie behandelt die Neurologische Klinik Schlaganfall-Patienten. Doch das Team kann wesentlich mehr: „Wer einen Schwindel oder starke Kopfschmerzen hat oder wer an Parkinson oder einer Hirnhautentzündung erkrankt ist, der kann sich gerne an uns wenden“, sagt der Ärztliche Direktor. Kompetent behandelt werden auch Menschen, die unter Migräne, Multiple Sklerose (MS) oder Demenz leiden, epileptische Anfälle haben oder bei denen ein Hirntumor festgestellt wurde. „Wir sind weiterhin Ansprechpartner für alle neurologischen Fragen.“ Im angegliederten Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Bezirkskliniken Schwaben, Standort Kaufbeurer Innenstadt (siehe eigener Bericht auf dieser Seite), können ergänzend zu den stationären und vorstationären Behandlungen auch ambulante Untersuchungen angeboten werden.Die Neurologische Klinik Kaufbeuren ist Teil des Neuromuskulären Zentrums München/ Südbayern unter Leitung des Friedrich-Baur-Instituts der LMU München. Eine enge Kooperation besteht insbesondere auch bei der Schlaganfallversorgung: Die Neurologische Klinik ist Stufe-2-Klinik im Schlaganfallnetzwerk NEVAS, das den südwestlichen Teil Bayerns betreut. Prof. Hecht: „Das heißt, dass Kaufbeuren einerseits hilfestellende Klinik für umgebende Krankenhäuser ist, insbesondere Füssen; andererseits können wir einzelne Patienten effizient an die Stufe-3-Kliniken in Günzburg und München-Großhadern weiterleiten.“ Über NEVAS hat die Klinik direkten Zugang zu den dortigen Hightech-Verfahren wie die mechanische Rekanalisation.Die Kaufbeurer Neurologie verfügt über eine spezialisierte Schlaganfall-Einheit, die sogenannte „Stroke Unit“. Sie ist nunmehr seit elf Jahren als regionale Stroke Unit zertifiziert. Das bedeutet, dass externe Gutachten festgestellt haben, dass die Klinik rund um die Uhr eine durchgehend hohe Schlaganfallversorgung gewährleistet.„Die Neurologie ist eine bedeutende medizinische Fachrichtung. Deshalb bin ich froh, dass wir in die hervorragende Struktur des Notfallzentrums des Klinikums Kaufbeuren vollständig integriert sind“, betont Prof. Hecht, der amtierender Vorsitzender der neurologischen Chefarztkonferenz in Bayern ist. Im Notfallzentrum wird schnell gehandelt. Mit Stolz erfüllt den Chefarzt die Tatsache, dass seine Klinik seit Jahren beim Einsatz der Lyse-Therapie bei Schlagfällen bayernweit über dem Durchschnitt liegt. Das bedeutet: Trotz der zum Teil weiteren Anfahrtswege zum Kaufbeurer Klinikum schaffen es die Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten der Neurologie öfter (und auch schneller) als die meisten anderen Kliniken in Bayern, bei Schlaganfall-Patienten Blutgerinnsel in Blutbahnen des Gehirns medikamentös aufzulösen. Dazu trägt bei, dass die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Klinikums sehr gut und der Zeitverlust im Haus gering ist.