Leben

Expertentipp: Bewegung zur Vorbeugung von Schmerzen

  

Foto: BdR e. V./AGR

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Grundsätzlich können Rückenbeschwerden in fünf Kategorien eingeteilt werden: funktionell, strukturell, metabolisch, psychisch oder eine Kombination aus allen.     

Der Mensch hat meist eine anatomisch gesund angelegte Wirbelsäule, die jedoch mit der Zeit Veränderungen aufzeigt. Diese sind nicht nur durch das Älterwerden begründet, sondern basieren auf unangepasste Belastungsstereotypen, für die das System „Knochen und Muskel“ nicht vorbereitet ist.

Prägend ist dabei die Jugend. Beim Heranwachsen werden entsprechende Muskeln und Bewegungsstereotypen gebildet, um den Belastungen später standhalten zu können.

Solange der Bewegungsapparat fit gehalten wird, besteht die Möglichkeit, anstehende Überlastungen zu kompensieren und die Wirbelsäule vor vorzeitigen Schäden zu schützen. Meist treten zuerst muskuläre Beschwerden auf, die ein Zeichen der chronischen Überlastung sind. Diese machen sich in Veränderungen an den Bandscheiben, Wirbelgelenken und Wirbelkörpern bemerkbar.

Es kann nicht erwartet werden, dass die Lösung dieses Problems in Medikamenten, Spritzen oder der Krankengymnastik liegt. Hierbei handelt es sich meist um ein langfristiges Problem, das der Patient selbst aktiv in Angriff nehmen und in seine tägliche Lebensweise einbinden muss.

Montag, 15. März 2021 TAG DER RÜCKENGESUNDHEIT Kein Bock auf Rücken?

Das, was uns Menschen auf den Beinen hält, sind Muskeln und deren funktionelle Koordination. Ohne die werden wir vorzeitig, unabhängig unserer genetischen Disposition, zum Pflegefall.

Nicht das Alter entscheidet, sondern der Wille. Muskelfunktionen können in jedem Alter trainiert werden. Nur muss dies langfristig erfolgen. Auch wenn schon Schäden aufgetreten sind, ist es durch gezielte Therapie und gezieltes Training möglich, dies zu kompensieren und das Leben beschwerdefrei genießen zu können.

Dabei ist das Erkennen, dass man die Rückenschmerzen selbst beeinflussen kann, ein Schlüssel zum langfristigen Erfolg.
        

Hilfreiche Rückenübungen für Zuhause


Um die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu erhalten, bieten sich Übungen an, die leicht Zuhause auszuüben sind. Wichtig ist dabei, diese sorgfältig durchzuführen, sodass dadurch keine Schäden entstehen.
- Beinkippen: Legen Sie sich auf Ihren Rücken. Die Beine winkeln Sie an. Ihre Arme legen Sie angewinkelt an Ihrem Kopf auf dem Boden ab (als würden Sie Sit-ups machen). Danach kippen Sie Ihre Beine langsam im angewinkelten Zustand nach rechts. Daraufhin führen Sie Ihre Beine in die Ausgangslage und kippen diese nach links. Dann wiederholen Sie den Vorgang. Die Übung können Sie 10 bis 15 mal hintereinander ausführen.
- Dehnen: Leiden Sie an Verspannungen, ist diese Übung ideal. Begeben Sie sich in den Vierfüßlerstand. Die Hände stehen in geraden Ellenbogen unter den Schultern, die Knie senkrecht unter der Hüfte. Danach ziehen Sie Ihren Kopf ein, machen einen „Katzenbuckel“ und atmen dabei tief ein. Beim Ausatmen gehen Sie ins Hohlkreuz. Dabei sollten Sie Ihren Kopf in den Nacken legen und das Kinn nach oben strecken. Diese Abfolge wiederholen Sie bis zu 10 mal im gleichen Rhythmus.

Eine Gymnastikmatte oder ein weicher Teppich sind bei den Übungen von Vorteil.