Magazine

Klimaschützer und Insektenfreund

Wie große Veränderungen im heimischen Garten beginnen können

Klima- und Artenschutz können wunderschön und abwechslungsreich sein – gerade im Garten oder Balkon. Foto: © K.-U. Häßler / stock.adobe.com

Klima- und Artenschutz können wunderschön und abwechslungsreich sein – gerade im Garten oder Balkon. Foto: © K.-U. Häßler / stock.adobe.com

Große Veränderungen haben oft bescheidene Anfänge. Das Gleiche gilt für Klima- und Insektenschutz. Schon auf dem heimischen Balkon, dem Garten oder auf der Terrasse kann jeder etwas zu Artenvielfalt und Klimaschutz beitragen.Auch die jüngeren Generationen begeistern sich wieder mehr für Botanik und den Garten. Mit bereits kleinen Veränderungen oder Projekten kann man hier großes Bewirken. Und nirgends kann Klimaschutz schöner sein und mehr Spaß machen als im eigenen Garten oder auf dem Balkon, wo man nach getaner Arbeit, sein Werk genießen kann.

Klimaschützer und Insektenfreund-2
Im Frühjahr blühen unter anderem Krokusse und Schneeglöckchen. Völkerbildende Arten wie Honigbienen und Hummeln sind auf diese Frühblüher angewiesen. Foto: © jozsitoeroe / stock.adobe.com
Klimaschützer und Insektenfreund-3
Nelken blühen meistens Ende Mai und werden von Bienen bevorzugt angeflogen. Heide-Nelken schenken dem Garten einen farbigen Hingucker. Foto: © jhcast / stock.adobe.com
Klimaschützer und Insektenfreund-4
Ende Juni ist die Hochblütezeit der Malven. Die violette Pflanze ist eine beliebte Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. Die Stockrose ist die bekannteste Art der Malven. Foto: © jRichard / stock.adobe.com

FÜR FALTER UND CO.

Insekten haben es nicht mehr leicht. Rasant geht ihr Bestand von Jahr zu Jahr weiter zurück. Dabei sind Schmetterlinge und ihre Artgenossen gern gesehene Gäste im Garten. Mit einigen Kniffen machen wir es den Flattermännern richtig gemütlich. Es gibt verschiedene Pflanzen, die Insekten besonders gut Nahrung liefern können. Märzenbecher, Kornblume, Minzen oder das einfache Gänseblümchen neben vielen weiteren schönen und nützlichen Kräutern, Stauden und Blumen, können Insekten helfen, Nahrung zu finden.

Wer auf einen gepflegten Rasen nicht verzichten möchte, kann sogenannte "Wilde Ecken" einrichten. Diese werden nicht mehr gemäht oder betreten. So entstehen kleine Nischen in den Gärten, wo Insekten dank Klee, Brennnesseln und mehr, Nährstoffe finden. Generell ist es wichtig, dass Insekten schon früh im Jahr Nahrung haben und das Nahrungsangebot bis zum Winter konstant gegeben ist. Und das geht in Balkonkästen wie im Beet. Eine saisonale Bepflanzung, die darauf achtet, dass immer etwas blüht, macht das möglich. Zudem wäre es gut, wenn die Pflanzen vielseitig ausgewählt sind, damit möglichst alle Insekten eine Nahrungsquelle finden. Im Fachhandel können Sie sich dazu ausführlich beraten lassen.

Klimaschützer und Insektenfreund-5
Im Sommer ist der auch blaue Rittersporn anzutreffen. Hier ist es wichtig, eine ungefüllte Sorte für den Garten zu wählen. Andernfalls ist die Pflanze für Mensch und Tier giftig. Foto: © Marty Kropp / stock.adobe.com
Klimaschützer und Insektenfreund-6
Rosmarin bietet für Bienen und Co. ebenfalls eine gute Nahrungsquelle. In steinigem bis lehmigem Boden gedeiht die Kräuterpflanze von März bis April perfekt. Foto: © moreidea / stock.adobe.com
Klimaschützer und Insektenfreund-7
Auch der Salbei gehört zu den bienenfreundlichen Kräuterpflanzen. Zwischen Juni und August blüht der Salbei in seiner ganzen Schönheit. Foto: © v_ridjin / stock.adobe.com

In immer mehr Gärten findet man zudem sogenannte Insektenhotels, die den Tierchen Unterschlupf bieten sollen. Diese sollten ebenfalls im Fachhandel besorgt werden, da falsch aufgebaute und verarbeitete Hotels den Krabblern nichts nutzen.

FÜR DAS KLIMA

Wenn es im Garten summt, blüht und brummt, tut man auch dem Klima etwas Gutes. Insekten sorgen für Artenreichtum der Pflanzen und umgekehrt. So entsteht ein gesunder Kreislauf. Darüber hinaus kann man den Garten anderweitig zum Klimaschützer machen. Das wohl am weitesten verbreitete Beispiel für kleinen Klimaschutz zuhause ist der eigene Kompost. Durch die richtige Kompostierung wird man nicht nur Müll los, sondern erhält auch wertvollen Humus, der im Garten wieder Verwendung findet. Für Balkone gibt es inzwischen eigene Komposter die ohne viel Platz auskommen. Die nährstoffreiche Erde aus dem Kompost kann zum Beispiel wunderbar für Gemüsebeete genutzt werden. Wer selber Kräuter anpflanzt, spart zudem Transportwege und CO2 und genießt sie garantiert saisonal und frisch. Auch Obstbäume, Sträucher und viele weitere Nutzpflanzen bieten diesen Klimaschutz zum Genießen, oder man holt sich regionale Produkte vom Händler des Vertrauens.

Klimaschützer und Insektenfreund-8
Für Bienen ist der Lavendel eine wahre Freude, denn er trägt besonders viel Nektar in sich. Für den Topf eignet sich die Zwergform "Blue Cushion" ideal. Foto: © pw-fotografie / stock.adobe.com
Klimaschützer und Insektenfreund-9
Die Pflanze "Fette Henne" zeigt im Herbst ihre schirmartigen, rosanen Blüten. Sie locken vor allem Bienen und Schmetterlinge in Scharen an und sind so ein Geschenk für die Natur. Foto: © Manfred Richter / stock.adobe.com
Klimaschützer und Insektenfreund-10
Die Aster ist ebenfalls in den späteren Monaten anzutreffen. Die blühfreudigen "Kissen-Astern" sind eine ausdauernde Futterquelle für Bienen im Garten. Foto: © Maridav / stock.adobe.com

Wer seinen Garten intelligent nutzt und Insekten ihren Raum eingesteht, kann ihn mit allen Sinnen erleben.