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Der Wintergarten fürs Gemüse mit Frühbeeten ins Gartenjahr starten

   

Fotos: Eileen Kumpf, alexbuess / stock.adobe.com, epr / Gartenfrosch

Fotos: Eileen Kumpf, alexbuess / stock.adobe.com, epr / Gartenfrosch

Die Nachfrage nach Obst und Gemüse in Bio-Qualität wächst kontinuierlich. Sogar Discounter haben ihr Angebot dahingehend erweitert. Aber Bio-Gurken in Plastik verschweißt? Da schmunzelt der Hobbygärtner nur, kann er doch fast das ganze Jahr über knackfrisches Gemüse aus eigenem Anbau ernten – mit den passenden Beeten samt Zubehör sogar schon ganz früh im Gartenjahr. 

Hochbeet mit frühbeet Einsatz

Einer der Schlüssel zum eigenen Bio-Glück liegt im Treibhaus auf dem Hochbeet. Hier wachsen junge Pflanzen gut geschützt heran. Dabei wirkt der Treibhaus-Aufsatz wie ein kleiner Wintergarten. Die durch die Scheiben einfallende Sonne erwärmt die Luft im Inneren, welche die Wärme nach und nach an die unteren Erdschichten abgibt. Einen Großteil der Wärme gibt der Erdboden nachts wieder ab und strahlt die gehaltene Energie in das geschützte Glashaus zurück.

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So gedeihen beispielsweise schon zarte Kräuter, Tomaten- oder Salatpflänzchen prächtig, während im Garten noch Winter herrscht. Wird ein Treibhaus auf ein bequemes Hochbeet aufgesetzt, können so schon sehr früh erste Setzlinge gezogen werden. Ganz unabhängig von äußeren Einflüssen wie Frost, Schnee oder Starkregen. Kleiner Tipp vom Profi: Sollte für die Nacht Frost angesagt sein, stellt der Gärtner eine Kerze ins Frühbeet, die extra Wärme spendet. Mit bis zu vier Grad zusätzlich lassen sich nächtliche Minusgrade von den jungen Pflanzen abhalten. Selbst im Sommer kann, ja soll, das hübsche Treibhaus auf dem Hochbeet bleiben. Die Konstruktion verhindert durch die robusten Klappen jegliche Art der Stauwärme. Bei Hagel, Sturm und Starkregen hingegen wird das Dach geschlossen, so bleibt das umhegte Grün stets unversehrt.

Bepflanzung

Mit der Bepflanzung beginnt man in der Regel Mitte bis Ende Mai. Der Anbau von Salat, Gemüse und Kräutern erfolgt üblicherweise als Mischkultur, das heißt, es werden Gewächse ausgewählt, die sich optimal ergänzen. „Die Kombination von Flach- und Tiefwurzlern sorgt beispielsweise dafür, dass die gesamten Nährstoffvorräte des Bodens besser genutzt werden. Aus diesem Grund gedeihen etwa Sellerie und Blumenkohl besonders gut nebeneinander“, so Bircher. „Auch können sich viele Pflanzen durch ihren Duft oder ihre Wurzelausscheidungen gegenseitig vor Schädlingen schützen.

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Ein bekanntes Beispiel dafür sind Möhren und Zwiebeln.“ Ziel ist es, bis in den Herbst hinein im Hochbeet eine dauerhaft begrünte Fläche zu schaffen – ist etwas abgeerntet, wird sofort nachgepflanzt oder -gesät. Nicht empfehlenswert für die Pflanzkisten sind übrigens Zucchini, Kürbis und Rhabarber, denn sie benötigen zu viel Raum. Damit alle Gewächse genug Licht bekommen, sollten höherwachsende in der Mitte stehen und die kleineren am Rand. „Hochbeete erwärmen sich durch die Sonneneinstrahlung deutlich schneller als Gartenbeete. Zudem entsteht durch die Verrottung des eingefüllten Komposts zusätzliche Wärme“, erklärt Bircher. „Dies beschert dem Hobbygärtner eine etwa vier Wochen frühere Erntezeit und einen höheren Ertrag – aber es muss auch häufiger gegossen werden.“ Um ein starkes Austrocknen des Hochbeetes zu vermeiden, kann man am Rand rankende Pflanzen wie Kapuzinerkresse setzen, die die Seitenwände vor zu großer Sonneneinstrahlung schützen.

Auf vier Beinen – Tischbeete

Neben den klassischen Hochbeeten gibt es auch die sogenannten Tischbeete. Das sind erhöhte Pflanzkästen auf vier Beinen, die vor allem auf Balkon und Terrasse zum Einsatz kommen. Im Handel gibt es viele verschiedene Modelle aus unterschiedlichen Materialien. Wer handwerklich geschickt ist, kann sich aber auch ein solches Beet selber bauen. Bei Eigenkonstruktionen ist vor allem auf die Stabilität zu achten, denn eine bepflanzte Fläche mit nassem Substrat kann durchaus ein hohes Gewicht erreichen.

Damit keine Staunässe entsteht, muss außerdem für den optimalen Wasserabfluss gesorgt werden. Ein Tipp: Mit Rädern unter den Beinen lassen sich die Mini-Gärten bei Bedarf ganz einfach verschieben.

Organischer Dünger

Tischbeete fassen deutlich weniger Volumen und werden daher nicht nach dem klassischen Schichtsystem befüllt, sonders ausschließlich mit Pflanzenerde. In 30 Zentimeter tiefen Kästen lassen sich Flachwurzler wie etwa Spinat, Zwiebeln, Radieschen, Kräuter, Tomaten sowie die meisten Salatarten ziehen. Wer Bohnen, Möhren, Gurken, Erbsen und Paprika anbauen möchte, muss den Wurzeln schon etwa 50 Zentimeter Raum geben.

Damit die eigene Ernte sowohl ertragreich ist als auch Bioqualität hat, setzen die meisten Hobbygärtner auf organische Dünger. Ihr Vorteil ist, dass sie nicht nur die Pflanzen langanhaltend mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen, sondern auch die Mikroorganismen im Boden fördern und so ein gesundes Wachstum gewährleisten. (epr / Hauert)