Über das Haustier Maja
Was Haus- und Gartenbesitzer für Bienen tun können Müssen wir auf das leckere Honigbrötchen beim Frühstück bald verzichten? Das Schlagwort „Bienensterben“ beherrscht die Schlagzeilen: Naturschützer schlagen Alarm, Bürgerinitiativen fordern „Rettet die Bienen!“, Politiker versprechen zu handeln. Forderungen werden vor allem in Richtung der Landwirtschaft laut. Dabei kann auch jeder Gartenbesitzer selbst etwas für die Insekten tun. Schwäbisch Hall-Expertin Kathrin Milich sagt, wie man mit einfachen Mitteln das Biotop vor der eigenen Haustür zum idealen Lebensraum für Bienen macht.Welch zentrale Rolle Bienen für den Erhalt des Ökosystems und damit auch unserer Nahrungskette spielen, machte 2018 ein Supermarkt in Hannover drastisch anschaulich: Er verbannte am 20. Mai, dem Weltbienentag, alle Produkte aus den Regalen, die es ohne Bestäubung gar nicht gäbe – das Warenangebot schrumpfte um 60 Prozent. Tatsächlich werden rund 70 Prozent der wichtigsten 150 Nutzpflanzen von Bienen und ähnlichen Insekten bestäubt, ihr Aussterben würde die Ernteerträge nach Berechnungen von Wissenschaftlern weltweit um fast ein Viertel zurückgehen lassen.Wer Bienen helfen und Honig selbst produzieren möchte, hat im eigenen Garten die besten Voraussetzungen. Denn um dort einen Bienenstock aufzustellen, braucht man weder eine behördliche Genehmigung noch muss man eine besondere Qualifikation als Imker nachweisen. Die einzige Pflicht besteht darin, sein Bienenvolk beim Veterinäramt anzumelden. Fachlichen Rat gibt es beim Deutschen Imkerbund. Wer nicht gleich zum Hobby-Imker werden will, kann etwas für die Bienen im eigenen Garten tun. Bienen lieben eine möglichst vielfältige Bepflanzung aus Blumen, Hecken, Stauden und Gehölzen – je abwechslungsreicher, desto besser. Als besonders insektenfreundlich, weil nektar- und pollenreich, gelten etwa Sonnenhut, Bergastern und Wiesenmargeriten.Als bei Bienen besonders beliebte Nährgehölze listet das Internetportal Gartenjournal.net zudem auf: Kornelkirsche, Alpenjohannisbeere, Felsenbirne, Feldahorn, Schneebeere und Spitzblättrige Mispel. Außerdem wichtig: Bienen brauchen Wasser. Gibt es im Garten keinen Teich, sollten Hausbesitzer eine Bienentränke einrichten.Mit der blühenden Vielfalt vor der eigenen Haustür hilft man vor allem den Wildbienen. Denn während die Westliche Honigbiene, wie die einzige in Mitteleuropa heimische Art offiziell heißt, nicht ernsthaft im Bestand gefährdet ist, sind manche Wildbienenarten akut vom Aussterben bedroht. Wer sie in seinen Garten locken will, sollte ihn möglichst naturnah gestalten, rät Silvia Teich vom NABU Naturschutzbund Deutschland: „Eine große Blütenvielfalt ist wichtig, da Wildbienen oft Spezialisten sind, die an bestimmte Pflanzen gebunden sind. Verblühte Stauden sollte man nie im Herbst, sondern erst im Frühling zurückschneiden, weil in den Stängeln oft Insekten überwintern. Ganz schlecht sind Pflanzen mit gefüllten Blüten, da sie Wildbienen kaum Nahrung bieten.“ Wer seinen Garten in naturnahem Artenreichtum blühen lässt, erfreut damit nicht nur das eigene Auge, sondern auch Tiere, ohne deren sprichwörtlichen Bienenfleiß unser Ökosystem nicht funktionieren würde. (Bausparkasse Schwäbisch Hall)