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Nahversorgung rückt näher: Investor unterzeichnet Verträge

Mit neuem Investor nimmt das Projekt Nahversorgung in Oberdorf Fahrt auf. Die Gemeinde schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe

Nahkauf mit Fernblick: Der Kreisverkehr an der Oberdorfer Abfahrt der B19 wurde erst vergangenes Jahr eröffnet. Auf dem angrenzenden Gelände soll ein Rewe die Nahversorgung der Oberdorfer sichern. Einen schöneren Ausblick dürfte man beim Einkaufen selten genießen können. Foto: Michael Mayr

Nahkauf mit Fernblick: Der Kreisverkehr an der Oberdorfer Abfahrt der B19 wurde erst vergangenes Jahr eröffnet. Auf dem angrenzenden Gelände soll ein Rewe die Nahversorgung der Oberdorfer sichern. Einen schöneren Ausblick dürfte man beim Einkaufen selten genießen können. Foto: Michael Mayr

Wenn man in Oberdorf einen Bauplatz ergattern will, braucht man vor allem eines: Zeit. Der Waltenhofener Ortsteil ist durch die Nähe zur Alpenstadt Kempten nach Norden und zu den Allgäuer Alpen im Süden als Lebensmittelpunkt beliebt. 150 Menschen lang ist aktuell die Warteliste für einen Bauplatz. Gleichwohl gibt es in der Gemeinde seit langem das Problem der Nahversorgung. Im Ortsgebiet gibt es aktuell noch keine Einkaufsmöglichkeit für täglichen Bedarf. Doch die Bemühungen des Gemeinderats beginnen nun neue Früchte zu tragen. Die Größe des neuen Supermarkts wurde kürzlich in einer Gemeinderatssitzung beschlossen. Anschließend unterschrieben Gemeinde, Investor und Betreiber die Verträge.      

Nun steht es fest: Ein Rewe-Nahkauf kommt nach Oberdorf. Nachdem der ursprünglich geplante Betreiber Feneberg ausstieg, musste erst einmal ein neuer gefunden werden. Mit der Firma Nieth übernimmt ein erfahrener Supermarktbetreiber das Projekt. Das Unternehmen betreibt eine Reihe von Supermärkten in der Region.

Für den Bau der Immobilie zeichnet Investor Gerhard Breher verantwortlich. Breher arbeitet bereits bei der neu geplanten Kita im Ortsteil Hegge mit der Gemeinde zusammen. Im Zuge dieser Kollaboration führte die Gemeinde auch Gespräche über den geplanten Supermarkt in Oberdorf und konnte Breher von einer Teilnahme überzeugen.
        

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Auf eine Attraktion folgt die nächste: Auf den Kreisverkahr an der Abfahrt bei Oberdorf soll bis Weihnachten 2022 ein Rewe Nahkauf folgen. Betreiber ist die Firma Nieth, die mehrere Filialen in der Region führt. Foto. Michael Mayr

Die Bauzeit ist auf 15 Monate angesetzt. Wenn alles glatt läuft, darf der Investor noch vor der Sommerpause mit Baurecht rechnen. Darauf hofft auch Bürgermeister Eckhard Harscher. Der Einkaufsmarkt könnte in diesem Fall um Weihnachten 2022 öffnen. Die Gemeinde hat mit Breher bereits einen Vertrag abgeschlossen und auch der Bauträger mit dem zukünftigen Betreiber, der Firma Nieth.

Die Filiale soll 650 Quadratmeter messen. Dazu kommt eine Filiale der Bäckerei Speiser – die dafür ihre Räumlichkeiten in Oberdorf verlässt – sowie eine Metzgerei-Filiale und ein Mittagstisch. Zudem sollen in dem mehrstöckigen Gebäude Wohnungen Platz finden. Doch wie groß darf das Wohn- und Geschäftshaus werden? Das Baugrundstück misst laut Entwurf etwa 3860 Quadratmeter. Einerseits sind die Größe der bebaubaren Fläche und die Zahl der Stockwerke für die Wirtschaftlichkeit eines Projekts wichtig. Andererseits muss in einem Mischgebiet das Verhältnis von Gewerbe und Wohnen ausgewogen sein. Der Investor hätte gern vier Geschosse auf entsprechend großer Fläche gebaut.

Einigung auf 1544 m²

Nach reiflicher Diskussion einigte sich der Gemeinderat auf ein Baufenster von 1544 Quadratmetern anstelle der ursprünglich angedachten 1930. Weitere Festsetzungen erfolgten einstimmig oder mit großer Mehrheit: Der Bau darf nur dreigeschossig sein, wobei die Obergeschosse zurückgesetzt werden: Sie dürfen nur 70 Prozent des Erdgeschosses belegen. Der Gemeinderat folgte dem Investorenwunsch, ein begrüntes Flachdach zuzulassen. Da ging der Rat sogar noch weiter und setzte fest, dass im Baugebiet alle Flachdächer begrünt sein sollen. Und wenn jemand seine Garage als Dachterrasse nutzen will? Dann könne man eine Befreiung beschließen, sagte Bauamtschef Klaus Häger.

Und der weitere Zeitplan? Sobald die die zweite öffentliche Auslegung ohne Einwände durchgeht ist Baurecht gegeben. Die Auslegung startete am 10. Mai und endet am Donnerstag, 10. Juni. Dann steht dem Bau nichts mehr im Wege.