Lokales

Die hohe Kunst der Kunst

Der Maler Hans Friedrich bringt renommierte Werke nach Waltenhofen

Hans Friedrich Foto: Ralf Lienert

Hans Friedrich Foto: Ralf Lienert

Seit 2018 hat Waltenhofen ein neues Ausstellungshaus und das ist einem Mann zu verdanken: Hans Friedrich. Friedrich, der vergangenes Jahr seinen 80. Geburtstag feierte, hat ein bewegtes Leben hinter sich. Geboren in Nürnberg, aufgewachsen in Sonthofen und von dort an die Akademie der Bildenden Künste in München. Hier lernte er unter zwei großen Namen: Ernst Geitlinger und Georg Meistermann. Anschließend unterrichtete Friedrich 35 Jahre lang Kunsterziehung an Gymnasien in Ingolstadt und München bis er schließlich ins Allgäu zurückzog.New York und WaltenhofenDer Maler, Grafiker und Bildhauer kann auf eine lange und illustre künstlerische Karriere zurückblicken. 1969 – nur drei Jahre nach Ende seines Studiums – erhielt er zum ersten Mal den Europapreis für Malerei in Bronze. 1976 und 78 wurde er abermals mit Bronze ausgezeichnet. Im Jahr 2011 bekam er den 1. Kunstpreis der Stadt Sonthofen verliehen und 2018 wurde sein Lebenswerk mit dem Johann-Georg-Grimm- Preis gekürt. Er ist Mitglied der renommierten Künstlervereinigung „Neue Gruppe“ in München und war von 1999 bis 2006 deren Präsident. Im Rahmen dieser Mitgliedschaft wirkte Friedrich seit 1963 bei der Großen Kunstausstellung München mit. Seine Werke wurden unter anderem in New York, München und Köln ausgestellt und einige kann man immer noch im Lenbachhaus und in der Pinakothek betrachten.

„Erst wenn der Mensch merkt, dass die Welt aus Widersprüchen besteht, beginnt er zu denken“, sagt Friedrich, und ganz nach diesem Motto baute er neben die ehemalige Nestlé-Villa in Waltenhofen ein Ausstellungshaus, das im interessanten Kontrast zum Nebengebäude steht. Dort sitzt die Hans-Friedrich-Stiftung.

Ein Raum für Inspiration

Die gemeinnützige Hans Friedrich Stiftung wurde 2017 gegründet mit dem Ziel der Förderung von Kunst und Kultur. Um diesem Ziel einen Raum zu geben hat der Stifter Hans Friedrich ausschließlich mit eigenen Mitteln die ehemalige Nestlé-Villa erworben und daneben einen Museumsbau errichtet, um einen Ort der Inspiration zu schaffen. Der Maler präsentiert dort eigene Werke, aber auch Ausstellungen von befreundeten, geschätzten und renommierten Kollegen. So stellte er im vergangenen Jahr eine Retrospektive von Stephan Deckert auf die Beine. Der hochbegabte Schüler galt als großes Talent. „Angewidert von der aktuellen Kunstszene führte er konsequent und leise eine Entwicklung fort, bei der es ihm um sublime malerische Qualitäten ging“, erklärt Friedrich. Mit großem Einsatz führte der 80-jährige interessierte Besucher in kostenlosen Führungen – teilweise bis Mitternacht durch die Ausstellung und packt Waltenhofen damit auf den Kulturatlas.

Weitere Informationen zu aktuellen und zukünftigen Ausstellungen im Kunsthaus finden Sie im Internet unter www.hansfriedrichstiftung.de.