Mobiles Arbeiten – die Arbeitswelt der Zukunft?
Unsere Arbeits- und Wohnräume sind im Wandel. Die derzeitigen gesellschaftlichen Veränderungen und Trends bringen neue Denkansätze mit sich, bei denen soziale und nachhaltige Aspekte im Vordergrund stehen. Der Wertewandel hat auch Auswirkungen auf die Arbeits- und Wohnwelt heutiger Generationen. Er führt hier zu zeitlichen und räumlichen Entgrenzungen und es entstehen zahlreiche neue Denkansätze, die von Kreativität und Flexiblität geprägt sind. Der oft benannte Begriff „New Work“ versucht hier eine Klammer um diese neuen Konzepte zu setzen. Häufig werden moderne Büroeinrichtungen, Gratis-Obst und Tischkicker im Flur mit New Work assoziiert. Dabei steckt hinter „New Work“ viel mehr als nur stylische Möbel und eine Du-Kultur: Die neuen Konzepte betreffen alle Bereiche des modernen Arbeitens – von wo aus arbeitet man, wann arbeitet man und vor allem wie, im Team oder alleine. Eine Welt voll bunter Begriffe eröffnet sich Eine Welt voll bunter Begriffe eröffnet sich hier: Coworking-Spaces und Coliving-Ansätze, Desksharing, Mixed-Use-Konzepte, (Co-) Workation-Angebote, Smart-Living, Remote Working und viele mehr prägen den räumlichen New Work-Gedanken. In Zeiten von Corona verschmelzen oftmals Arbeits- und Wohnräume noch mehr miteinander, Homeoffice, Hoffice oder pandemiebedingte Ideen wie z.B. „Hoteloffice“ sind in aller Munde.
Viele Konzepte funktionieren jedoch nicht nur in urbanen Räumen. Auch in wachsenden ländlichen Räumen wie dem Allgäu finden sich neu gedachte Arbeits- und Wohnräume. Gerade hier lassen sich viele Vorteile miteinander verbinden: Eine hohe Lebensqualität, ausreichend Platz für den eigenen Freiraum, eine bunte Gründerszene und ein vielseitiger Branchenmix.
Eine von der Bertelsmann Stiftung und der CoworkLand EG im Jahr 2020 veröffentlichte Studie untersuchte Coworking-Spaces im ländlichen Raum in ganz Deutschland. Vom klassischen Coworking über sogenannte „Pendlerhäfen“ bis hin zu Retreat-Angeboten und Co-Workation-Ideen ist die Bandbreite der ländlichen Coworking-Spaces sehr breit.
Verschmelzung von Wohnen und Arbeiten
Diese Vielfalt findet man mittlerweile auch im gesamten Allgäu. Auch der Workation-Gedanke ist im Allgäu bereits angekommen. Der Remote-Desktop, also der ortsunabhängige Arbeitsplatz, lässt sich so flexibel auch mal ins Hotel oder in den Coworking Space verlegen und ermöglicht dadurch eine Verschmelzung von Arbeiten („work-“) und Urlauben („(va-)cation“). Finden Wohn- und Arbeitsraum im Sinne von Homeoffice noch näher zusammen, führt das oft dazu, dass der eigene Wohnraum wieder stärker ins Bewusstsein rückt – er wird wieder mehr zum Aufenthaltsort, für manchen zur sicheren Burg. Durch die Integration des Büros in das Zuhause wächst die Bedeutung eines digitalen, vernetzten Wohnraums. Das Zukunftsinstitut bescheinigt mit dem Trend „Hoffice“ in Zukunft eine noch stärkere Verschmelzung von Wohnen und Arbeiten – im Büro oder auch daheim. Die zentrale Frage ist, ob und wie diese Pluralisierung und Verschmelzung von Arbeits- und Wohnräumen auch die Resilienz – also die Krisenfestigkeit – einer Person, eines Unternehmens und einer Wirtschaftsregion unterstützen kann.